Im Zuge der Digitalisierung nutzen immer mehr Finanzorganisationen Robotic Process Automation (RPA), Machine Learning und Natural Language Processing (NLP). Zahlreiche Controlling-Aktivitäten, die bislang die Mitarbeiter der Finanzabteilung erbringen, können damit künftig von Computern und Maschinen ohne menschliches Zutun durchgeführt werden.
Kognitive Technologien zeichnen sich dadurch aus, dass sie extrem schnell und präzise Millionen von Datensätzen sowohl aus strukturierten als auch aus unstrukturierten internen und externen Quellen analysieren. Diese Systeme sind darin viel leistungsfähiger als jeder Mensch und können eine Vielzahl von sich wiederholenden Aufgaben übernehmen, um komplexe Analyseprozesse zu rationalisieren, zu beschleunigen und zu automatisieren.
Insbesondere einfache, sich wiederholende und zeitaufwändige Arbeiten werden künftig vermehrt selbsttätig durch Robotic Process Automation ausgeführt. Diese Technologie ist im Controlling besonders hilfreich bei der Datenerfassung, -aufbereitung und -konsolidierung sowie bei der Vorbereitung und Validierung von Informationen für das Reporting oder die Planung.
Künstliche Intelligenz (KI) und Cognitive Computing gehen über die Automatisierung von Aufgaben hinaus, indem sie Datensätze in einer Art und Weise auswerten und darauf reagieren können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordert. Derartige selbstlernende Systeme können verborgene Muster in den Daten entdecken und neue Erkenntnisse generieren. So unterstützen Cognitive Insights die Finanzabteilung dabei, Entscheidungen und Vorhersagen zu treffen, weil sie dank maschineller Lernalgorithmen präzisere Ergebnisse liefern und Text-Mining sowie Sprach-, Gesichts- und Bilderkennung in Kombination mit Analysefunktionen nutzen. So werden auch die klassischen Controlling-Aktivitäten wie Reporting und Analytics, Controlling und Risikomanagement, Planung und Forecasting neu definiert.
Diese digitalen Technologien können der Finanzabteilung als neue Werkzeuge dienen, um in einer immer komplexeren Welt interne Finanzinformationen und operative Daten mit externen Informationen zu kombinieren – zur Optimierung der Budgetierung und der Prognose, zur Steigerung der Prozesseffizienz und der Qualität sowie zur Szenario-Modellierung durch Predictive Analytics.
Obwohl kognitive Technologien in allen Bereichen der Controlling-Aktivität eingesetzt werden, ist es natürlich nicht so, dass Unternehmen nun von Maschinen gesteuert werden. Kognitive technologiebasierte Lösungen zielen vielmehr darauf ab, bei der Digitalisierung im Controlling spezifische, klar definierte Aufgaben auszuführen und zu automatisieren. Entscheidend ist, dass intelligente Technologien in der Lage sind, durch die Automatisierung bestimmter Teile eines Prozesses die Mitarbeiter zu entlasten: So kann der Controller sich stärker auf jene "menschlichen" Aspekte der Arbeit konzentrieren, die Kontextwissen, Problemlösungsfähigkeiten, soziale Fähigkeiten und emotionale Intelligenz erfordern.
Durch die weitgehende Automatisierung regelbasierter Aufgaben verlagert sich bei der Digitalisierung im Controlling der Fokus der Arbeit weg von den bisherigen Aufgaben eines Controllers hin zu geschäftsorientierten Analysen und ausnahmebasierten Untersuchungen. Zugleich können Finanzfachkräfte neue Aufgaben angehen, die sie ohne Unterstützung durch KI bislang nicht durchführen konnten, z.B. große Datenmengen zu analysieren, um Muster aufzudecken, um so effektiver Vorhersagen und Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Dank Tools wie Predictive Planning, Self-Service-Reporting und Digitalen Assistenten kann der Controller dem Top-Management noch besser als Berater für strategische Interventionen zur Seite zu stehen. Denn während KI und Automatisierung dazu dienen, Daten zu sammeln und nach Trends und Mustern zu suchen, sind zur Interpretation und Kommunikation der Ergebnisse gesunder Menschenverstand und kontextuelles Verständnis auch in Zukunft unerlässlich.
Künftig wird der Controller daher den CFO und das Top-Management vorrangig in den folgenden Punkten unterstützen:
Finanzorganisationen müssen die Möglichkeiten von KI und Automatisierung untersuchen, um die heutigen geschäftlichen Herausforderungen anzugehen, die Chancen zu priorisieren und sich auf die nächsten Schritte auszurichten. Fortschritte in der KI erfordern neue Denkweisen in Bezug auf die Arbeitsplätze, die Unternehmenskultur, die Technologie und vor allem den Menschen.
Für den Controller wird die Erweiterung und Vertiefung technischer Fähigkeiten immer wichtiger – Statistikkenntnisse, KI-basiertes Anwendungswissen, Programmierkenntnisse und Fähigkeiten zur Visualisierung, Modellierung und Interpretation von Daten werden für Finanzfachkräfte zu Schlüsselqualifikationen. Gleichzeitig spielt die funktionsübergreifende Zusammenarbeit mit mehreren Geschäftseinheiten eine entscheidende Rolle im Unternehmen der Zukunft. Damit gewinnen auch kommunikative, soziale und kollaborative Fähigkeiten für den Controller an Bedeutung.
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