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TMT Predictions 2024

Welche Trends prägen die Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie (TMT) in Deutschland?

Die Deloitte TMT Predictions geben auch in diesem Jahr einen Ausblick auf die wichtigsten Branchenentwicklungen im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation für 2024. Besonders im Fokus steht diesmal das Thema Generative AI und damit verbunden die Frage, wie TMT-Unternehmen ihre Angebote in den kommenden Monaten mit entsprechenden Features aufrüsten und welche Umsatzpotenziale bestehen. Auch Nachhaltigkeit bleibt ein relevantes Branchenthema, ebenso wie neue Entwicklungen im Halbleiter-Bereich. Erfahren Sie hier, welche Trends für den deutschen Markt besonders wichtig werden.

Auch wenn ein Teil des anfänglichen Überschwangs verblasst sein mag: Generative AI (GenAI) wird das TMT-Jahr 2024 prägen. Dabei dürften die kommenden zwölf Monate zu einem Übergangsjahr werden, in dem Unternehmen aus allen Branchen versuchen, GenAI zu pilotieren, um von den neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) zu profitieren. Besonders der Technologiesektor spielt dabei eine wichtige Enabler-Rolle, beispielsweise bei der Integration von Generative AI-Funktionen in Unternehmenssoftware oder durch die Bereitstellung neuer, GenAI-unterstützender Chipgenerationen. 

KI ist jedoch längst nicht der einzige Trend, der die Technologie-, Medien und Telekommunikationsindustrie in den nächsten zwölf Monaten prägen wird. Auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Branche weiter. Denn Investoren, Kunden und Gesellschaft erhöhen den Druck, neue grüne Lösungen zügig umzusetzen. 

Die Deloitte TMT Predictions identifizieren Trends, die für den deutschen Markt im Jahr 2024 besonders wichtig werden. Dabei handelt es sich nicht um ferne Zukunftsvisionen, sondern um greifbare Entwicklungen, die schon in den nächsten Monaten ihre Wirkung entfalten werden. Drei spezifische GenAI-Predictions sollten deutsche TMT-Unternehmen besonders im Auge behalten.

Predictions zur Evolution von Generative AI

 

  • Regulierung: EU setzt den GenAI-Rahmen
    Deloitte prognostiziert, dass die Europäischen Union mit ihren Regulierungsschritten im Bereich Generative AI im Jahr 2024 eine Blaupause für andere Regionen liefert. Besonders zwei EU-Verordnungen können die Entwicklung von Generative AI in den kommenden Monaten in Europa (und darüber hinaus) prägen: die allgemeine Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie der AI Act, dessen finale Ausgestaltung intensive Diskussionen ausgelöst hat. Positive und negative Effekte dieser Regulierungsmaßnahmen werden sich absehbar die Waage halten.

  • B2B-Software: Umsatz-Uplift durch Generative AI
    Fast alle Anbieter von Unternehmenssoftware werden 2024 zumindest in einigen ihrer Produkte GenAI-Funktionen einbetten. Monetarisiert werden diese Features zum Beispiel über Premium-Preismodelle. Deloitte prognostiziert, dass Unternehmen aus dem Bereich Unternehmenssoftware bis Ende 2024 weltweit einen Umsatzanstieg durch Generative AI in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar verzeichnen werden. Das ist weniger als bisherige Schätzungen erwarten ließen, aber eine für das erste Jahr immer noch bemerkenswerte Größenordnung.

  • Halbleiter: GenAI-Chips sorgen für Rückenwind
    Deloitte prognostiziert, dass der Markt für Halbleiter, die für Generative AI optimiert sind, im Jahr 2024 ein Volumen von 40 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Im Jahr 2022 lagen die entsprechenden Umsätze noch bei nahezu null. Im Jahr 2027 könnte der Umsatz mit Gen-AI-Chips bereits bei 300 Milliarden US-Dollar liegen und zusammen mit anderen AI-fähigen Chips die Hälfte des Wertes aller verkauften Halbleiter ausmachen.
Generative AI ist der dominierende TMT-Trend im Jahr 2024. Um von dessen Potenzial zu profitieren, werden Unternehmen aus allen Industrien in den nächsten Monaten GenAI pilotieren. Dabei spielt der Technologiesektor eine wichtige Enabler-Rolle.

- Dr. Andreas Gentner, Partner und Industry Lead Technology, Media & Telecommunications

Weitere Predictions für den deutschen TMT-Markt

 

Auch unabhängig von Generative AI werden 2024 diverse neue Trends die deutsche Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie prägen. Deloitte hat in diesem Kontext sieben hierzulande besonders relevante Entwicklungen identifiziert:

  • Grüne Telcos: Neue Hebel für mehr Nachhaltigkeit
    Im Jahr 2024 ergeben sich für Telekommunikationsanbieter konkrete Ansatzpunkte, um Emissionen spürbar zu senken: Die Umstellung von Kupfer- auf Glasfaserinfrastrukturen reduziert den Energieverbrauch um 80 Prozent oder mehr. Auch ältere 3G-Mobilfunknetze arbeiten sehr stromintensiv, werden aber kaum noch genutzt – und sollten zügig abgeschaltet werden. Schließlich lassen sich energieintensive 5G-Funkanlagen bei Nichtgebrauch in den Ruhezustand versetzen, wodurch Telekommunikationsunternehmen jährlich Gigawattstunden Strom und Megatonnen CO2 einsparen.

