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M&A im Banken- und Kapitalmarktbereich

Executive Playbook

Der zentrale Wertschöpfungsfaktor bei Fusionen und Übernahmen im Bankensektor ist die optimale strategische Umsetzung

Die sorgfältige Durchführung eines strategischen Ansatzes bei Integrations- und Abspaltungsmaßnahmen im Rahmen von M&A-Transaktionen im Bankensektor bietet eindeutige wirtschaftliche Vorteile wie schnelleres Wachstum und höhere Renditen. Eine frühzeitige Planung der Umsetzung, sei es als Käufer oder Verkäufer, hilft, die Vorteile voll auszuschöpfen, indem überzeugende Argumente am Markt präsentiert, sinnvolle Synergien realisiert, Kundenkontinuität gewahrt, Klarheit für die Mitarbeiter geschaffen sowie ein schnellerer und reibungsloserer Übergang zum normalen Geschäftsbetrieb ermöglicht werden.

Um die strategischen Ziele der Transaktion zu erreichen, sollten sich die Managementteams der Bank auf sechs Kernfaktoren konzentrieren.  Fusionen und Übernahmen im Bankensektor sind größer und komplexer geworden und werden auf dem Markt zunehmend kritisch hinterfragt. Heute müssen Käufer und Verkäufer nicht nur „den richtigen Deal machen“, sondern auch „den Deal richtig machen“. Banken müssen sowohl über gut durchdachte Integrations- oder Ausgliederungspläne verfügen - die allen Beteiligten eine klare Vision und ein klares Narrativ vermitteln sowie die Organisation durch einen schnellen Umsetzungsrhythmus führen - als auch über das tiefgreifende Fachwissen verfügen, das für die Entwicklung und Umstellung auf ein neues Betriebsmodell erforderlich ist. Bei solch hohen Einsätzen schaffen die folgenden sechs Faktoren die beste Basis für den Erfolg.

M&A ist anspruchsvoll und es gibt Möglichkeiten zur Optimierung

Unser umfassender M&A- und Integrationsleitfaden sichert den Erfolg der Transaktion

Wir betrachten den M&A- und Integrationsprozess als einen mehrstufigen Prozess. Obwohl der Umfang der einzelnen Schritte variiert, erfordern die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI), die Bekanntgabe und das Closing die Erfüllung einiger einheitlicher Maßnahmen und Anforderungen. Die spezifischen Schwerpunkte und der Zeitaufwand für Führungsteams schwanken im Laufe des Prozesses ebenso wie die interne und externe Unterstützung, die für ein erfolgreiches Closing und die Umsetzung der Post-Merger Integration erforderlich ist.

Neben der Bewertung des Zielunternehmens sollte die Diligence frühzeitig die Integrationsprioritäten für das fusionierte Unternehmen bestimmen.

Zu häufig konzentriert sich die Due Diligence weitestgehend auf die Stärken des Zielunternehmens und die durch Zusammenschluss entstehenden Chancen. Dieser Ansatz ist geeignet, wenn keine wesentlichen Änderungen des Betriebsmodells in Planung sind. Eine Due Diligence über mehrere Themenfelder hinweg ist jedoch entscheidend und sollte in der Deal-Strategie und dem frühen Integrationsdesign berücksichtigt werden. Die finanzielle und kreditbezogene Due Diligence, die operative Due Diligence zu Plattformeffizienz und -risiko sowie die kommerzielle Due Diligence zur Vertriebs- und Marketingeffektivität sollten alle in Bewertungsschätzungen, anfängliche Synergieerwartungen und wahrscheinliche Integrationskomplexitäten einfließen. Die frühzeitige Planung eines integrierten Betriebsmodells ermöglicht es den Käufern, geeignete Bindungs- und Anreizprogramme für Führungskräfte und Nachwuchstalente beider Unternehmen zu entwickeln. Eine gründliche Due Diligence ermöglicht nicht nur eine bessere Abstimmung auf den Business Case des Deals, sondern vermeidet auch unerwünschte Überraschungen nach dem Signing.

Frühzeitige Definition und Strukturierung einer zentralen Einheit für Integrationsprozesse sind von entscheidender Bedeutung.

Das Integrationsmanagementbüro (Integration Management Office, IMO) sollte zu Beginn des Deals eingerichtet werden, um die Planung und Umsetzung des gesamten Integrationsprogramms zu koordinieren. Außerdem werden üblicherweise Arbeitsstränge der einzelnen Organisation nach Geschäftsbereichen und horizontalen Funktionen strukturiert, sollten aber über beide Unternehmen vergleichbar sein, um die Planung zu vereinfachen. Das Integrationsmanagementbüro sollte einen klaren Führungsauftrag haben, um das Geschäft im gesamten Unternehmen zu leiten, die Geschäfts-, Technologie- und Betriebsteams zu koordinieren und den Business Case für die Organisation zu planen und umzusetzen. Die wesentlichen Aufgaben bestehen dabei aus der zeitlichen Planung des Deals, der Bereitstellung klarer Richtlinien und konsistenter Prozesse sowie der Unterstützung der einzelnen Arbeitsbereiche bei der Zusammenarbeit. Die ersten 100 Tage nach der Bekanntgabe sind ausschlaggebend für den Erfolg des Deals. Diese Phase erfordert klare Entscheidungen, optimierte Datenaustauschprozesse sowie angemessene Ressourcen.

