Unsere Mitarbeitenden engagieren sich auf vielfältige Weise: zum Beispiel als SkillUp!-Volunteer, Stipendiatenbetreuer:in, Pro-bono-Berater:in oder in einem der zehn Charity Boards.
Erfahren Sie hier mehr über den Social Impact unserer Mitarbeitenden.
Deloitte unterstützt mit seinen gesellschaftlichen Engagementprogrammen die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) und leistet hier insbesondere einen Beitrag zu den SDGs 4 „Hochwertige Bildung“, 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ und 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“, die auch im Fokus der Deloitte WorldClass Initiative stehen.
Christoph, was hat dich dazu inspiriert, dich im Bildungssektor zu engagieren?
Das liegt zum einen an meinem inhaltlichen Schwerpunkt bei Deloitte, da ich mich ja „professionell“ mit der Ausrichtung und Organisation von Bildung und Lernen in Unternehmen befasse. Und in den letzten Jahren sehen wir als Deloitte einen klaren Trend: Organisationen, die nicht lernfähig sind und bleiben, bewältigen Transformationen bei weitem nicht so erfolgreich – und wachsen nicht auf dem Niveau wie lernfähige Unternehmen. Bildungschancen vergeben bedeutet, am Ast der Wettbewerbsfähigkeit zu sägen. Was für Unternehmen und die Ökosysteme, in denen sie eingebettet sind, gilt, gilt auch für das Bildungssystem an sich. Es ist hochformalisiert, ineffizient, schwerfällig und chronisch unterfinanziert – in der Tendenz sieht man das immer deutlicher auch in internationalen Rankings. Und unter dem Licht der demographischen Entwicklung sollten wir uns Chancenungleichheit aus verschiedenen Gründen nicht leisten.
In den Gesprächen mit den Gründer:innen von Serlo ist mir das sehr bewusst geworden, wir sind sehr gut darin, schon ab dem ersten Schuljahr Chancenungleichheit an unseren Schulen zu produzieren. Serlo nutzt digitale Plattformen und Assets, dass diese Schere nicht noch weiter aufgeht – das hat mich motiviert, mich zu engagieren.
Welche Veränderungen möchtest du durch dein Engagement in diesem Sektor bewirken, Christoph?
Zuerst einmal dort etwas tun, Veränderungen dort gestalten, wo man unmittelbar Wirkung erzeugen kann – also einfach mal „die Suppenkelle schwingen, statt jeden Tag in der Bibel zu lesen“, wie das ein befreundeter Kollege eines anderen Bildungsstartups unlängst formuliert hat. Weitergehende Veränderungen im Bildungssektor sind immer auch stark bildungspolitisch geprägt, es gilt mit vielen verschiedenen Interessensgruppen zu arbeiten, an vielen Stellschrauben zu drehen, um etwas zu bewirken – Vertreter:innen aus der Politik, der Wirtschaft, öffentlichen Institutionen und dem Bildungsbereich müssen miteinander in den Austausch treten und Initiativen aufsetzen. Dazu braucht es einen langen Atem und die Wirkung ist oft alles andere als unmittelbar und wirksam.
Besonders im Bereich digitale Bildung und Digitalisierung von Bildungsangeboten haben wir weiterhin enormen Nachholbedarf, die Mittel zielgerichtet einzusetzen. Mit dem Engagement bei Serlo konnte ich einige Themen verbinden und mitgestalten– mit unmittelbarem Impact wie wir es bei Deloitte ausdrücken.
Friederike, welche Erfahrungen bei Serlo Education sind für deine Arbeit als Consultant besonders wertvoll?
Ich bin durch Serlo in ein neues spannendes Themenfeld eingetaucht – digitale Bildung – und habe selbst sehr viel neues Wissen gesammelt. Ich habe auch gelernt, dass es in schnell wachsenden – und im Falle von Serlo dezentralen – Organisationen viel Fingerspitzengefühl und mehrere Feedbackschleifen braucht, weil die Verantwortung für strategische Entscheidungen auf viele Köpfe verteilt ist und alle Beteiligten die beste Lösung herbeiführen möchten. Besonders schön war für mich, dass ich für spezifische Themen Kolleg:innen jenseits meiner Talent Group ansprechen konnte (wie z.B. Christoph) und die Resonanz und Unterstützungsbereitschaft durchweg positiv war. Dadurch konnte ich auch innerhalb von Deloitte nochmal ganz neue Einblicke in andere Themen gewinnen.
Christoph, was hat dich am meisten an Serlo Education beeindruckt?
Mich beeindruckt die Visionsstärke des Teams, Ihre Leidenschaft und Überzeugung. Sie handeln und entscheiden wertegesteuert – und übernehmen Verantwortung für die Konsequenzen. Sie sind bereit, dies auch wirtschaftlichem Erfolg unterzuordnen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht wirtschaften können, aber sie verkaufen sich nicht um jeden Preis. Ich finde das mutig.
Ist das auch der Punkt, an dem eure Pro-bono-Beratung ansetzt?
Exakt – denn die Kehrseite der Medaille, die wir beobachten konnten, ist, dass das Unternehmen vor der Herausforderung steht, sich in Werten, Selbstverpflichtung und den Handlungsmaximen nicht zu dogmatisch selbst auf die Füße zu treten - und Impulse zu geben, sich für das weitere Wachstum als digitaler Bildungsdienstleister entsprechend zu gestalten.
Friederike, warum kannst du die Pro-bono-Beratung weiterempfehlen?
Mein persönlicher Eindruck ist, dass man in der Einstellung der Kund:innen einen Unterschied bemerkt: Da Pro-bono-Projekte meist gleichwohl eine Beratungsleistung und eine absolute Herzensangelegenheit sind, spüren Kund:innen, dass die Verbindung etwas Besonderes ist. Dadurch ist sehr schnell eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in einer besonders schönen Arbeitsatmosphäre entstanden. Gekoppelt mit dem Wissen, dass Deloitte mit den Pro-bono-Kund:innen durchweg tolle Initiativen unterstützt, habe ich ein sehr unmittelbares Gefühl von Impact bekommen.
Christoph, warum kannst du die Pro-bono Beratung weiterempfehlen?
In jedem Fall – persönlich, aber auch in der Zusammenarbeit im Team – wir hatten die Chance, uns außerhalb des „üblichen“ Arbeitskontextes zu erleben. Mit der Pro-bono Beratung bieten wir als Deloitte einen Rahmen, auch etwas an die Gesellschaft zurückzugeben - und es trainiert uns darin, soziale Verantwortung zu übernehmen. Ich schätze es sehr, in einem Unternehmen zu arbeiten, das dies nicht nur als Lippenbekenntnis pflegt, sondern die mit Pro-bono aktiv unterstützt.
Was motiviert dich zu deinem Engagement bei ArbeiterKind.de und was macht es so besonders für dich, Svenja?
Ich bin, wie die Gründerin Katja Urbatsch auch, die Erste in meiner Familie, die studiert hat. Als ich zufällig einen Beitrag der Gründerin über typische Herausforderungen von “Arbeiterkindern” gehört habe, konnte ich mich damit sehr gut identifizieren. Deshalb habe ich entschieden, dass ich auch anderen Erstakademiker:innen dabei helfen möchte, ihr volles Potential zu entfalten.
Svenja, wie gestaltet sich eine Mentor:in-Mentee Beziehung bei ArbeiterKind.de?
ArbeiterKind.de matcht Mentor:innen und Mentees auf Basis von Studienhintergrund, Interessen und Beruf der Mentor:innen. Da die Fragen und Unsicherheiten der Mentees individuell sind, gestalten die Mentor:innen auch die Sessions individuell. Marko hatte konkrete Interessen, war aber unsicher, in welchen Berufen und Arbeitsumfeldern they sie anwenden kann. Daher habe ich Optionen auf einem Miro-Board aufgezogen und mögliche Tätigkeitsfelder in der Beratung, aber auch im Corporate-Umfeld beschrieben. Dann haben Marko und ich diskutiert, was die Optionen bedeuten und reflektiert: Wie wichtig ist Marko eine steile Lernkurve? Wie würde sich Marko in der Zusammenarbeit mit vielen und immer wieder neuen Menschen fühlen?
Markos erster Impuls war, dass die Arbeit in einem Incubation Team in einer großen Beratung die Option ist, die Marko mit Abstand am meisten anspricht und kurze Zeit später wurde zufällig genau so eine Stellenanzeige von Deloitte in meinen LinkedIn Feed gespült.
In den Sessions danach haben wir eine Reihe an Fragen diskutiert wie “Was befähigt Marko als Kandidat:in für den Job?” oder in Markos Worten “Habe ich da überhaupt eine Chance?”.
Marko, was war für dich der bisher größte Mehrwert aus dem Mentor:innenprogramm?
Der größte persönliche Mehrwert war, dass mir Svenja direkt in unserer ersten Session eine ganze Bandbreite an beruflichen Optionen aufgezeigt hat, die ich mit meinem bisherigen Werdegang habe. Optionen, die ich mir nicht zugetraut hatte oder mit denen ich einfach nicht vertraut war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit meinem abgeschlossenen Designstudium viel in queeren Communities ehrenamtlich gearbeitet und als Freelancer:in in der Futures & Design Thinking Workshop Facilitation.
Für diesen Reflexionsprozess war auch ausschlaggebend, dass ich mich durch Svenjas Empathie und Strukturiertheit einfach immer sicher gefühlt habe, das teilen zu können, was gerade präsent war. Das mag vielleicht banal klingen, aber genau das Zeigen von Optionen und das Zusprechen von Mut war für mich der Gamechanger.
Warum würdest du anderen Mitarbeiter:innen ein Engagement als Mentor:in empfehlen, Svenja?
Es fühlt sich gut an, einen Unterschied für den Berufsstart von jungen Menschen machen zu können. Außerdem nehme ich speziell Marko als eine sehr inspirierende Person wahr und freue mich, dass Marko auch die Kolleg:innen aus dem Incubation Team im Vorstellungsgespräch davon überzeugen konnte.
Mit Blick auf deine Zukunft: Marko, was nimmst du aus der Zusammenarbeit mit Svenja für dich und deinen beruflichen Werdegang mit?
Beruflich nehme ich durch das Mentoring mit Svenja mit, wie ich meinen nicht-linearen Lebenslauf mit Stolz, klar und verständlich in einem Bewerbungsgespräch und im Alltag teilen kann.
Persönlich nehme ich die Unvoreingenommenheit und die unterstützende und zielgerichtete Art von Svenja als eine prägende Inspiration mit. Etwas, was ich jetzt schon mit Freund:innen in ähnlichen Lebensabschnitten teile, indem ich z.B. mit ihnen gemeinsam ihren Möglichkeitsraum erschließe.
Was hat dich dazu bewegt, dich als Mentorin für die ReDI School zu bewerben?
Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich als Buddy/Mentorin an ähnlichen Programmen teilgenommen und den Erfahrungsaustausch immer sehr geschätzt. Als jemand, der in mehreren Ländern gelebt hat, konnte ich mich leicht in die Situation hineinversetzen, sich in einer neuen Lebensrealität zurechtzufinden, und ich wollte andere bei dieser Herausforderung gerne unterstützen. Aus diesen Mentoring-Erfahrungen entstanden auch enge Freundschaften. Deshalb war mir klar, dass ich etwas Ähnliches finden wollte, als ich bei Deloitte Deutschland anfing. Hier schien das Mentoring-Programm der ReDI School perfekt zu sein.
Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit als Mentorin und was nimmst du persönlich aus deinem Engagement mit?
Bisher konnte ich zwei Mentees auf ihrer Reise in Deutschland unterstützen. Das hat mich für die Probleme sensibilisiert, mit denen andere Migrant:innen tagtäglich konfrontiert sind, und meine Sichtweise auf die Arbeitssuche, Bewerbungen usw. infrage gestellt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit einem Mentee an seiner Bewerbung gearbeitet habe, welcher einen völlig anderen Ansatz beim Verfassen von Motivationsschreiben verfolgte als ich, und mein erster Instinkt war, ihm zu erklären, was er alles ändern müsste. Diese Art von Erfahrung stellt jedoch die eigene Herangehensweise infrage, man überdenkt, warum man Dinge auf eine bestimmte Art und Weise macht. Wir haben beide aus diesem Prozess gelernt und konnten einen Kompromiss finden, welcher seinen einzigartigen Hintergrund einbezieht und gleichzeitig die notwendigen Anpassungen für professionelle Bewerbungsunterlagen vornimmt. Mit diesem Erfolgsrezept konnten wir den Job sichern!
Warum würdest du ein Engagement anderen Mitarbeitenden empfehlen?
