Der Aufschwung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) seit 2019 ist zum Erliegen gekommen. Das zeigt die neue Ausgabe der Deloitte Studie zur bAV. Rund 40 Prozent der Befragten betreiben eigenständig Vorsorge mittels bAV (Entgeltumwandlung). Nach dem Anstieg von ursprünglichen 20-25 Prozent bis 2020 auf 47 Prozent im Jahr 2022, scheint sich nun eine neue Basis um 40 Prozent gebildet zu haben. Besorgniserregend ist, dass nach Angaben der Studienteilnehmenden mangelndes Einkommen als Grund für die fehlende Vorsorge weiterhin zunimmt. Das Interesse der Arbeitnehmenden an der Altersvorsorge bleibt jedoch weiterhin hoch.
Die aktuelle Studie analysiert die Kenntnisse, Erwartungen und Wünsche von Arbeitnehmenden in Deutschland auf Basis einer repräsentativen Befragung von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Seit 2017 untersucht Deloitte die Einstellung sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmenden zum Thema betriebliche Altersversorgung. Die Ergebnisse unserer bAV-Studie können Unternehmen dazu dienen, ihre bAV-Angebote und -Kommunikation zu verbessern.
Nachdem die Vorsorgeaktivitäten mittels bAV von 2019 bis 2022 angestiegen sind, hat sich in den letzten drei Jahren keine große Veränderung mehr gezeigt. Aus Sicht der befragten Arbeitnehmenden hat die Altersversorge jedoch weiterhin eine sehr hohe Bedeutung und sie wünschen sich vom Gesetzgeber zusätzliche Maßnahmen zur Stärkung der bAV. Aus der Befragung geht hervor, dass insbesondere (höhere) Zuschüsse und flächendeckende Angebote, speziell auch bei kleinen Unternehmen, die pro-aktiv kommuniziert werden müssen, die Verbreitung der bAV effektiv fördern können. Die vorgesehenen Maßnahmen im aktuellen Entwurf des Betriebsrentenstärkungsgesetztes 2 werden hierfür aller Voraussicht nach nicht ausreichen.
Darüber hinaus beeinflussen individuelle Faktoren die Vorsorgeanstrengungen. Hier sind insbesondere das eigene Alter, das Einkommen und die Größe des Arbeitgebers zu nennen. Am geringsten ist die bAV-Teilnahme bei älteren Arbeitnehmenden mit unterdurchschnittlichem Einkommen in kleinen Unternehmen.
Abb 1 – Zahlen Sie eigene Beiträge von Ihrem Bruttoeinkommen in eine betriebliche Altersversorgung ein? Anteil der Befragten, die mit „Ja“ antworteten.
Die Gründe für die mangelnde Nutzung der bAV zur Altersvorsorge sind vielfältig. Der wichtigste Grund dieses Jahr – und mit steigender Tendenz – ist jedoch laut Angabe der Arbeitnehmenden, dass sie kein Geld für die Vorsorge übrighaben. Dies gaben im Jahr 2025 37 Prozent der Befragten an (siehe Abb. 2). 32 Prozent der Arbeitnehmenden gaben an, dass ihr Arbeitgeber keine bAV anbietet, auch nicht im Rahmen der Entgeltumwandlung. Die mangelnde Attraktivität der Angebote (17%) spielt auch eine gewisse Rolle. Etwa ein Siebtel der Befragten gab an, sie hätten sich noch nicht darum gekümmert.
Abb. 2 – Was hat Sie bislang daran gehindert, an der Entgeltumwandlung teilzunehmen? (Mehrfachnennungen möglich)
Betriebliche Altersversorgung (bAV) als Vergütungselement adressiert nicht nur einen substanziellen Bedarf bei Mitarbeitenden, sondern kann sich in einem Unternehmen vielfältig auswirken. Dabei sind viele Bereiche betroffen, insbesondere Rechnungslegung und Personal. Die hieraus resultierende Komplexität verlangt nach einer ganzheitlichen Perspektive. Bei Deloitte wird diese durch die Deloitte Pension Experts gewährleistet, einem breit aufgestellten, fachbereichsübergreifenden Experten-Team.
Des Weiteren verfolgen wir bei der Gestaltung von Pensionszusagen einen systemischen Ansatz, der neben den reinen arbeitsrechtlichen Regelungsinhalten auch die Themen digitale Umsetzung, Administration und Kommunikation beinhaltet. Regelmäßige Information über unsere Sichtweise auf bAV-Themen erhalten Sie in unserem bAV-Newsletter DPEsche.
Laden Sie hier die vollständige aktuelle bAV Studie herunter und lesen Sie alle Ergebnisse im Detail.
Die achte Studie zur betrieblichen Altersversorgung deutet auf zunehmende Zweifel der Arbeitnehmenden, dass die Lasten der Altersversorgung gerecht zwischen den Generationen aufgeteilt sind. Die Verbreitung der bAV hat sich nach einem Rückgang im letzten Jahr wieder erhöht. Sowohl der Anteil der arbeitgeberfinanzierten bAV als auch die Teilnahmequote an der Entgeltumwandlung ist im Vergleich zu 2023 wieder gestiegen. Gleichzeitig besteht weiterhin ein hohes Interesse an der Altersvorsorge.
Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) 2024 - Download
Die sechste und siebte Studie zur betrieblichen Altersversorgung verdeutlichen, dass die deutschen Arbeitnehmenden in Zeiten der Inflation ihre Vorsorgeanstrengungen einschränken. Sowohl die Anzahl derjenigen, die sich aktuell mit der bAV beschäftigen als auch die Teilnahmequote an der bAV sind gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Gleichzeitig besteht nach wie vor ein hohes Interesse an der Altersvorsoge. Die Ergebnisse unserer bAV-Studie können Unternehmen dazu dienen, ihre bAV-Angebote und Kommunikation zu verbessern.
Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) 2023 - Download
Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) 2022 – Download
Mit der fünften Ausgabe der Deloitte Studie zur betrieblichen Altersversorgung lassen sich einerseits langfristige Entwicklungen in der bAV identifizieren. Andererseits konnte in diesem Jahr eine interessante Abweichung zu den Vorjahren aufgedeckt werden: Zwar führt die COVID-19-Pandemie bei den Arbeitnehmenden zu einer Verschiebung des Fokus weg von der bAV, gleichzeitig steigt offenbar die Teilnahmequote an der Entgeltumwandlung erstmals seit 2017 merklich an.
Studie zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) 2021 - Download
Mit der vierten Ausgabe der Deloitte Studie zur betrieblichen Altersversorgung lassen sich zunehmend langfristige Entwicklungen in der bAV identifizieren. Und dabei wird vor allem eines klar: Veränderungen erfolgen nur langsam und in kleinen Schritten. Dazu kommen immer wieder Rückschläge, so wie in diesem Jahr durch die COVID-19 Situation, die bei den Arbeitnehmenden zu einer Verschiebung des Fokus führt.
Studie zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) 2020 - Download