Ein erfolgreicher Legal Day 1 erfordert die Definition strategischer Prioritäten und einen internen Fokus.

Entscheidungsträger sollten sich über die Wichtigkeit und etwaige Konsequenzen des Legal Day 1 bewusst sein. Ein unkoordinierter Prozess ohne geeignete Entscheidungsgremien kann die Umsetzung unnötig erschweren und sich auf die Moral und die Leistung des Teams auswirken. Der Erfolg beginnt mit der Identifikation relevanter Mindestanforderungen für den LD1 und der Entwicklung zukünftiger Betriebsmodelle, um das integrierte Geschäft zu ermöglichen. Zudem sind ausführbare Arbeitspläne für das Erreichen des LD1 entscheidend. Bei Deals, die Transition Service Agreements (TSAs) erfordern, sind klare Bedingungen und Verträge vor LD1 sowie umsetzbare Ausstiegspläne wichtig, um die Geschäftskontinuität und die Integrationskosten zu steuern. Bei großen Transaktionen im Banken- und Kapitalmarktbereich sind häufige LD1-Komplexitäten die Kaufpreisbilanzierung, die konsolidierte Finanz- und Risikoberichterstattung, die Verwaltung des kombinierten Kreditportfolios, die parallele Aufrechterhaltung der Kernbankensysteme während der Übergangsphase und ein nahtloses Kooperationsmodell für Kundenbetreuer.

Ständige Verantwortung des Managements, detaillierte Planung sowie ein klar definierter und transparenter Zeitplan sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration nach der Fusion.

Ein erfolgreiches Closing ist ein wichtiger Meilenstein bei jeder Transaktion. Von außen betrachtet scheint das Closing das Ende des Prozesses zu sein; es ist jedoch der Beginn der Integration und der Umsetzung innerhalb der betroffenen Unternehmensbereiche. Länge und Komplexität dieser Phase können variieren, aber wenn eine Integration geplant ist, ist dieser Zeitraum in der Regel der längste. Die Umsetzung einer neuen Organisationsstruktur, neuer Prozesse und Arbeitsabläufe setzt die Bestimmung wesentlicher Meilensteine, einer Zeitplanung, erforderlicher Ressourcen, neuer Technologien und Unternehmensabhängigkeiten voraus. Auch wenn sich die Zusammensetzung in der Organisation ändert, ist es wichtig, das Integration Management Office als verantwortliche Stelle für die Kontinuität beizubehalten. Nur wenn das angestrebte funktionale Betriebsmodell erreicht wird, kann die Transaktion ihre Vorteile für alle Beteiligten entfalten.

Ein umfassender Kommunikationsplan ist notwendig, um den Stakeholdern während des gesamten Prozesses die Vorteile näherzubringen.

 

Die Erstellung eines Kommunikationsplans stellt eine der wesentlichen Grundlagen für jede Integration dar. Die gesamte Kommunikation sollte auf einem Kernsatz koordinierter Botschaften basieren. Dabei sind jedoch auch die besonderen Bedürfnisse und Interessen der verschiedenen Stakeholder zu berücksichtigen, um eine effektive und zielgerichtete Kommunikation zu gewährleisten. Klare Engagement-Strategien über alle Kundensegmente hinweg sind der Schlüssel zur Kundenbindung. Eine organisierte Kommunikation mit externen Stakeholdern wie Finanzaufsichtsbehörden und Regulatoren, sowohl vor als auch nach LD1, ist ebenfalls wichtig für den Erfolg der Integration. Die besten Kommunikationspläne beginnen mit Fakten und artikulieren klar, welche Entscheidungen zu welchem Zeitpunkt, aus welchem Grund und auf welche Art und Weise getroffen werden.

KI, Digital Assets und Sustainable Finance - Schwerpunktthemen in 2025

Financial Markets Regulatory Outlook 2025

Der jährliche Ausblick des EMEA Centre for Regulatory Strategy von
Deloitte untersucht auch in diesem Jahr, wie sich die wichtigsten aktuellen regulatorischen Trends auf die Finanzdienstleistungsbranche in der EU sowie im Vereinigten Königreich auswirken. Zugleich zeigt der Report auf, wie Führungskräfte diese Trends frühzeitig antizipieren und wirksam darauf reagieren können.

Der Deloitte-Vorteil

Wir nutzen unser breites Branchenwissen, unsere fundierte M&A-Erfahrung, unsere exzellenten Fähigkeiten und Technologien sowie unser umfangreiches globales Netzwerk von Deloitte-Expert:innen und Allianzen, um hochgradig individuelle Fusions-, Übernahme- und Umstrukturierungsstrategien in wirkungsvolle Lösungen umzuwandeln, die das Wachstum vorantreiben.

Wir liefern die richtigen Einblicke, Fähigkeiten und Unterstützung zum richtigen Zeitpunkt, damit Sie voraussehen können, was auf Sie zukommt, Ihr Unternehmen effektiv auf Veränderungen vorbereiten und die Effektivität von Deals steigern können.