Als Buddy oder Mentor:in für andere Menschen verlässt du deine sichere Komfortzone und hast die Möglichkeit, mehr über andere, aber auch vor allem über dich selbst zu lernen. Darüber hinaus lernt man, die Erfahrungen und Kulturen anderer Menschen besser zu verstehen, und kann sein Verhalten angleichen, um anderen gegenüber entgegenkommender und integrativer zu sein. Wer also auch nur im Entferntesten daran interessiert ist, sollte sich auf jeden Fall bei einer Organisation seiner Wahl engagieren und sich nicht wegen seines Alters, seines Geschlechts, seiner Erfahrung oder anderer Aspekte unsicher fühlen – wir alle lernen von dieser Art von Austausch.
Isabel, wie läuft eine Lesementoren-Stunde ab?
Ich betreue seit dem Frühjahr ein und dasselbe Kind die Stunden laufen in der Regel immer sehr ähnlich ab. Ich hole die Schülerin morgens im Klassenraum ab und wir machen es uns dann in der Bibliothek der Schule gemütlich. Die Schülerin liest dann laut vor und ich helfe bei schwierigen Wörtern oder Verständnisschwierigkeiten aus. Es ist schön zu sehen, dass sie mittlerweile so viel Vertrauen aufgebaut hat, dass sie sich aktiv meldet und bei mir nachfragt zu Beginn musste ich mir ein paar Tricks überlegen, um rauszufinden, ob sie das Gelesene auch wirklich verstanden hat.
Sarah, was findest du am Konzept der Leselernhelfer besonders spannend und was hat dich überzeugt, das Projekt zu unterstützen?
Ich liebe Bücher und die Möglichkeit, über Wort und Schrift in andere Welten abzutauchen. Leider wird diese Leidenschaft in Zeiten der Digitalisierung immer weniger gefördert und unterstützt. Von daher ist es mir ein großes Bedürfnis, meine Passion für Sprache und Bücher jungen Menschen weiterzuvermitteln und auch ihre Begeisterung für das Lesen zu wecken.
Isabelle, welche Aussagen oder Fragen von Schüler:innen sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?
„Warum sind die Abbildungen so komisch, das steht doch anders im Text?“ „Warum wird dieses Wort wiederholt, so viele Wiederholungen braucht es doch gar nicht!“ Es ist immer wieder erstaunlich, worauf Kinder achten und was ihnen auffällt. Durch das gründliche Lesen, Wort für Wort, kommen Dinge zum Vorschein, denen ich sonst kaum Beachtung schenken würde. Dabei ist es so wichtig, sich Zeit zu nehmen, mitzudenken und den Status quo zu hinterfragen.
Isabel, mit welchen Worten oder Leitgedanken motivierst du deine Schülerin?
Aktiv muss ich meine Schülerin gar nicht motivieren. Sie ist sehr fleißig dabei und möchte immer möglichst weit vorankommen mit den Texten. Allerdings merke ich, wie sehr positive Beispiele und Vorleben sie motivieren. Wenn sie Richtung Ende der Stunde müde wird, legen wir schon mal eine kurze Pause ein, in der ich das Buch übernehme und ihr eine Seite vorlese. Wenn sie dann wieder übernimmt, versucht sie direkt meine Sprechgeschwindigkeit und Betonung weiterzuführen. Da merkt man, wie der spielerische Ehrgeiz durch Vormachen rausgekitzelt werden kann.
Sarah, was konntest du persönlich mitnehmen und welche neuen Perspektiven haben sich für dich ergeben?
Mentor-Lesestunden sind mehr als reine Leseförderung den Kindern wird ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt. Eine Stunde lang wird gelesen, erzählt und gemeinsam gelacht. Oftmals wird durch die verbesserte Lesefähigkeit auch das Selbstbewusstsein gestärkt und die Stunde wird als Chance für die persönliche Weiterentwicklung begriffen.
Isabelle, was würdest du engagementinteressierten Kolleg:innen gerne mitgeben?
Diesen Satz, den ich schon als Kind gehört habe und welcher sich ab und an als nützlich erweist: Probieren geht über Studieren. Es gibt so vielfältige Möglichkeiten, sich zu engagieren, und so viele Themen, die es verdient hätten, sich für diese einzusetzen. Da lohnt es sich, nicht länger zu grübeln, sondern auszuprobieren, welches Modell zu einem passt. Denn ich weiß, wenn mir die Tätigkeit Freude bringt und sich gut in meinen Alltag einfügt, dann bleibe ich dran, und von längerfristigem Engagement lebt das Ehrenamt.
Astrid, was sind typische Aufgaben bei der NEO Academy und welches Projekt konntet ihr gemeinsam umsetzen?
Zur Vermittlung der Zukunftskompetenzen, zu denen beispielsweise Entrepreneurship, analytisches Denken oder auch interkulturelle bzw. soziale Kompetenzen gehören, hat die NEO Academy zu den Future Skills vom World Economic Forum verschiedene Workshop Tracks aufgesetzt.
Wir haben konkret einen Schul-Workshop zu dem Future Skill kritisches und analytisches Denken mit vier einstündigen Teilen in den 10. Klassen eines Münchner Gymnasiums konzipiert und durchgeführt. Die Schüler:innen haben, aufgeteilt in vier Gruppen, über den Tag verteilt eine Art Zirkeltraining zu vier Bereichen gemacht:
Samuel, gab es Herausforderungen oder besondere Erfolgsmomente während der Projektumsetzung?
Obwohl die Themen, die wir in der Schule präsentiert haben, eng
mit unserer täglichen Arbeit verbunden sind, war es ungewohnt, die Inhalte
passend für die Schüler:innen aufzubereiten. Allerdings gab uns das Projekt
damit auch die Chance, komplexe Themen wie Statistik aus einem neuen
Blickwinkel zu betrachten und letztlich auch für uns und unsere Arbeit ein tieferes Verständnis zu gewinnen. Zu sehen, wie sich unsere Vorarbeit auszahlte und wir die Schüler:innen begeistern konnten, war definitiv ein Highlight.
Astrid, was macht für dich den NEO Academy Spirit aus?
Für mich ist das Besondere, dass Austausch und Kommunikation
mit den Schüler:innen auf Augenhöhe stattfinden. Es geht weniger darum, in
Lehrende und Lernende einzuteilen, sondern gemeinsam ein Thema zu erarbeiten und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Der Ansatz holt die Schüler:innen auf einer anderen Ebene ab, weil es um neue Kompetenzen geht, die übergreifend relevant und in verschiedenen Situationen anwendbar sind. Ich denke, auch gerade deswegen haben die Schüler:innen so gut mitgemacht.
Florian, welche Erfahrungen während eures Engagements helfen
dir bei Deloitte im Arbeitsalltag weiter?
Bei den Workshops ist mir nochmal klar geworden, dass jeder
mit anderen Vorkenntnissen, individuellen Präferenzen und unterschiedlichem
Zugang an Aufgaben herangeht. Das ist auch in unserem Arbeitsalltag nicht
anders – aber manchmal vergisst man es und denkt, alle müssten das gleiche
Wissen zu bestimmten Themen haben. Deswegen nehme ich für mich mit, dass Empathie und Flexibilität eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, anderen ein Thema zu vermitteln und sie damit vertraut zu machen, damit sie es aktiv selbst bearbeiten können. Die Diskussion in der Gruppe ist dabei oft am effektivsten.
Anna, welche Wirkung versprecht ihr euch von eurem Engagement?
Wir hoffen einen Beitrag dazu zu leisten, die Gen Z durch die Vermittlung von Future Skills bestmöglich auf die Arbeitswelt von morgen, aber auch allgemein aufs Leben vorzubereiten. Denn nicht nur im Job ist kritisches und analytisches Denken relevant, sondern auch in unserer heutigen Welt, die allzu oft von Falschnachrichten, Vorurteilen und zunehmendem Populismus geprägt ist.
Ines, warum würdest du ein Engagement anderen Kolleg:innen empfehlen?
Der „Lehrplan“ der Academy ist sehr flexibel, sodass man die Inhalte nach eigenen Vorlieben gestalten kann. Florian und ich hatten uns das Thema „Korrelation und Kausalität“ ausgesucht, welches wir beide für sehr wichtig halten. Wir gingen deshalb auch mit Herzblut und Diskussionen an die Vorbereitung heran. Der Austausch mit den Schüler:innen war zudem sehr eindrucksvoll. Man ist für einen Tag in einer völlig anderen Lebenswelt mit einer ganz klaren Rolle: Schüler:innen zuhören und etwas vermitteln. Das war herausfordernd, aber auch sehr bereichernd.
Gesamtes beteiligtes Team: Astrid Busse, Ralf Esser, Ralph Förster, Alina Frädert, Samuel Günther, Noah Hebel, Claudia Hubert, Florian Loipersberger, Ines Österle, Eva Pfeiffer, Solvey Schroeder, Anna Seidel, Sara Sikora, Tammo Thobe, Timo Walter, Corinna Woyand und Nicolas Zauner
Was sind deine Aufgaben als Vertretungslehrkraft bei „Das andere SchulZimmer“ und wen betreust du?
Anfang des Jahres durfte ich als Vertretungslehrkraft drei Schüler:innen in Deutsch und Englisch unterrichten. Dabei haben wir entweder die Hausaufgaben und bestimmte Themenschwerpunkte bearbeitet oder Grammatik gelernt und dazu unterschiedliche Übungen gemacht. Den Schwerpunkt bestimmten die Schüler:innen selbst, je nachdem, wo sie gerade Wissenslücken hatten und noch Unterstützung brauchten. Die Vertretungslehrkräfte werden in der Regel eingesetzt, wenn eine Lehrkraft ausfällt oder aus einem anderen Grund den geplanten Unterricht nicht wahrnehmen kann. Als Vertretungslehrkraft kann man auch bei den Bewerbungsunterlagen oder sonstigen Aktivitäten im „SchulZimmer“ unterstützen.
Was hat dich nachhaltig beeindruckt und wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
Mich beeindruckt das Engagement der Mitarbeitenden im „anderen SchulZimmer“, die junge Menschen auf ihrem Weg begleiten, indem sie sie
individuell und in ihrem jeweiligen Lerntempo unterstützen, damit sie den
Haupt- oder Realschulabschluss oder sogar den Berufseinstieg schaffen können. Darüber hinaus beindruckt mich die Motivation der Schüler:innen, die trotz ihrer persönlichen Hintergründe das Ziel verfolgen, ihren Schulabschluss erfolgreich zu erreichen, um ins Berufsleben zu starten. Der Unterricht findet in einer familiären Atmosphäre statt, wobei die Schüler:innen im Mittelpunkt stehen und ihren Unterrichtsalltag mitgestalten können. Es ist ein gutes Gefühl, vor allem diejenigen, die sich in einer besonders schwierigen Lebenssituation befinden, ein Stück auf ihrem Weg begleiten und ihnen helfen zu können.
Warum würdest du ein Engagement anderen Mitarbeitenden empfehlen?
„Einem Menschen zu helfen mag nicht die ganze Welt verändern, aber es kann die Welt für diesen einen Menschen verändern.“ (Unbekannt)
Durch die Unterstützung im „SchulZimmer“ bekam ich ein besseres Verständnis für die Personen mit Biografiebrüchen und deren unterschiedliche Lebensumstände, die mir bisher in diesem Ausmaß nicht bewusst waren. Es
ist schön durch die ehrenamtliche Arbeit die Möglichkeit zu haben, einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft außerhalb des Berufsalltags leisten zu können. Sei es Wissen mit anderen zu teilen, sich für die Bedürftigen einzusetzen oder persönlich der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Ehrenamtliches Engagement kann ich jedem empfehlen, der ein Stück weit über den Tellerrand hinausschauen möchte, einen Ausgleich außerhalb des Berufsalltags anstrebt oder einfach einen positiven Beitrag in Zusammenarbeit mit anderen Gleichgesinnten für das Allgemeinwohl leisten möchte.
Welche Besonderheiten bringt die Pro-bono-Beratung mit sich?
Pia: Der Kontext, in dem Pro-bono-Beratung stattfindet, unterscheidet sich stark von unserer normalen Projektarbeit. Auf einmal geht es darum, Bildungsgerechtigkeit zu schaffen, anstatt ein IT-System zu implementieren. Das treibt an, die Extra-Meile zu gehen, und versprüht förmlich Purpose.
Anne: Wir haben hier mit ganz anderen Themen zu tun als bei regulären Projekten. Auf eine sehr angenehme Weise bewegen wir uns hier auch aus unserer Komfortzone, um unseren Pro-bono-Organisationen den größtmöglichen Mehrwert zu bieten. Highlights sind immer der große menschliche Aspekt, z.B. Workshops, die erst mal mit einem gemeinsamen Frühstück vor Ort beginnen, anstatt mit dem ersten Slide-Deck.
Welche neuen Perspektiven und Blickwinkel haben sich bei der Zusammenarbeit mit der Freitagsschule ergeben?