  • Breitbandnetze: Naht das Zeitalter der ausreichenden Konnektivität?
    Deloitte prognostiziert, dass im Jahr 2024 über 90 Prozent der meistgenutzten Online-Anwendungen in stationären Breitbandnetzen die gleiche vom Anbieter empfohlene Bitrate haben werden wie im Jahr 2023. Darüber hinaus ist für mindestens 80 Prozent dieser Anwendungen zwischen 2023 und 2025 keine Erhöhung der empfohlenen Datenübertragungsrate zu erwarten. Künftig dürfte die Bitrate für einige der beliebtesten Anwendungen aufgrund besserer Komprimierung sogar sinken. Diejenigen mit einem durchschnittlichen Verbrauchwerden somit im Jahr 2024 weitgehend über ausreichend Bandbreite verfügen – und in der Regel sogar Reserven haben. Die Nachfrage nach immer höheren Internetgeschwindigkeiten könnte sich damit einer Sättigung zuneigen.

  • Authentifizierung: Das Smartphone wird noch universeller
    Im Jahr 2024 wird das Smartphone seinen Status als wichtigstes Consumer-Endgerät weiter festigen. Entscheidend hierfür ist dessen immer größere Universalität. In den kommenden Monaten wird es zunehmend auch zum Identitätsnachweis verwendet und kann dabei seine integrierten, biometrischen Authentifizierungsfunktionen zum Einsatz bringen. Ob Zugang zu Websites, Zahlungen online und in Geschäften oder die Entriegelung von Autos: In den kommenden Jahren wird das Volumen der per Smartphone authentifizierten Transaktionen auf Hunderte von Billionen Nutzungen pro Jahr ansteigen, wobei Smartphones physische Schlüssel und Passwörter immer mehr verdrängen.

  • Audio: Steigende Nutzerzahlen, weitere Umsatzchancen
    Weltweit werden in den kommenden zwölf Monaten mehr Menschen Audio-Unterhaltung in den unterschiedlichen Formaten – Podcasts, Streaming-Musik, Radio und Hörbücher – nutzen. Der globale Audio-Entertainment-Markt steigt dadurch laut Deloitte-Prognose im Jahr 2024 auf ein Umsatzvolumen von über 75 Milliarden US-Dollar (+7%). Bei der Monetarisierung besteht weiter Luft nach oben. Insbesondere Podcasts bleiben beim Umsatz pro Nutzer hinter den anderen Formaten zurück. Zusätzliche Erlösmöglichkeiten ergeben sich 2024 durch die Integration von Generative AI-Funktionen.

  • Video: Streaming-Dienste diversifizieren ihre Preismodelle
    Deloitte prognostiziert, dass sich die Zahl der von den führenden Streamern angebotenen Preisstufen für Subscription-Video-on-Demand (SVoD)-Dienste zwischen 2022 und 2024 in großen Kernmärkten mehr als verdoppeln wird. Die Zuschauerschaft findet durch die zusätzliche Staffelung wahrscheinlicher ein individuell passendes Preismodell, sieht sich aber einem unübersichtlicheren Angebot gegenüber. Streaming-Anbieter können hingegen mehr für Premium-Inhalte verlangen, Churn mit längeren Abo-Laufzeiten begrenzen und Kostenbewusste über zusätzliche Preisstufen zufriedenstellen.

  • Cloud-Dienste: Lokale Lösungen rücken in den Fokus
    Mehr Daten, eine zunehmende Bedrohung der Cybersicherheit sowie geopolitische Spannungen lassen die Nachfrage nach lokal betriebenen Cloud-Lösungen im Jahr 2024 steigen. Deloitte prognostiziert, dass Umsätze mit entsprechenden Government-Cloud-Diensten weltweit auf mehr als 41 Milliarden US-Dollar anwachsen. Der Markt für Distributed Cloud-Lösungen wird 2024 ein Volumen von 7 Milliarden US-Dollar übersteigen. Unternehmen wollen über lokale Cloud-Dienste ihre Reputation, Geschäftsprozesse und Bottom Line schützen, müssen aber Nachteile bei Kosten, Komplexität und Angebotsbreite in Kauf nehmen.

  • Nachhaltigkeit: Chips nehmen ein kleineres Byte von den Ressourcen
    Obwohl der absolute Verbrauch von Energie, Wasser und Prozessgasen im Jahr 2024 mit dem Wachstum der Halbleiterumsätze steigen wird, prognostiziert Deloitte für alle großen Chiphersteller einen Rückgang der durchschnittlichen Wasser- und Energieintensität sowie eine weitere Verschiebung hin zu erneuerbaren Energien. Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit kann eine gezielte Umstellung der Chip-Fertigung sowohl in neuen als auch in bestehenden Anlagen helfen, die Ökobilanz der Chipindustrie zu verbessern.

Lesen Sie weitere, detaillierte Analysen und erfahren Sie mehr zu zukünftigen Handlungsfeldern für die Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie auf der Deloitte Insights Website.

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