Neue Technologien haben schon immer unsere Arbeitsweise und Arbeitswelt verändert, das letzte Mal durch die Einführung des Internets, davor durch den Siegeszug von Computern und Anfang des letzten Jahrhunderts durch die Elektrifizierung von Fabriken. Die neuen Technologien – wir betrachten im Rahmen der Studie Data Analytics, Robotics, Robotic Process Automation, Machine Learning, Natural Language Processing und Computer Vision – sind Querschnittstechnologien, die vielfältig einsetzbar sind und die weitreichendsten Konsequenzen für die Wirtschaft, die Organisation von Unternehmen und den Arbeitsmarkt haben.
Ein vollständiges und realistisches Bild der künftigen Arbeitsmarktentwicklungen muss drei Faktoren miteinschließen. Erstens: Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen – und damit mittelbar nach Berufen – verändert sich, nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung. Zweitens werden Berufe durch die technologische Entwicklung nicht in ihrer Gänze betroffen, denn sie setzen sich aus verschiedensten Tätigkeiten zusammen, die von Technologien unterschiedlich betroffen sind. Drittens sind digitale Technologien sehr vielfältig, einzelne davon wie Robotics oder Data Analytics wirken sich auf Berufe und Berufsbilder sehr unterschiedlich aus. Der Einsatz neuer Technologien muss nicht zwangsläufig eine Tätigkeit ersetzen, sondern kann diese erweitern oder unterstützen.
Die Studie dient dazu, die folgenden Fragen zu beantworten:
Die Studie hat dazu ein Technologieersetzbarkeitsmodell entwickelt, das den Einfluss digitaler Technologien auf die Tätigkeiten analysiert, aus denen sich die Berufe zusammensetzen. Dabei wird ermittelt, wie viel Zeit in den einzelnen Berufen ersetzt werden kann. Diese Analyse wird für 100 Berufsgruppen und rund 1.000 Berufe durchgeführt.
Dieses Technologieersetzbarkeitsmodell wird dann mit einem Modell kombiniert, das die Nachfrage nach Berufen 2035 modelliert. Die Kombination der Modelle führt zu den fünf Trends für die Berufswelt der Zukunft.
1. Die Jobs der Zukunft erfordern Interaktion mit anderen Menschen sowie Empathie – und sind nur gering automatisierbar
65 Prozent der Arbeitszeit in den betrachteten Berufen können nicht durch Technologie ersetzt werden. Viele der nicht-ersetzbaren Tätigkeiten sind durch einen hohen Grad an menschlichen Interaktionen und Empathie charakterisiert und dürften in Zukunft auch stärker nachgefragt werden.
2. Das Wachstum der Jobs der Zukunft dürfte die Arbeitsplatzverluste überkompensieren
Die Studie zeigt, dass die Zahl der Jobs, die wenig automatisierbar und stärker nachgefragt werden und damit Jobs der Zukunft sind, stärker wachsen dürfte als die Zahl der Jobs, die durch Automatisierung wegfallen. Netto dürfte es zu einem Zuwachs von 1,3 Millionen Jobs kommen.
3. Der Zuwachs an Jobs findet vor allem bei Gesundheits-, Bildungs- und Managementberufen statt
Die Zahl der Gesundheitsberufe dürfte bis 2035 um 26 Prozent zunehmen, während lehrende und ausbildende Berufe um 20 Prozent wachsen.
4. Robotics und Data Analytics sind die Schlüsseltechnologien mit dem größten Impact
Robotics und Data Analytics sind die Technologien mit den größten Auswirkungen auf die Berufswelt von morgen und treiben die Automatisierung. Von den insgesamt 35 Prozent der Arbeitszeit, die durch Technologie ersetzt werden können, entfällt fast die Hälfte auf Robotics, etwas weniger als ein Viertel auf Data Analytics.
5. Die Tätigkeiten von morgen – weniger Routine, mehr analytisches Denken und menschliche Interaktion
Automatisierung betrifft vor allem Routinetätigkeiten, die nach denselben Mustern verlaufen. Die Jobs der Zukunft sind dagegen wissensintensiv und erfordern Spezialisierung, Kreativität und analytische Fähigkeiten.
Laden Sie hier die Datenland Deutschland Studie „Die Jobs der Zukunft“ herunter und erfahren Sie im Detail, wie sich die Berufswelt bis zum Jahr 2035verändern wird und welche Auswirkungen dies auf die einzelnen Berufe haben wird.