Pia: Das Thema Bildungsungerechtigkeit war mir natürlich bewusst, allerdings war mir die Masse an Belastungen (wie z.B. Unsicherheit in Bezug auf die
Aufenthaltsgenehmigung), die die Azubis mit Migrationshintergrund mit sich
rumtragen, nicht klar. Es erdet und erinnert mich daran, wie viel Glück und wie
leicht ich es auf meinem eigenen Bildungsweg hatte, und dass ich dafür dankbar sein sollte.
Anne: Man lernt über die vielen Dinge, mit denen die Azubis konfrontiert werden, mit denen wir in unserer Consulting-Bubble meist nichts zu tun haben: Neben der sprachlichen Barriere sind auch Behördengänge, Existenzängste, eine Suche nach Zugehörigkeit etc. große Themen. Das öffnet nochmal ganz anders die Augen.
Was hat euch nachhaltig beeindruckt und wird euch besonders in Erinnerung bleiben?
Pia: Mich beeindruckt die Leidenschaft der Freitagsschule, mit der sie das Projekt vorantreibt. Dieses 100%ige Commitment, die große Motivation und der Drive sind sehr inspirierend und übertragen sich.
Anne: Für mich hat eine der Erfolgsgeschichten mein Herz gestohlen: Ein Freitagsschüler, der zu Beginn seiner Zeit noch Analphabet war, hat seine Schneiderausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet in seinem neuen Beruf. Wir sind sehr stolz, die Freitagsschule auf ihrem Weg begleiten zu dürfen!
Wie hast du, Veit Cornelis (Mitbegründer der Freitagsschule), die Zusammenarbeit empfunden und welche neuen Perspektiven haben sich ergeben?
Veit: Die Zusammenarbeit war von Beginn an unfassbar professionell. Wir sind sehr schnell ins Handeln gekommen und haben durch die sehr gute Vorbereitung der Deloitte-Beraterinnen den Fokus gesetzt. Durch deren Perspektive hat sich das Mindset der Projektleitungen in Bezug auf unser Projekt verändert – zum Guten im Sinne einer unternehmerischen Perspektive.
Welches Ziel verfolgt ihr mit der Freitagsschule und welche Erfolge erhoffst du dir von der Pro-bono-Beratung?
Veit: Das Ziel der Pro-bono-Beratung ist es, mithilfe eines professionellen Pitch-Decks die Ansprache von Unternehmen in Bezug auf unser Vorhaben qualitativ zu verbessern. Wir erhoffen uns dadurch, gezielt Unternehmen nicht nur anzusprechen, sondern in die Verantwortung für ihre zugewanderten Azubis zu bringen. Damit wir die „Fachkräfte von übermorgen“ bekommen, brauchen wir eine Win-Win-Win-Situation, die wir durch die Freitagsschule generieren wollen.
Was findest du am Konzept der Codingschule Düsseldorf
besonders spannend und was hat dich überzeugt, das Projekt zu unterstützen?
Aufmerksam wurde ich auf das Konzept der Codingschule durch die Kombination von Integrationsarbeit für geflüchtete Ukrainer:innen bestehend aus einem täglichen Deutschkurs mit einer Fachkräftequalifizierung in Form des „AWS re/Start“-Programms. Nachdem unsere Werkstudentin und ehrenamtliche Trainerin für die Codingschule mir von dem Vorhaben erzählte, stellte sie den Kontakt zu den Geschäftsführer:innen her. Wir sind schnell (und ehrlich gesagt sehr aufgeregt und wenig strategisch) in die Umsetzung gegangen.
Was waren deine Aufgaben bei der Codingschule Düsseldorf?
Unser Ziel war es, die Codingschule als Non-Profit-Organisation
bei ihrem dreimonatigen „AWS re/Start“-Programm mit praktischen
Trainingssessions zu unterstützen. Zusammen mit sage und schreibe 13 Kolleg:innen unseres Cloud-Transformation-Bereichs übernahmen wir – mindestens ebenso aufgeregt – mehrere Hands-on Tech Trainings pro bono. Von Github über Python und SQL bis hin zu Storytelling und „How to pitch“ durften wir unser praktisches Wissen weitergegeben und für Cloud-native Softwareentwicklung begeistern. Teamwork makes the dream work!
Was waren die schönsten Momente während deines Engagements?
Ein absolutes Highlight für alle Teilnehmer:innen war der Besuch in unserer Deloitte Smart Factory Düsseldorf inklusive Rundgang durch die „Digital Assembly Line“, wo unser Produkt mithilfe von RFID-Chips und
Robotern zusammengebaut wurde. Ein gemeinsames Mittagessen am neu eingeweihten Düsseldorfer Standort vermittelte zudem einen sehr authentischen Eindruck unserer Unternehmenskultur! Persönlich hat mich mit
Stolz erfüllt, dass wir kurze Zeit später zwei der Teilnehmer als Deloitte-Mitarbeiter begrüßen durften.
Welche neuen Erkenntnisse konntest du für dich persönlich und deinen Arbeitsalltag mitnehmen?
„Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen.“ – Persönlich war und ist die Kooperation mit der Codingschule einmal mehr der Beweis, dass jeder Einzelne selbst in global agierenden, großen, verteilten Organisationen durch Motivation und Leidenschaft jede Menge bewegen kann. Bei all unserer Projektarbeit, die von KPIs, Claim Management und Deadlines geprägt ist, empfand ich das Leuchten in den Augen und die ausgesprochen große Dankbarkeit der Teilnehmer:innen als Balsam für die Seele.
Was hat dich dazu motiviert, als Pro-bono-Beraterin das Projekt GrundgeSÄTZE zu unterstützen?
Ich bin gerne ein Teil davon, Brücken für Bildung zu bauen. Innovative Formate sind hier genau der richtige Weg. Beim Projekt GrundgeSÄTZE hat mich besonders die Verwendung des Design-Thinking-Ansatzes in Schulen fasziniert. Dieser ermöglicht die Lösung komplexer Aufgaben und führt dabei zur Entwicklung neuer Ideen. Gleichzeitig hinterfragen sich die Schüler:innen und sind herausgefordert, Werte zu benennen. GrundgeSÄTZE liefert hierfür das gesamte Konzept inklusive aller benötigten Materialien für eine Doppelstunde.
Wie unterscheidet sich die Pro-bono-Beratung von deiner Arbeit als Senior Consultant bei Deloitte?
Durch die Pro-bono-Beratung bekomme ich wertvolle Einblicke in den Bereich Social Entrepreneurship. Es ist eine Bereicherung und zugleich eine willkommene Abwechslung, ein Projekt zu begleiten, das innovativ, pragmatisch und langfristig für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen eintritt. Der Einsatz für einen grundlegenden, positiven Wandel, der das Gemeinwohl der Gesellschaft im Fokus hat, bietet einen Kontrast zu meinem Alltag als Senior Consultant.
Welche Erfahrung mit GrundgeSÄTZE hat dich nachhaltig beeindruckt und deine Sichtweise verändert?
Es begeistert mich zu sehen, dass der Workshop nicht nur Schüler:innen die Grundgesetze näher bringt, sondern auch Lehrer:innen mit neuen innovativen Methoden (wie Design-Thinking) in Berührung kommen. Besonders durch das Schreiben auf Post-its sind alle Anmerkungen innerhalb einer Klasse von gleicher Geltung, sodass auch besonders zurückhaltende Schüler:innen eine Stimme bekommen. Das ist eine Methode und Sichtweise, die ich nun verstärkt auch in meine Projekte einbringen kann.
Was möchtest du zukünftigen Pro-bono-Berater:innen mit auf den Weg geben?
Die Pro-bono-Beratung ist eine grandiose Möglichkeit, einen wirklichen „impact that matters“ zu schaffen. Im Projektalltag ist ein direkter gesellschaftlicher Mehrwert oft nicht unmittelbar zu spüren. In der Pro-bono-Beratung ist er hingegen konstant präsent. Mich hat das Engagement für meinen Projektalltag inspiriert und ich freue mich, meinen Teil beitragen zu können, um Wertebildung in unserem Land zu fördern.
Wie bist du darauf gekommen, dich als Mentorin für Geflüchtete zu engagieren?
Bereits in der Vergangenheit habe ich jugendliche Geflüchtete begleitet und dabei sehr gute und prägende Erfahrungen gesammelt. Da ich mich am liebsten in meiner direkten Nachbarschaft engagiere, bin ich bei meiner Recherche auf einen lokalen Verein gestoßen.
Wie sehen deine Aufgaben als Mentorin aus und wie denkst du, kannst du die Mentees am besten unterstützen?
Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bekommen oftmals eine erhöhte Verantwortung seitens ihrer Eltern zugesprochen. Sie unterstützen beispielsweise bei der Übersetzung amtlicher Unterlagen sowie bei behördlichen Prozessen.Daher macht es mir umso mehr Freude, den Kindern Zeit und Aufmerksamkeit zurückzugeben, indem ich mit ihnen eine Runde spielen gehe, sie ins Kino einlade, ihnen intensiv zuhöre oder eben doch mal da bin, um ihnen z.B. bei den Hausaufgaben zu helfen.
Welche Erlebnisse während deines Engagement sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?
Auch in Deutschland erlebe ich leider immer wieder eine starke Chancenungleichheit. Viele der Kinder und Jugendlichen, die ich begleitet habe, sind überaus intelligent, schließlich haben auch ihre Eltern viel auf sich nehmen müssen, um in ein neues Land auszuwandern. Jedoch werden sie aufgrund ihrer anfänglich niedrigen Sprachkenntnisse zunächst nicht ins Gymnasium allokiert, sondern meist Haupt- oder Sonderschulen zugewiesen. Der Weg von einer Sonderschule ins Gymnasium ist sehr weit und je nach Bundesland sogar fast unmöglich. Die bereits existierenden Traumata durch den Kultur- und Landeswechsel werden dadurch meist verstärkt, oder/und es bilden sich Neue.
Was kannst du persönlich für dich mitnehmen und welche neuen Perspektiven haben sich für dich ergeben?
Es tut gut, einen Beitrag auch außerhalb der digitalen Arbeitswelt zu leisten, in der ich mich auf Softwaretransformationsprojekte spezialisiert habe. Bei meinem Engagement bin ich mit fundamentalen Angelegenheiten von schwächer gestellten Familien konfrontiert, wie beispielsweise mit Ängsten vor Abschiebung und Diskriminierung oder Geldnot beim Kauf von ordentlicher Winterkleidung für die ganze Familie. Mein Engagement bekräftigt mich immer wieder darin, dass ein aktiver innergesellschaftlicher Austausch auch innerhalb einer Industrienation von hoher Bedeutung ist, und motiviert mich dafür Freizeit einzuräumen. Dank der Corporate-Volunteering-Freistellungsmöglichkeit bei Deloitte habe ich nun auch während der Arbeitszeit die Möglichkeit, unter der Woche bei Terminen auszuhelfen.
Tina, wie bist du auf die Idee gekommen, dich bei der Naturschutzjugend zu engagieren?
Die Idee entstand durch meine Freundin, die selbst sehr im Umweltschutz engagiert ist. Sie berichtete mir immer wieder von ihrer Arbeit und wie sie dabei Kinder motiviert, etwas für die Natur zu tun. Mein fünfjähriger Sohn war ganz begeistert, als sie ihm von einer Müllsammelaktion erzählte. Kurz darauf organisierten wir unsere erste Aktion und sammelten an einem Samstagvormittag in unserem Heimatort Müll. Wir waren fassungslos, was und wie viel zu finden war. Diese Aktion gab den eigentlichen Anstoß für mich, zusätzlich zum passiven Mitgliedsstatus im NABU auch aktiv im Naturschutz tätig zu werden. Schon kurze Zeit später engagierte ich mich in der NAJU Barnim, der Kindergruppe des NABU. Seither legten wir eine Streuobstwiese an, auf der nicht nur Obstgehölze gepflanzt, sondern auch ein Sandarium für Wildbienen, viele Vogelschutzhecken, ein Steinhaufen für Kriechtiere, eine Totholzecke und vieles mehr entstanden sind. Zudem gibt es dort jeden Monat eine Aktion für Kinder, bei welcher der Bildungsaspekt im Vordergrund steht. Dabei reichen die Themen vom Insekt über den Waldkauz bis hin zum Leben im Boden. Die Termine werden abwechslungsreich gestaltet und beinhalten auch schon mal eine Dämmerungswanderung mit anschließender Übernachtung im Zelt. Unser neuester Zugang ist Igel Pauli. Er wurde von ehrenamtlichen Helfern betreut, nachdem er leider unbeabsichtigt mit dem falschen Futter überfüttert worden war.
Wie sieht dein Engagement bei der Naturschutzjugend aus?
Mein Engagement sieht sehr vielseitig aus. Zusätzlich zu den Projekten auf der Streuobstwiese arbeiten wir mit der Kita in meiner Heimat zusammen. Im April wurde durch die Stadt eine alte Obstbaumallee renaturiert. Als ich das hörte, war mir sofort klar, dass sich die Aktion gut dafür eignen würde, einen Projekttag mit den Kitakindern zu verbringen. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung pflanzten wir Obstgehölze, lernten viel über Insekten und weshalb insbesondere Bienen für unser Ökosystem von großer Bedeutung sind. Im Herbst werden wir mit den Kindern dann Vogelhäuser bauen, anmalen und in der Allee aufhängen. Denn viele Vögel richten sich darin ihr Überwinterungsquartier ein. Im August werden wir in Zusammenarbeit mit der WWF-Jugend einen Lebensturm bauen. Ein Lebensturm ist ein Hochhaus der biologischen Vielfalt, denn die Stockwerke bieten verschiedenen Tierarten einen Wohnraum und Nistmaterial. Ob Igel oder Eidechse, Holzbiene, Käfer, Hornissen und Wespen, Ohrwürmer oder Vögel – für viele Tiere können wir dadurch einen neuen Lebensraum schaffen.
Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der einprägsamste Moment im Zusammenhang beim Pflanzen der Bäume mit den Kitakindern war, als sie voller Stolz und ohne Hemmungen mit den Menschen mit Behinderung über ihre geleistete Arbeit sprachen.
Was nimmst du persönlich aus deinem Engagement mit?
Ich wurde in meinem Denken bestätigt, dass es mir wichtig ist, Kindern die Natur mit all ihren Facetten näherzubringen, ihnen aufzuzeigen, wie sie diese erhalten und bewahren können. Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Funktionsweise von Ökosystemen sind der Schlüssel dazu. Denn nur was ich kenne, möchte ich auch schützen. Die Erwachsenen von heute müssen die kommenden Generationen mit allen Mitteln unterstützen, um ihre Welt zu erhalten. Und nicht selten führt die Sicht- und Handlungsweise der Kinder auch zu einem Umdenken ihrer Eltern.Naturschutz beginnt immer vor der eigenen Haustür.
Was findest du am Konzept JOBLINGE besonders spannend und was hat dich überzeugt, das Projekt zu unterstützen?
Es ist großartig, ein Teil des Konzepts JOBLINGE zu sein. Die Chance, Kinder und Jugendliche auf ihrem persönlichen Werdegang mithilfe der eigenen Erfahrung zu fördern, bedeutet mir sehr viel. Dieses Engagement ist besonders bedeutungsvoll, da die nächste Generation maßgeblich dazu beiträgt, auch unsere Zukunft zu formen.
JOBLINGE fokussiert sich auf die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen. Oft stehen die Fragen „Was möchte ich?“ und „Wie erreiche ich meine Ziele?“ unbeantwortet im Raum. Eltern oder andere Bezugspersonen sind oft mit dem Bewerbungsprozess überfordert und können somit nicht ausreichend Unterstützung bieten. Hier kommt das Konzept der JOBLINGE positiv zum Tragen. Dadurch, dass eine Verbindung zwischen Mentee und Mentor*in geschaffen wird, kann ein professioneller und erfolgreicher Start in die Berufswelt unterstützt werden. Mentor*innen erhalten zu Beginn ein hilfreiches Onboarding und sind somit bestens auf die Zusammenarbeit mit ihrem Mentee vorbereitet.
Außerdem bietet das Konzept nicht nur Jugendlichen beim Berufseinstieg großartige Chancen: Angehende Auszubildende wissen oft nicht, wie sie Ausbildungsbetriebe ausfindig machen können. Auf der Kehrseite kämpfen Ausbildungsstätten damit, geeignete Auszubildende zu finden. Auszubildende und Ausbildungsstätten sollen somit ebenfalls zusammengeführt werden. Ein weiterer Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, wodurch auch Schulabbrecher*innen von dem Konzept profitieren können.
Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass der Weg zu einer Ausbildung ohne Unterstützung nicht leicht ist. Da ich als Jugendlicher ebenfalls lange einen Ausbildungsplatz gesucht habe, kann ich mich gut in die Situation der Mentees hineinversetzen. Ich möchte diesen Kindern und Jugendlichen dabei helfen, wieder Mut zu fassen, und sie bestmöglich auf ihrem persönlichen Weg unterstützen.
Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit als Mentor?
Mir gefällt an dem Konzept der JOBLINGE besonders gut, dass ich direkt mit den Jugendlichen zusammenarbeiten kann. Das heißt, ich stehe meinem Mentee persönlich mit Rat und Tat zur Seite, was sichtbar positive Wirkung hat.
Es ist etwas ganz Besonderes für mich, junge Menschen in einer herausfordernden Phase begleiten zu dürfen und ihnen mit meiner Lebenserfahrung eine Stütze sein zu können. Auch mein Karriereweg hat viele Umwege mit sich gebracht, daher sind mir einige Unsicherheiten und Probleme der Mentees bekannt. Mich hat vor allem die entgegengebrachte Dankbarkeit für meinen geleisteten Einsatz sehr berührt.
Welche Erfahrungen während deines Engagements haben dir bei deiner Rolle bei Deloitte im Arbeitsalltag weitergeholfen?
Die Erfahrung als Mentor hat mir große Freude bereitet. Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen bietet die Möglichkeit, die eigene Sichtweise neu auszurichten. Neue Ziele und Aufgaben zu verfolgen, haben meinen Berateralltag bereichert und mich neu motiviert. Wir sollten uns viel mehr Zeit dafür nehmen, die Welt um uns herum in einem neuen Licht zu reflektieren. Dies gestaltet im Idealfall den eigenen Alltag besonders nachhaltig und wertvoll.
Warum würdest du ein Engagement anderen Mitarbeitenden empfehlen?
Ich kann es nicht oft genug sagen, aber die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen ist eine besondere Möglichkeit, seine eigenen Erfahrungen zu teilen. Sein Wissen zu teilen oder oftmals auch nur ein guter Zuhörer zu sein, kann das Leben eines Mentees positiv beeinflussen und lenken – und das ist einfach klasse. Ich empfehle all meinen interessierten Kolleg:innen, an diesem Konzept der JOBLINGE teilzunehmen, denn oftmals führen bereits entgegengebrachtes Verständnis von Mentor*innen und die Bereitschaft für Veränderung der Mentees zum Ziel. Glück kann man für kein Geld der Welt kaufen und das Gefühl, einem Mentee zum Erfolg verholfen zu haben, ist ebenso unbezahlbar. Der positive Impact ist auf allen Seiten (Mentor*in, Mentee, Betrieb) riesig.
Wie hast du dich bei der Hacker School im Rahmen des Corporate Volunteering bei Deloitte eingebracht?
Ich habe einen Scratch-Kurs in einer 5. Klasse virtuell an einem Hamburger Gymnasium gegeben. Scratch ist eine vom Massachusetts Institute of Technology entwickelte visuelle Programmiersprache, welche Kindern das Programmieren beibringen soll. Ich habe in meinem Kurs mit den Fünftklässlern das Spiel „Pong“ aus den guten alten ATARI-Zeiten nachgebaut. Das Corporate Volunteering bei der Hacker School war eine großartige Erfahrung und es hat richtig viel Spaß gemacht, sich für einen guten Zweck ehrenamtlich zu engagieren.
Was hat dich dazu motiviert, dich für ein Bildungsprojekt im IT-Bereich einzusetzen?
Hier kommen einige Dinge zusammen: Wir sind stets auf der Suche nach guten Kolleg*innen oder Developer*innen für den Cloud-Transformation-Bereich bei Deloitte. Unser Bildungssystem tut leider nicht genug, um mehr Kinder und Jugendliche für MINT-Studiengänge zu begeistern, die wir aber dringend für die Zukunft benötigen. Zudem hat mich die Herausforderung motiviert, Kinder, die sich noch nicht mit IT auskennen oder noch nicht viel mit IT zu tun hatten, ans Programmieren heranzuführen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch Teil unseres Traineeprogramms werden könnte. Am wichtigsten ist aber, dass es mir einfach ein unfassbar gutes Gefühl gibt, etwas Gutes getan zu haben. Ich kann das gar nicht anders formulieren, ohne dass es pathetisch klingt.
Was war die größte Herausforderung, als du Fünftklässlern die ersten Schritte des Programmierens beigebracht hast?
Für mich gehört der Umgang mit IT zum Arbeitsalltag. Für Kinder sind all diese Dinge neu, weshalb man einen Weg finden muss, um die Zusammenhänge anschaulich zu erklären und zu vermitteln. Das ist nicht unmöglich, aber es fällt auf, wie sehr wir in unserer Sprache und im Alltag Dinge selbstverständlich nehmen. Die schnelle Auffassungsgabe und Neugierde der Schüler*innen ist bemerkenswert. Da können auch Fragen kommen, wo man richtig nachdenken muss. Schließlich habe ich auch das erste Mal mit Scratch programmiert.
Welche Aussage oder Frage einer Schülerin/eines Schülers ist dir besonders im Gedächtnis geblieben?
„Wie kann ich das machen, dass ich gegen meinen Papa spielen kann?“ Leider hatte ich das Spiel als Single Player angelegt und konnte es so schnell nicht umbauen. Das war jedoch nicht weiter schlimm, denn die Schülerin hatte trotzdem Spaß beim Programmieren mit Scratch. Immerhin haben wir gemeinsam eine tolle Version von „Pong“ mit einer Anzeige des Highscore, einem variierenden Schwierigkeitsgrad und einem perfekten Schlägerverhalten programmiert. Den Source hat sie gespeichert und vielleicht baut sie ja noch daran weiter.
Wie seid ihr zu dem Pro-bono-Beratungsprojekt mit Serlo Education e.V. gekommen und wie sehen typische Aufgaben aus?
Wir hatten schon seit Längerem den Wunsch, uns sozial zu engagieren. Die Pro-bono-Beratung haben wir daher als ideale Möglichkeit gesehen, etwas Sinnstiftendes zu tun und einen wirkungsvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Nicht zuletzt bedingt durch die Pandemie und deren Auswirkungen auf das Schulsystem in Deutschland hat die Lernplattform von Serlo im vergangenen Jahr große Aufmerksamkeit vom Bund und von Stiftungen erhalten. Serlo besteht größtenteils aus ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen, sodass die Aufgabenlast ein kontinuierliches Thema ist und der Verein auf Unterstützung angewiesen ist. Das Pro-bono-Engagement unseres Teams konzentriert sich insbesondere auf zwei Bereiche: externe Kommunikation zum Ausbau der Markenbekanntheit und Reichweite sowie die gezielte Ansprache von (potenziellen) Spender:innen zur dauerhaften Erweiterung des Spender:innen-Netzwerks. Wir organisieren uns wie ein gewöhnliches Berater:innen-Projektteam, arbeiten intern in Workstreams und stimmen unsere Ergebnisse in zweiwöchentlichen Touchpoints mit Serlo ab.
Welche Besonderheiten bringt die Pro-bono-Beratung mit sich?
Bei Pro-bono-Projekten kommt der Kunde oftmals aus einem sozialen Kontext, wodurch sich Sprache, Denkweise sowie Vorgehen im Projekt stark unterscheiden können. Daher muss zunächst eine gemeinsame Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit geschaffen werden. Ebenso spielt das Thema Ressourcenknappheit eine Rolle, wodurch es manchmal nicht ganz einfach ist, gemeinsam mit dem Kunden dessen volles Potenzial auszuschöpfen. Immer wieder motivierend ist jedoch die von Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit. Gleichzeitig bietet das Engagement Chancen, einen großen Impact beim Kunden zu leisten und dessen Weiterentwicklung hautnah mitzuerleben.
Welche neuen Perspektiven und Blickwinkel haben sich bei der Zusammenarbeit mit Serlo Education e.V. ergeben?
In der Zusammenarbeit mit Serlo haben wir gelernt umzudenken und neue Herangehensweisen zu testen. Bei der Pro-bono-Beratung war es essenziell, mit Ruhe und Zeit die Entscheidungen zu treffen, welche für den Verein realistisch und mit eigenen Ressourcen umsetzbar sind. Außerdem ist uns erneut bewusst geworden, dass es in Deutschland sehr viele gemeinnützige Vereine gibt, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft nehmen. Dahinter stehen sehr gute Ideen und Visionen, die man am liebsten alle unterstützen würde, die aber oftmals aufgrund von fehlenden Kapazitäten nur schwer umzusetzen sind.
Welche Wirkung versprecht ihr euch von eurem Engagement?
Zum einen wollen wir Serlo dabei unterstützen, ihre Spender:innen-Community weiter auszubauen sowie ihre Bekanntheit mithilfe eines angepassten Kommunikationskonzepts zu verbessern. Gleichzeitig hat unser Engagement bei Serlo das Potenzial, sich positiv auf die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland auszuwirken. Darüber hinaus wollen wir andere Kolleg:innen inspirieren und dazu ermutigen, sich ebenfalls sozial zu engagieren und somit auch einen Impact für die Gesellschaft zu leisten. Wenn wir es möglich machen, das Wissen aus unserem Projektalltag auf neue Kontexte anzuwenden, Synergien zu schaffen und zusätzlich unseren persönlichen Horizont zu erweitern, dann haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung getan.
Was sind deine Aufgaben als MUTivator und wen betreust du?
Ich unterstütze Jugendliche, die zumeist kurz vor dem erweiterten ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (eESA) stehen. Als MUTivator:innen der MUT Academy helfen wir bei der beruflichen Orientierung, der Recherche nach Praktika oder Ausbildungsplätzen, dem Erstellen der Bewerbungsmappe, der direkten Ansprache der Unternehmen sowie dem Training von Bewerbungssituationen, z.B. Interviews.
Warum brauchen Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit MUT?
Einerseits bietet der Fachkräftemangel große Chancen auf dem Arbeitsmarkt, andererseits werden für viele Berufe die benötigten und erwarteten Qualifikationen immer komplexer. Das hat zur Folge, dass viele Jugendliche daran zweifeln, ob sie die Anforderungen erfüllen können – bis hin zu dem Punkt, an dem die Sorge vor Abweisung und Absagen sie davon abhält, überhaupt eine Bewerbung abzuschicken. Gleichzeitig gibt es viele unbesetzte Lehrstellen, welche auch für Bewerber:innen mit eESA geeignet sind. Wenn wir den Jugendlichen helfen, den notwendigen MUT zu fassen, haben die meisten von ihnen viel bessere Berufs- und Zukunftschancen, als sie denken!
Mit welchen Worten oder Leitgedanken motivierst du deine MUTis?
Ich versuche, den Jugendlichen viel Wertschätzung zu vermitteln und sie bereits früh im Bewerbungsprozess für kleine Erfolge zu loben, z.B. wenn der Lebenslauf fertiggestellt wurde. Für viele ist das Erstellen solcher Unterlagen und längerer Texte zunächst herausfordernd und ungewohnt. Die meisten sind aber sehr motiviert (bzw. MUTiviert!), diese Fähigkeiten zu erlernen, und machen schnell sichtbare Fortschritte.Weiterhin versuche ich, die MUTis darin zu bestärken, dass sie für die angestrebte Ausbildung relevante Voraussetzungen mitbringen. Beispielsweise habe ich mit einem MUTi gearbeitet, der in seiner Freizeit Computer repariert, was eine gute Voraussetzung für sein Ziel ist, Mechatroniker zu werden.
Welche Erfahrungen während deines Engagements haben dir bei deiner Rolle als Director bei Deloitte im Arbeitsalltag weitergeholfen?
Aus der gemeinsamen Arbeit mit den MUTis und den Organisatoren der MUT Academy kann mal vieles lernen – ganz besonders über die Kraft und Wirkung der positiven Bestärkung. Ich denke, das lässt sich sehr gut auf die Arbeit in unseren Teams übertragen.
Warum würdest du ein Engagement anderen Kolleg:innen empfehlen?
Ein Engagement bei der MUT Academy ist eine sehr schöne Möglichkeit, etwas „zurückzugeben“, die gleichzeitig viel Spaß und Freude macht und bei allen Beteiligten viele Klischees und Vorurteile abbaut.Ich bin fest davon überzeugt, dass Bildung bzw. Ausbildung der Schlüssel zu fast allem ist – von der persönlichen Erfüllung bis hin zu unserer Zukunft als Gesellschaft. Daher hat mich diese Möglichkeit des Engagements angesprochen, zumal man sie sehr flexibel gestalten kann. Durch eine große Anzahl an MUTivator:innen kann man das eigene Engagement gut auf die eigene Verfügbarkeit abstimmen.
Wie sehen typische Aufgaben bei der Beratung von „Vorbilder“ aus?
„Vorbilder“ ist in den letzten Jahren sehr gewachsen und hat mit dem angebotenen Einzel- und Gruppen- Mentoring-Programm einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft geleistet. Gleichzeitig engagieren sich viele Mitarbeiter von „Vorbilder“ ehrenamtlich. Sie stehen oftmals selbst an der Schwelle vom Studium ins Berufsleben. Dies führt zu knappen Ressourcen. Vor dem Hintergrund haben wir zwei Themen in den Mittelpunkt gestellt und in einem Workshop erarbeitet: Was ist das langfristige Ziel und der Schwerpunkt des Vereins und wie können operative Prozesse verbessert werden. Ergebnis der Arbeit war etwa eine Broschüre, mit der sich Vorbilder bei potenziellen Fördermittelgebern vorstellen kann.
Was nimmst du persönlich aus der Zusammenarbeit mit?
Zunächst ist es interessant, Einblicke in einen Verein zu bekommen, den man vorher nicht kannte, und sich so mit einem Teil der Gesellschaft zu beschäftigen, mit dem man im normalen Arbeitsalltag nicht in Berührung gekommen wäre. Ich finde es bereichernd, Menschen mit einer anderen Geschichte zu begegnen und zu verstehen, was sie bewegt. So lernt man, Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dabei ist eine weitere wichtige Erkenntnis, dass die eigene Arbeitsweise nicht immer die einzig zielführende ist. Als Berater:innen verdienen wir Geld mit dem effizienten und strukturierten Arbeiten. Mit dem Einhalten von Deadlines und einer hohen Flexibilität. Das ist auch gut so und Teil unseres Erfolgs. Dies ist aber nicht der einzige Weg zum Ziel zu kommen. Mit Leidenschaft, mit Einsatz und mit hoher intrinsischer Motivation sind Ziele oft auch gut und vielleicht sogar manchmal besser zu erreichen.
Gab es Herausforderungen oder besondere Erfolgsmomente während der Projektunterstützung?
Eine Herausforderung war es, sich auf die andere Arbeitsweise des Projektpartners einzustellen – besonders wenn es um die Planung von Zeit und Ressourcen ging. Umso wichtiger ist es, immer auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren, um gemeinsam und im Austausch eine Lösung zu finden, die realistisch umgesetzt werden kann. Besondere Erfolge waren, wenn das, was man zusammen entwickelt hat, zum Einsatz kam. Bei alledem war es besonders schön zu sehen, mit welch einer Leidenschaft und hohen Motivation die Menschen hinter dem Projekt stehen. Es hat mich selbst daran erinnert: Bin ich eigentlich immer dankbar für die Dinge, die andere für mich machen, oder nehme ich vieles als selbstverständlich hin? Ich beobachte im Alltag, dass Effizienz über vielem steht. Wir sollten aber bei allen Aufgaben im Job und im Privaten den Spaß nicht vergessen, dass Innehalten und das Genießen des Moments. Den Spaß, die Dankbarkeit und die Freude habe ich bei „Vorbilder“ sehr stark gesehen. Sehr motivierend und wirklich ein Vorbild für mich!
Wie geht es nach dem Projekt weiter?
Die Beratungsleistung endete im Sommer. Ich verfolge gespannt die Entwicklung des Projekts z. B. über deren Instagram-Account und halte auf persönlicher Ebene weiter den Kontakt.
Was hat dich dazu bewegt, dich als Mentorin für die ReDI School zu bewerben?
Schon länger war ich auf der Suche nach einem sozialen Engagement und habe deshalb den Kontakt zum Corporate-Responsibility-Team aufgenommen, um mich über die entsprechenden Engagement-Optionen bei Deloitte zu informieren. In diesem Zuge habe ich vom Mentoring-Programm der ReDI School erfahren und wollte mich direkt bei diesem Projekt mit einbringen. Das Mentoring-Programm ReDI Connect ermöglicht das Kennenlernen und den Austausch zwischen Mentees und Mentor:innen und ist ein tolles Projekt, von dem alle Beteiligten profitieren. Innerhalb dieses Programms werden junge Menschen in verschiedensten Bereichen unterstützt, bspw. beim Start in den Beruf oder bei allgemeinen Fragen zu Bewerbungen. Darüber hinaus wird durch das Programm ein genereller Austausch zwischen Mentees und Mentor:innen gefördert.
Was sind deine Aufgaben als Mentorin und wen betreust du?
Das Spektrum an Aufgaben kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nach den Bedürfnissen und Anliegen des jeweiligen Mentees. Nachdem ein eigenes Profil als Mentor:in erstellt ist, haben Mentees die Möglichkeit, sich die Profile anzuschauen und nach den jeweiligen Interessen und Bedürfnissen eine/n passende/n Mentor:in auszusuchen. Da ich mich nach einem ersten kurzen Kontakt direkt sehr gut mit meinem Mentee verstanden habe, sind wir seitdem regelmäßig im Austausch. Mein Mentee kommt ursprünglich aus Vietnam und ist erst vor Kurzem nach Deutschland gezogen. Aktuell unterstütze ich sie bei der Suche nach einem Praktikumsplatz und versuche ihr bei verschiedenen Rückfragen weiterzuhelfen.
Was nimmst du persönlich aus deinem Engagement als Mentorin mit?
Das Zusammenarbeiten mit jungen Studierenden aus der ganzen Welt sowie die vielen einzigartigen Geschichten finde ich super spannend. Die individuellen und außergewöhnlichen Geschichten der Mentees machen es möglich, verschiedene Sichtweisen zu erleben. Außerdem bietet das ReDI-Connect-Programm die Möglichkeit, sein eigenes Netzwerk auszubauen.
Warum würdest du ein Engagement anderen Kolleg:innen empfehlen?
Als Mentor:in bei der ReDI School tätig zu sein, ist eine absolute Bereicherung. Nicht nur das Mentor:innen-Programm selbst, sondern auch viele weitere Veranstaltungen, die von der ReDI School organisiert werden, bieten eine großartige Möglichkeit, mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten. Man erfährt eine unheimliche Wertschätzung für sein Engagement und hat darüber hinaus die Option, sich mit Studierenden aus aller Welt auszutauschen.
Wie bist du zu deiner Tätigkeit als JUNIOR-Wirtschaftspate gekommen?
Klassisch über die Ausschreibung im Intranet bin ich auf das Thema aufmerksam geworden. Ich habe zunächst eine Info-Mail erhalten und bin dann auf der JUNIOR-Homepage gelandet. Mir hat das Konzept auf Anhieb gefallen, ich hatte schon länger ein Interesse, die Bereiche Schule und Wirtschaft zu verknüpfen. Daraufhin habe ich mich dann freiwillig gemeldet.
Was sind typische Aufgaben als JUNIOR-Wirtschaftspate und welches Projekt betreust du derzeit?
Die Schulklassen arbeiten innerhalb der JUNIOR-Projekte wie in einem richtigen Unternehmen. Es wird echtes Kapital eingesammelt, ein Produkt entwickelt und anschließend auch vermarktet. Die Schüler:innen müssen von Unternehmensgestaltung, Supply Chain, Produktion, Verkauf bis hin zur Buchführung alles selbst in die Hand nehmen. Am Ende des Schuljahres entsteht somit ein wirklicher monetärer Gewinn oder Verlust, der an die Kapitalgeber zurückgegeben wird. Wöchentlich besprechen sich die Jugendlichen zu ihrer Unternehmensidee und arbeiten diese aus. Meine Aufgabe ist es, die Schüler:innen bei der Unternehmensstrukturierung, der Vermarktung und in anderen Geschäftsbereichen zu unterstützen und allgemein beratend zur Seite zu stehen. Dabei sind beispielsweise Fragen nach der Geschäftsführung oft schnell geklärt. Themen wie Logistik, Kundenidentifizierung oder eine umfassende Ideenumsetzung und Produktentwicklung gestalten sich allerdings als herausfordernder. Die Schüler:innen können dann auf die Expertise ihrer Wirtschaftspat:innen zurückgreifen. Mein aktuell betreutes Projekt ist von einer Schülerklasse in Murnau, die es sich mit der Murnau To-go-App zum Ziel gemacht hat, Essensbestellungen bei lokalen Restaurants zu vereinfachen.
Was sind wiederkehrende Herausforderungen?
Für mich ist es erst das zweite Jahr als JUNIOR-Wirtschaftspate, zu Beginn eines neuen Projektes geht es darum, das Eis zu brechen und sich mit der neuen Klasse und ihren Ideen bekannt zu machen. Die Schüler:innen sind in der elften Klasse, circa 16 Jahre alt und müssen manchmal erst etwas auftauen. Da sollte man zugänglich sein und zum Fragen motivieren, indem man die eigene Rolle und die eigenen Kompetenzen näher beschreibt. Ich unterstütze dann häufig mit der Einschätzung des Zeitaufwands einzelner Aufgaben, da die Schüler:innen oft erst ein Gefühl für Zeitpläne entwickeln müssen.
Was gefällt dir besonders an der Arbeit als JUNIOR-Wirtschaftspate?
Meiner Meinung nach fehlt das unternehmerische Denken in vielen theoretischen Studiengängen in Deutschland. Daher gefällt mir am JUNIOR-Wirtschaftspat:innen-Programm besonders, dass bereits in der Schule ein Zugang zu Wirtschaftlichkeit und Unternehmertum nähergebracht wird sowie Praxis und Theorie verbunden werden. Das animiert junge Leute, sich neue Perspektiven anzueignen, und sie erlangen bessere Kenntnisse zu Produktentstehung und Ideenentwicklung.
Welche Tipps würdest du anderen Wirtschaftspat:innen mitgeben?
Wichtig ist, dass man aufgeschlossen ist und den Schulklassen die eigene Hilfsbereitschaft demonstriert. Am Anfang eines Projektes sind die Schüler:innen manchmal noch zurückhaltend und wissen noch gar nicht, zu welchen Bereichen sie ihren oder ihre Wirtschaftspaten befragen können. Da hilft es, Erfahrungen mit anderen Pat:innen auszutauschen und sich proaktiv anzubieten. Ich würde empfehlen, regelmäßig mit der betreuten Schulklasse zu sprechen, bspw. für zehn Minuten in der Woche. Dadurch baut sich ein Vertrauensverhältnis auf und man kann gezielter unterstützen.
Mehr über die Deloitte-Stiftung und die Engagement-Möglichkeiten erfahrt ihr unter www.deloitte-stiftung.de.
Wie seid ihr zu eurem Engagement beim HMA gekommen und was macht ihr genau?
Anne: Vor meinem Wechsel zu Deloitte war ich im Impact Investing tätig und habe Start-ups, vor allem auch in Schwellenländern, bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle und der internationalen Investorensuche unterstützt. Auch heute helfe ich neben meinem Job jungen UnternehmerInnen, habe bei der Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten durch Deloitte den HMA entdeckt und war auf Anhieb von dem Konzept begeistert. Seitdem engagiere ich mich selbst beim HMA und unterstütze innovative und gemeinnützige Unternehmen beispielsweise bei der Entwicklung von Business Cases und der Identifikation von Investoren.
Annina: Vor meinem Eintritt bei Deloitte war ich im sicherheits- und entwicklungspolitischen Feld tätig. Auch aktuell bin ich hier noch ehrenamtlich im In- und Ausland aktiv. Dabei hatte und habe ich die Möglichkeit, vor Ort mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten, unter anderem dem IRC. Entsprechend kenne ich beide Blickwinkel – die Projektarbeit im NGO-Kontext sowie die Beratung – und habe mich sehr über die Möglichkeit gefreut, in meiner Deloitte-Rolle HMA-Projekte wie „Play Your Rights“ unterstützen zu können. Für „Play Your Rights“ bringen wir vom Cyber- und GPS-Team vor allem die Erfahrung und das Wissen zur strategischen Projektplanung und -umsetzung sowie zu den cyberspezifischen Aspekten, wie zum Beispiel Datenschutz oder Tools, mit. Damit ergänzen wir das Fachwissen des IRC-Teams und die Business- und Investmentperspektiven von Anne im Projektteam.
Was habt ihr persönlich aus der Zusammenarbeit mit „Play Your Rights“ mitgenommen?
Annina: Die Voraussetzungen für diese Art von Projekten sind nie einfach; Budget und Ressourcen sind oft extrem knapp und es herrscht enormer Zugzwang. Die intelligenten und pragmatischen Ansätze für innovative Lösungen, die daraus resultieren, finde ich extrem bemerkenswert. „Play Your Rights“ gibt mir die Chance, auch in meiner Deloitte-Rolle ein Teil davon zu sein und das Projektteam dabei zu unterstützen, ein unglaublich spannendes und wichtiges Projekt auf die Beine zu stellen. Das ist extrem cool, und ich bin sehr dankbar dafür.
Anne: Wir haben in Deutschland so viel ungenutztes Gründerpotenzial und Ideen – vor allem im sozialen Bereich. Der enge Austausch mit dem „Play Your Rights“-Team hatte einen sehr hohen Mehrwert für mich. Die starke Motivation der Gründerinnen und des Deloitte-Teams, der Ideenreichtum und die vielfältigen Perspektiven haben mich in jedem Workshop begeistert und motiviert. Das neu gewonnene Netzwerk ist eine tolle Errungenschaft und jedes Gespräch war für mich augenöffnend. Das Projekt hat mir die Chance gegeben, nicht nur Transparenz in die Herausforderungen von Geflüchteten zu bekommen, sondern auch tiefer in die Arbeit von Menschen zu schauen, die so oft unbeachtet bleiben.
Welche eurer Fähigkeiten konntet ihr während der Pro-bono-Beratung einsetzen, die bei Deloitte bisher nicht zum Tragen kamen?
Anne: Endlich mal wieder „hands-on“ die Start-up-Entwicklungsarbeit anzugehen war eine super Abwechslung zu meinem Arbeitsalltag, aber auch der Austausch mit Deloitte-KollegInnen aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen. Ich kann zum Glück viele meiner Fähigkeiten bei Deloitte einsetzen, besonderen Mehrwert für das Team konnte ich sicherlich in der Strukturierung ihrer Projektplanung und dem Aufbau eines wichtigen Netzwerks schaffen.
Annina: Wie Anne kann ich positiverweise die meisten Fähigkeiten in meinen Projekten einsetzen. Meine Erfahrung aus dem humanitären Feld für „Play Your Rights“ ganz konkret nutzen zu können, macht allerdings sehr viel Spaß. Das passiert sonst in Projekten eher im übertragenen Sinn. Ebenfalls ist es toll, mit ganz verschiedenen spannenden interdisziplinären Kolleginnen und Kollegen inhaltlich in den Austausch gehen zu können. Das Deloitte-Netzwerk können wir hier extrem ausgiebig nutzen – für jede noch so detaillierte Fachfrage findet sich eine begeisterte Kollegin oder ein begeisterter Kollege, die sich kurzfristig und kurzzeitig mit viel Enthusiasmus in das Projekt einbringen. Auf so viel Wissen zurückgreifen zu können für dieses Projekt ist genial.
Was würdet ihr engagementinteressierten Kollegen und Kolleginnen gerne mitgeben?
Annina: Mitmachen! Als Pro-bono-BeraterIn ein HMA-Projekt zu unterstützen, ist eine absolute Bereicherung – für einen selber und für das Projektteam. Dabei ist meiner Meinung nach vor allem die Arbeit MIT und nicht FÜR das HMA-Gewinnerteam entscheidend. Teamwork ist Key – jeder trägt einen essenziellen Teil zum Projekt bei. Ansonsten sollte man offen sein für Neues und Kreativität im Umgang damit mitbringen. Also: In der nächsten HMA-Runde dazukommen und mithelfen!
Anne: Grundsätzlich zählen das offene Ohr und die Bereitschaft, sich auf ganz neue Konzepte und Vorstellungen einzulassen, abzuweichen von gelernten Strukturen. Es ist wichtig, sein Tempo anzupassen, Freiräume in der Gestaltung zu lassen und immer wieder hinterfragend, aber allem voran unterstützend zur Seite zu stehen. Die Erfahrungen, die Gespräche und die Art der Zusammenarbeit waren für mich prägend und eine große persönliche Bereicherung.
Was findet ihr am Konzept „Das andere SchulZimmer“ besonders spannend und was hat euch überzeugt, das Projekt zu unterstützen?
Christina: „Das andere SchulZimmer“ ist aus verschiedenen Gründen ein spannendes Projekt. Was es aber zu einer Besonderheit macht, ist der gesamtgesellschaftliche Mehrwert, der sich ableiten lässt. Die TeilnehmerInnen des Programms haben oft in vielerlei Hinsicht Formen der Benachteiligung erfahren und deshalb keinen Schulabschluss gemacht.
Lisa: Durch die Bildungsinitiative „Das andere SchulZimmer“ erhalten die SchulabbrecherInnen von ehrenamtlichen HelferInnen, Studierenden, pensionierten LehrerInnen usw. eine zugeschnittene und individualisierte Betreuung.
Christina: Es geht darum, eine größere Chancengleichheit im Bildungssektor herzustellen und den jungen Erwachsenen einen selbstbestimmteren, von Sozialämtern unabhängigeren Weg zu ebnen. Schulen, Arbeits-, Jugend- und Finanzämter werden dadurch entlastet und ein umfangreicher Nutzen für die Allgemeinheit generiert.
Welches sind typische Aufgaben bei der Beratung von „Das andere SchulZimmer“?
Lisa: Wir haben regelmäßige Termine mit den AnsprechpartnerInnen und präsentieren jeweils unsere Arbeitsergebnisse. Zudem koordinieren wir die ToDos für die kommenden Wochen bis zum nächsten Treffen. Das Ziel ist es, mehr Organisation und Struktur reinzubringen, und wir sind auf einem sehr guten Weg. Konkret haben wir bisher z.B. bei der Finanz- und Personalplanung unterstützt und analysiert, wie wir vom Ist-Zustand zum Ziel gelangen. Dazu gehörten die Umsetzung von Personalgewinnungs- und Bindungsmaßnahmen sowie die Erstellung einer Ausschreibung an MitarbeiterInnen, SchülerInnen und SpenderInnen.
Aus welchen Erfahrungen zieht ihr den größten Mehrwert für euch selbst?
Christina: Zum einen haben wir tolle, hilfsbereite Menschen kennengelernt, die eine hohe Motivation mitbringen, sich für andere einzusetzen. Zum anderen konnten wir proaktiv einen kleinen Beitrag zum Projekterfolg leisten und hatten die Möglichkeit, uns umfassender mit dem sozialen Problem der Bildungsungerechtigkeit zu befassen. Der wohl aber größte Gewinn für uns ist, durch „Das andere SchulZimmer“ auf Menschen verschiedenster Lebenshintergründe und Kulturen zu treffen sowie von und mit ihnen zu lernen.
Habt ihr einen Rat für andere engagementinteressierte MitarbeiterInnen?
Lisa: Ja, einfach bewerben und mitmachen. Ihr könnt gemeinsam mit dem Unternehmen oder der Organisation Höhen und Tiefen im Projekt durchleben und durch eure Erfahrungen und euer Know-how das interne Netzwerk unterstützen. Außerdem könnt ihr dazu beizutragen, dass das soziale Engagement noch mehr in unserer Gesellschaft und unserem Alltag verankert wird. Es geht darum, Menschen etwas zurückzugeben. Ganz wichtig: Die Projekte sind sehr flexibel und somit gut mit dem normalen Arbeitsalltag zu vereinbaren.
Was ist euer langfristiges Ziel für „Das andere SchulZimmer“?
Christina: Wir möchten bei der Zielerreichung des Projektes und bei einer möglichen Skalierung unterstützen. Es geht darum, mehr Chancengleichheit für junge Menschen herzustellen und „Bildungsverlierer“ aufzufangen. Derzeit betreut das Projekt etwa 20 SchülerInnen.
Lisa: Längerfristig geht es auch darum, die Problematik eines Schulabbruchs zu analysieren und auf die Ursachen aufmerksam zu machen. Durch „Das andere SchulZimmer“ haben bereits 15 SchülerInnen ihren Abschluss nachgeholt. Darauf sind wir stolz und möchten noch viel mehr erreichen.
Stefanie, was hat dich dazu bewegt, das Projekt pro bono zu beraten?
Ich habe einen Artikel im Intranet über die Kooperationen aus dem Bereich Corporate Responsibility von Deloitte gelesen. Grundsätzlich wollte ich mich schon länger gemeinnützig engagieren, aber bis dato hatte mir der Zugang zu einer passenden Organisation gefehlt. Kurzerhand habe ich unserem Verantwortlichen für den Bereich Corporate Responsibility geschrieben, wie sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deloitte für die Bildungsplattform Serlo Education engagieren können. Ab dem Zeitpunkt ging alles sehr schnell und wenige Wochen später hatte ich meinen ersten Projekt-Workshop mit Simon Köhl, dem Gründer von Serlo Education.
Wie sahen deine Aufgaben bei Serlo Education aus?
Ich erarbeitete zusammen mit Simon ein Konzept, durch das die Community der Menschen, die Serlo Education unterstützen, ausgebaut und gestärkt werden soll. Mit Unterstützung einer weiteren Deloitte-Kollegin entwickelten wir dieses in einem Workshop weiter. Dazu haben wir gemeinsam definiert, wer potenzielle Förderinnen und Förderer von Serlo Education sind, wie man diese Menschen am besten anspricht und wie man sie langfristig für das Projekt begeistert.Neben der Konzeptarbeit hatte ich die Möglichkeit, hinter die Kulissen einer gemeinnützigen Organisation wie Serlo Education zu blicken. Dabei konnte ich lernen, wie die Teammitglieder und die ehrenamtlichen Helfer hier Tag für Tag ihr Bestes geben, um die Lernplattform weiterzuentwickeln und Schülerinnen und Schülern kostenlosen Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen.
Was hat dich nachhaltig beeindruckt und wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
Die Begeisterung, mit welcher alle Teammitglieder dort arbeiten. Bei Serlo Education wird aus Überzeugung gehandelt, viele engagieren sich ehrenamtlich. Diese Motivation, sich für Bildungschancen einzusetzen und dieses wichtige Thema voranzubringen, ist wirklich bewundernswert.
Welchen Tipp gibst du zukünftigen Pro-bono-Beratern?
Einfach machen und Pro-bono-Beratung selbst ausprobieren! Die Strukturen und Ziele von gemeinnützigen Organisation unterscheiden sich von denen eines Wirtschaftsunternehmens. Entscheidungsprozesse sind meist kurz, ähnlich zu Start-ups existieren in kleinen Projekten keine festen Abläufe und im Büro spiegelt sich die Vielfalt der Persönlichkeiten bereits in der Einrichtung wider. Die gesellschaftliche und soziale Wirkung ist stets der Orientierungspunkt, anhand dessen die Ziele definiert und Budgets verwaltet werden. Genau dieser Perspektivenwechsel kann sehr lehrreich sein und helfen, so manche Aufgabe, Problemstellung oder Herausforderung auf neuen Wegen zu lösen.
Erfahren Sie mehr über die Kooperation zwischen Serlo Education und Deloitte.
Was hat euch dazu bewegt, die ReDI School zu unterstützen?
Paula: Ich bekam die Möglichkeit, ReDI durch einen Projektantrag von Deloitte zu unterstützen. Deloitte kooperiert mit der ReDI School in verschiedenen Bereichen, beispielsweise durch den AZAV-Zertifizierungsprozess, um ein offizieller Bildungsträger zu werden. Für die ReDI-Connect Mentoring-Plattform wurde ich angefragt, die UX-Strategie und das Design zu entwickeln und später die Umsetzung zu begleiten. Ich war von Anfang an begeistert von der Vision, die hinter ReDI steht, als auch von dem Engagement der Volunteers, Mentoren und Lehrer, die die ReDI School zu dem machen, was sie heute ist.
Endre: Ich wurde von Deloitte gebeten, das Projekt zu begleiten. Am Anfang war es somit ein Auftrag für mich, aber mit der Zeit hat es sich nicht mehr so angefühlt. Es hat sich eine sehr gute Beziehung mit der ReDI School aufgebaut und mir gefielen Zusammenarbeit und Stimmung bei ReDI sehr gut.
Wie genau sahen eure Aufgaben während des Projekts aus?
Endre: Zu Beginn arbeitete ich mich in das Tool ein, es gab sehr viele To-dos und Herausforderungen in einem festen Zeitrahmen. Ich habe die Entwicklungsphase der UI der Plattform ReDI Connect begleitet. Im Detail bedeutet das, alle Anforderungen an die Softwareentwicklung aufzunehmen, zu organisieren und zu implementieren. Nach der Umsetzung gehört auch das Testen der Applikation dazu. Als Projektmanagement wurde die agile Scrum-Methode genutzt und das ganze Team hat sich immer gegenseitig unterstützt. Das hat mir sehr gut gefallen. Wenn das Team sich so gut versteht wie bei ReDI und stark ist, gibt es keine Herausforderung, die man nicht bewältigen kann.
Paula: Gemeinsam mit meiner Kollegin Anna Stühmeier war ich verantwortlich für die Konzeption und die Entwicklung der ReDI-Connect-Plattform, speziell mit dem Fokus auf User Experience und User Interface. Wir haben uns zu Beginn mit der Frage beschäftigt, was Mentoren und Mentees brauchen, um sich gut zu vernetzen und den perfekten Match zu finden. Hierzu haben wir Nutzerumfragen durchgeführt, gemeinsam mit dem ReDI-Team Workshops veranstaltet und einen interaktiven Prototypen entwickelt. Dieser Prototyp diente anschließend als Grundlage für die Entwicklung der ReDI-Connect-Plattform.
Was sind eure persönlichen Highlights aus der Zusammenarbeit?
Paula: Einer meiner persönlichen Höhepunkte waren die Gespräche mit den Mentees und Mentoren während unserer ersten Interview-Sessions in Berlin. Die Menschen bei ReDI haben diverse Backgrounds und ganz unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Leben gemacht. Dennoch haben sie eines gemein: Sie sind alle hochmotiviert, engagiert und überzeugt von der Vision der ReDI School. Insgesamt haben mich die Menschen und die Sache wirklich inspiriert. Alle sind sehr praxisorientiert, positiv und begeistert. Es ist auch diese Do-Mentalität, die während des gesamten Projekts immer präsent war.
Endre: Genau! Die Mentalität bei ReDI: Es wurde zu jeder Idee „Ja“ gesagt und alles ausprobiert. Die Stimmung war unfassbar gut. Das merkt man auch, ohne die gleiche Sprache zu sprechen – bei einer so guten Atmosphäre nimmt diese Energie jeder wahr. Das kann ich gar nicht mit Wörtern vermitteln, sondern das muss man miterleben, um es zu verstehen. Ich habe auffallend motivierte und leidenschaftliche Menschen kennengelernt. Sie kamen zusammen und haben gemeinsam einen Mehrwert geschaffen. Dieser starke Wille war wirklich beeindruckend und ich entwickle mich durch diese Erfahrung auch persönlich weiter.
Was empfiehlt ihr KollegInnen, die sich selbst für die ReDI School engagieren wollen? Und warum würdet ihr euren KollegInnen ein Engagement empfehlen?
Endre: Einfach den ersten Schritt machen! Anfangen, statt nur drüber nachzudenken. Nur wenn man neue Dinge ausprobiert, kann man Neues lernen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Kolleginnen und Kollegen darüber glücklich sein werden, wenn sie sich bei der ReDI School engagieren.
Paula: Die Schule bietet eine großartige Mischung aus coolen, engagierten Leuten, die alle etwas bewegen wollen oder sich weiterentwickeln möchten. Man unterstützt nicht nur eine tolle Sache, sondern man arbeitet auch in einer sehr inspirierenden Umgebung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man unterstützen kann: Lehrer oder Mentor werden, Veranstaltungen organisieren und bei Events aushelfen. Es hilft schon, wenn man einfach nur anderen davon erzählt oder ReDI-Beiträge auf Social Media teilt.
Die ReDI-Schule ist in verschiedenen Städten aktiv (Berlin, München, Kopenhagen, Düsseldorf). Über die ReDI-Webseite oder über uns kann sehr schnell ein Kontakt angefragt werden.
Wie geht es nach dem Projekt weiter?
Endre: Ich plane, die ReDI School auch weiterhin zu unterstützen. Die ReDI School macht jetzt auch in Düsseldorf ein Office auf, dabei möchte ich gerne helfen und wenn möglich etwas Pro-bono-Zeit investieren.
Paula: Wie Endre erwähnte, hat ReDI gerade eine neue Schule in Düsseldorf eröffnet. Ich habe vor, Mentor oder Lehrer für UX/UI für einige der dortigen Klassen zu werden. Ansonsten möchte ich die Plattform weiterhin unterstützen und sie noch weiter ausbauen und entwickeln.
Zum Schluss auch noch mal einen herzlichen Dank an das ReDI-und-Deloitte-Team!
Die Corona-Pandemie stellt Menschen und Unternehmen vor Herausforderungen. Doch sie fördert auch Solidarität und zwischenmenschliches Engagement. Eine der vielen Geschichten wie man sich in Zeiten von Corona gesellschaftlich und unternehmerisch einsetzen kann, erzählt Luca Schaller hier.
Weitere Informationen und Videos zur WorldClass-Initiative und der Kooperation mit der ReDI School finden Sie hier.
1. Wer sind United Way und PHINEO?
United Way ist die größte privat geförderte Non-Profit-Organisation der Welt und setzt sich dafür ein, jedem Menschen den Zugang zu Gesundheit, Bildung und einem Leben ohne Armut zu ermöglichen. Mit diesem Ziel vor Augen realisiert die Organisation zusammen mit einem großen Netzwerk aus Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen, Regierungen, Ehrenamtlichen und vielen anderen verschiedene Projekte in 41 Ländern. In Deutschland hat sich United Way mit der PHINEO gAG zusammengeschlossen, die seit knapp 10 Jahren sektorübergreifend wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement fördert. Getreu dem Leitbild „We live united“ treiben sie gemeinsam die Vision einer starken Zivilgesellschaft voran.
2. Was ist die Förderinitiative „Zukunftsträger“ von PHINEO/United Way Germany?
Die Förderinitiative „Zukunftsträger“ vereint die finanziellen Mittel und die Expertise zahlreicher Förderer. Mithilfe von beidem werden in verschiedenen Regionen Deutschlands lokale Netzwerke aufgebaut. Diese Netzwerke arbeiten nach dem Collective Impact-Ansatz (dt: Gemeinsam Wirken) und bestehen aus Akteuren verschiedener Sektoren, z.B. (Berufs-)Schulen, Unternehmen, staatlichen Stellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Gemeinsam bestimmen die Netzwerkpartner im Projekt, welche Bedarfe es in der Region gibt und wie sie am besten miteinander arbeiten können. Durch aufeinander abgestimmte und qualitativ hochwertige Angebote aller Partner finden die Jugendlichen eine bestmögliche Unterstützung beim Einstieg in das Berufsleben.
3. Was hat dich dazu bewegt, das Projekt pro bono zu beraten?
Ich habe mich im Wesentlichen aus zwei Gründen dafür entschieden, das Projekt pro bono zu begleiten. Zum einen unterstütze ich die Idee von PHINEO/United Way Germany: Eine strukturierte, kanalisierte Koordination von (finanziellen) Zuwendungen kann einen echten Mehrwert schaffen und z.B. Jugendlichen den Zugang zu und den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung ermöglichen. Ich habe in früheren Projekten erlebt, wie wichtig eine koordinierte Zuteilung von Spendengeldern für den Erfolg sozialer Projekte sein kann. Wenn es um die Zusammenarbeit mit Stiftungen geht, sprechen wir da schnell von hohen Beträgen, mit denen viel bewegt werden kann, wenn sie wirkungsvoll eingesetzt werden. Zum anderen verstehe ich es als meine Pflicht, einen Teil meiner Zeit der Unterstützung gesellschaftlichen Engagements zu widmen. Mit unserem Doblin-Skillset konnten wir für PHINEO/United Way Germany einen echten Mehrwert schaffen!
4. Wie sahen deine Aufgaben während des Projekts aus?
Zunächst haben wir im Rahmen von halb standardisierten, personenzentrierten Interviews ein Verständnis für die Thematik entwickelt und uns in die Lage einzelner Stakeholder hineinversetzt. Wir sind der Meinung, dass man nur dann wirklich etwas verändern oder entwickeln kann, wenn man die Lebensrealität der Zielgruppe in ihrem spezifischen Kontext versteht und ihre Situation nachempfinden kann. So decken wir Herausforderungen und Bedarfe auf, an welchen unsere Lösungen ansetzen können.
In diesem Fall haben wir auf der Grundlage der Insights aus den Interviews Personae entwickelt, die wir in einem eintägigen Ideation-Workshop mit dem Team der Initiative "Zukunftsträger" angereichert haben. So wurde die Situation der Stakeholder greifbarer und wir konnten in einem strukturierten Prozess Maßnahmen ableiten, die auf die einzelnen Personae zugeschneidert waren.
Unsere Aufgaben waren so vielfältig wie das Projekt selbst und reichten von der Durchführung und Interpretation der Interviews über die Vorbereitung und Durchführung des Workshops und der Methodenvermittlung bis hin zur Dokumentation des Projekts.
5. Welche Erkenntnis bzw. welcher Moment wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
Ich denke, wir konnten PHINEO/United Way Germany mit dem Workshop dabei unterstützen, ihrem Ziel – der zielgruppengerechten Kommunikation ihrer Inhalte – ein großes Stück näher zu kommen. Die Freude und Motivation der Workshop-Teilnehmer, gemeinschaftlich das Projekt voranzutreiben, werden mir wohl in besonderer Erinnerung bleiben.
6. Wie geht es nach dem Projekt weiter?
Unser Engagement endete mit der Aufbereitung und Dokumentation des Workshops. Wir haben die Ergebnisse so aufbereitet, dass PHINEO/United Way Germany in einem nächsten Schritt einzelne Konzepte für die Kommunikation ihrer Inhalte ausdifferenzieren und umsetzen kann. Ich werde die Entwicklung des Projekts weiterhin gespannt verfolgen.
Karim, warum engagierst du dich pro bono?
Als Deloitte-Mitarbeiter denkt man immer wirtschaftlich. Daher war für mich die nyendo-Idee von Anfang an spannend: Jungen Menschen die Gelegenheit geben, sich als Social Entrepreneurs im Unternehmertum zu erproben, und gleichzeitig Gutes tun.
Wobei konntest du nyendo.lernen am meisten helfen?
Weil das Projekt über die Jahre immer größer geworden war, mussten wir erst einmal den Status quo analysieren und neu organisieren. Viele Prozesse waren nicht strukturiert und daher extrem aufwendig für das Team. Zum Beispiel haben wir ein Baukastensystem für die Schulen angeregt. Es soll den Jugendlichen bei der Gründung und Führung ihres Sozialunternehmens Anleitung und Hilfe geben.
Was hast du persönlich aus der Zusammenarbeit mit nyendo mitgenommen?
Es ist faszinierend, Menschen zu erleben, die für eine gute Sache wirklich brennen. Mir hat das eine neue Sicht aufs Helfen eröffnet. Als Berater helfe ich anderen, erfolgreich zu sein. Das auch einmal tun zu können, ohne eine Rechnung zu stellen, ist schön, insbesondere wenn auch noch weitere Menschen davon profitieren.
Lesen Sie auch, was die Beratung für die Geschäftsführerin Irmgard Wutte verändert hat und erfahren Sie mehr über nyendo.lernen.
Hadeer, wie bist du auf die ReDI School aufmerksam geworden?
Über Freunde, die sich bereits als Lehrende engagieren. Danach habe ich etwas im Internet recherchiert und mich dazu entschieden, dass ich auch gerne daran teilnehmen würde. Ich habe dann eine Info-Session besucht, wie man als Software-Entwickler die ReDI School unterstützen kann und seit November bin ich dabei.
Wie bringst du dich bei der ReDI School ein?
Ich unterrichte Java. Ich spreche Englisch, Arabisch und Deutsch. Das ist sehr hilfreich, weil die meisten Studierenden Geflüchtete sind. Manche verstehen Deutsch oder Englisch nicht so gut und können mich dann auf Arabisch fragen. Zwei Mal pro Woche gebe ich jetzt Java-Unterricht, den ich selbst gestalte. Wir denken uns auch Hausaufgaben und Tests für die Studierenden aus. Es ist besonders wichtig, dass sie nicht nur theoretisch lernen wie in der Universität, sondern auch praktisch anwenden, was sie später auf dem Arbeitsmarkt brauchen.
Was macht für dich den ReDI School-Spirit aus?
Alle die bei der ReDI School arbeiten sind Freiwillige, die etwas an die Gesellschaft zurückgeben möchten. Es herrschen dort viele ‚good vibes‘. Die Studierenden sind sehr engagiert und versuchen immer ihr Bestes zu geben. Sie wollen als Softwareentwickler arbeiten. Das merkt man und das finde ich super.
Warum würdest du deinen KollegInnen ein Engagement empfehlen?
Die Arbeit in der ReDI School macht sehr viel Spaß und man hat das Gefühl, dass man etwas Gutes für die Gemeinschaft macht. Durch das Engagement kann man das Leben von Geflüchteten verändern, die lernen und den Berufseinstig schaffen wollen. Wir können ihnen dabei helfen dieses Ziel zu erreichen und das ist einfach toll. Die ReDI School braucht immer viele Lehrende, weil es sehr viele Kurse gibt, die wir nicht alle unterrichten können.
In Pro-bono-Projekten bringen Deloitte-Mitarbeiter kein Geld oder klassische Helfertätigkeiten ein, sondern ihre Expertise. Katharina Krug und Sonja Carlberg unterstützen beispielsweise das Gemeinschaftsprojekt „Förderung von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in Ausbildung und Beruf“. Mehr zum Projekt sowie zum Engagement von Deloitte können Sie hier nachlesen. Nun geben Katharina Krug und Sonja Carlberg persönliche Einblicke in ihre Beratungsarbeit. Im Interview berichten sie über die Hintergründe ihres Engagements, die Fortschritte des Projekts sowie ihre Highlights:
Was hat euch dazu bewegt, euch für das Pro-bono-Projekt zur Förderung von Menschen in Pflegeberufen zu bewerben?
Sonja: „Wir wurden vom Account Team der BASF auf die Initiative aufmerksam gemacht. Ich fand, dass es ein tolles Vorhaben ist, mit der Chance, einen wirklichen und nachhaltigen Beitrag zu leisten."
Katharina: „Mein Team wurde gezielt angesprochen, da wir uns auf Fördermittelberatung fokussieren. Da die Finanzierungsmöglichkeiten für das geplante Vorhaben des Krankenhauses eine entscheidende Rolle zur Umsetzung im Alltag spielen werden, bin ich persönlich sehr gerne in das Pro-bono-Projekt eingestiegen, um bei der Fördermittelberatung zu unterstützen.“
Was genau zählt im Rahmen der Initiative zu euren Aufgaben?
Katharina: „Bereits 2016 hat das Krankenhaus mit weiteren Partnern das Gemeinschaftsprojekt mit dem Ziel gestartet, Menschen mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt für Pflegeberufe zu begeistern und sie dort hinein zu begleiten. Damit soll natürlich auch dem Fachkräftemangel im Pflegebereich begegnet werden. Von den Projektinitiatoren wurde uns berichtet, dass die TeilnehmerInnen dieses Projekts, die in eine einjährige Ausbildung übergehen, weiterhin einen hohen Unterstützungsbedarf haben. Um einen nachhaltigen Ausbildungserfolg zu unterstützen, war unsere Aufgabe demnach - zusammen mit dem Krankenhaus - ein Begleitprogramm zu entwickeln und geeignete Fördermittel zur Umsetzung zu identifizieren. Sonja hat im Projekt vor allem die Weiterbildung der Konzeptentwicklung vorangetrieben.“
Sonja: „Genau, hinsichtlich der Konzeptentwicklung war es unsere Aufgabe, für alle Auszubildenden mit erhöhtem Unterstützungsbedarf ein passgenaues Begleitprogramm für das erste Lehrjahr zu entwickeln. Nur so erhöht sich ihre Chance auf einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss und Berufsstart. Hierbei war uns wichtig, direkt mit den Auszubildenden zu arbeiten und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Wir haben sie in Gespräche und Workshops involviert, um mit ihnen gemeinsam die benötigten Lerninhalte zu ermitteln und zu priorisieren. Wir haben sie auch bei der Auswahl der Lernformate eingebunden. Das Begleitprogramm sieht eine Mischung aus klassischen und digitalen Lernformaten vor und fördert die Vernetzung untereinander. Richtig gut war dann, dass wir recht schnell ein passendes Programm zur Förderung unseres Konzepts gefunden haben.“
Katharina: „In Bezug auf Fördermöglichkeiten konnten wir zunächst einen guten Überblick über sprach- und berufsbezogene Fördermöglichkeiten vermitteln. Zusätzlich haben wir ein Förderprogramm für die duale Ausbildung identifiziert. Dieses Programm fördert unter anderem die diversen Aspekte sozialer Kompetenz von Auszubildenden - insbesondere zur Integration von Geflüchteten - und hat daher ideal zu unserem Begleitkonzept gepasst.“
Gab es während eurer Projektarbeit unvorhergesehene Schwierigkeiten?
Sonja: „Die Auszubildenden waren insgesamt sehr engagiert und wollten sich einbringen. Es bleibt ihnen neben dem Unterricht und der Arbeit auf Station allerdings wenig Zeit. Viele haben Kinder oder leben in schwierigen familiären Verhältnissen. Deswegen hatten wir im ersten Workshop weniger Teilnehmer als erwartet. Wir konnten dies aber durch weitere persönliche Gespräche ausgleichen und die anwesenden Teilnehmer haben sich super eingebracht und viel Input geliefert.“
Katharina: „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Auszubildenden neben den schon bestehenden Herausforderungen einer Ausbildung noch diese „Extrameile“ mit uns gegangen sind, um gemeinsam Lösungen zu finden.“
Was war der schönste Moment bzw. euer persönliches Highlight?
Katharina: „Vor allem der Moment, als wir wussten, dass wir sowohl aus zeitlicher als auch inhaltlicher Sicht ein so passendes Förderprogramm gefunden haben. Es war besonders schön die Vorarbeit im Projekt dann auch in eine Bewerbung um Fördermittel gießen zu können.“
Sonja: „Und dann natürlich die positive Bewertung unserer Projektskizze durch das BMWi. Damit haben wir die erste Hürde in der Bewerbung um Fördermittel genommen und durften den Vollantrag einreichen. Nun warten wir auf die finale Entscheidung, denken aber, dass wir gute Chancen auf eine Bewilligung haben.“
Welchen Satz habt ihr während des Projekts am häufigsten gehört?
Katharina: „Ein Konzept für Lernmodule ist wirklich wichtig und wir brauchen Unterstützung durch Fördermittel, aber uns fehlt einfach oft die Zeit dafür“.
Sonja: „Für mich war es persönlich sehr bereichernd, zu sehen, dass wir hier mit unserer Unterstützung etwas abdecken, für was im hektischen Ausbildungs- und Krankenhausalltag oft die Kapazität fehlt.“
Wie geht es nach dem Projekt weiter?
Sonja: „Das Krankenhaus hat den Vollantrag mit unserer Unterstützung eingereicht und wir warten nun gespannt auf Rückmeldung. Fällt diese positiv aus, haben sie ab Februar 2019 Budget und können mit den Aktivitäten zur Umsetzung des Begleitprogramms starten.“
Katharina: „Dabei bleiben wir auch in Kontakt mit dem Krankenhaus, um zu erleben, wie das Programm im Alltag funktioniert. Im Rahmen des Projektes wurde deutlich, dass andere Krankenhäuser natürlich vor ganz ähnlichen Herausforderungen stehen. In der Zukunft kann die Arbeit sicherlich genutzt werden, um wertvolle Netzwerke zu bilden oder anderen Einrichtungen mit ähnlicher Unterstützung zur Seite zu stehen.“
Was erhofft ihr euch von eurem Engagement bzw. was sind eure persönlichen Ziele?
Katharina: „Persönlich hat es mir viel Spaß gemacht, meine Erfahrungen aus industrienahen Themen einmal in einem sozialen Kontext mit Fokus auf Weiterbildung einzubringen. Das Feedback unserer Ansprechpartner dazu war sehr positiv. Ich bin deswegen überzeugt, dass unsere Ergebnisse nach dem offiziellen Ende des Pro-bono-Projekts im Ausbildungsalltag eine echte Unterstützung und Mehrwert fürs Krankenhaus bringen können.“
Sonja: „Ich finde es toll, dass wir mit dem Projekt sehr konkret unterstützen konnten und die geplanten Maßnahmen, sofern es mit der Finanzierung klappt, zusammen mit den Auszubildenden umgesetzt werden. Für mich persönlich ist es wichtig, mich für die Integration von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund zu engagieren. Ich habe sehr freundliche, aufgeschlossene und motivierte Menschen kennenlernen dürfen und ich bin überzeugt, dass sie sich zu kompetenten und einfühlsamen Pflegekräfte entwickeln werden. Ich freue mich, wenn wir hier einen Beitrag leisten konnte.“
Warum sollten mehr Mitarbeiter bei Pro-bono-Projekten unterstützen?
Sonja: „Weil es sich lohnt mal über den Tellerrand zu schauen und zwar in mehrfacher Hinsicht. Man bringt zwar seine Fachexpertise mit, aber ich hatte vor dem Projekt keine Ahnung von der Pflegeausbildung und auch nur eine ungenaue Vorstellung von den Herausforderungen des Personalmangels. Außerdem habe ich Katharinas Bereich ‚Global Investment and Innovation Incentives (Fördermittelberatung)‘ kennengelernt und durch die enge und fachübergreifende Zusammenarbeit mehr Wissen zum Thema Fördermittel und Beantragung von öffentlichen Geldern erworben.“
Katharina: „Umgekehrt habe ich durch die Zusammenarbeit mit Sonja den Bereich HCAS (Human Capital Advisory Services) kennengelernt und Neues für die Konzeption und Moderation von Workshops gelernt. Über Ibo Teuber habe ich erfahren, wie breit das Spektrum der Krankenhausberatung bei Deloitte ist. Außerdem habe ich einen Einblick gewonnen, welche Herausforderungen Geflüchtete und andere Menschen mit Unterstützungsbedarf auf dem deutschen Arbeitsmarkt bewältigen müssen. Grundsätzlich ist es sehr schön, die eigenen Kompetenzen für einen guten Zweck einzusetzen, der im Alltag nicht immer eine Rolle spielt.“