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Wo Edison das Lied der Zukunft spielt

Girls’ Day bei Deloitte

Der Girls’ Day ist eines der größten Berufsorientierungsprojekte für Schülerinnen weltweit. Ziel ist es, mehr Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Auch Deloitte unterstützt die Initiative: 2024 erhielten über hundert Schülerinnen an sieben Standorten Einblicke ins Programmieren und erlebten, wie Software-Codes Roboter zum Musizieren bringen.

Düsseldorf, an einem klaren Morgen im April 2024.

In der Smart Factory von Deloitte sind die Produktionslinien der Industrie 4.0 versuchsartig aufgebaut. Die alte Arbeitswelt mit Helmen, Hebebühnen und Bohrmaschinen trifft hier auf die neue mit Laptops, Robotern und Software-Codes. Dieser Innovation Hub ist die perfekte Kulisse, um 18  junge Frauen zwischen 13 und 16 Jahren mit Bits und Bytes zu experimentieren und MINT-Berufe praxisnah kennenzulernen. Denn im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik liegt der aktuelle Anteil der weiblichen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland bei nur 16 Prozent. Da viele Innovationen dank MINT-Berufen stattfänden, sei hier ein enormes Potenzial zu heben, sagt Sandra Mühlhause, Chief People Officer von Deloitte Deutschland und für mehr als 12.000 Mitarbeitende verantwortlich, zur Begrüßung: „Seid neugierig, probiert euch aus, es gibt keine falschen Wege!“ Selbst seit frühen Tagen mathematikinteressiert, gab es in Mühlhauses Jugend noch keinen Girls’ Day. Eine duale Ausbildung und das Studium der Betriebswirtschaft führten bei ihr über mehrere Stationen in die heutige Position. Sie weiß also, wie wichtig der produktive Austausch von Theorie und praktischer Anwendung für die Berufswahl und Fortentwicklung ist: „Bei Deloitte möchten wir Schülerinnen bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützen und engagieren uns seit Jahren beim Girls’ Day.“ Und so erkunden Amelie, Aminata, Clara, Helen, Ina, Johanna, Lujain, Luna, Maria, Minh, Nami, Olivia, Pranita, Ruha, Samra, Samruddhi, Sophia und Thais heute neugierig, aber anfangs zurückhaltend diese Welt – das wird sich im Lauf des Tages schnell ändern.

Junge Menschen mit der Technologie experimentieren lassen – Kontakt stärkt Interesse

„Wenn ich selbst ein Roboter wäre, würde ich gern über die Superkraft verfügen, mich teleportieren zu können“, sagt die 13-jährige Maria. Andere Teilnehmerinnen würden als Roboter „gerne unsichtbar werden“, „fliegen“ oder „Gedanken lesen“. Für heute besteht ihre Aufgabe erst mal darin, den faustgroßen Versuchsroboter Edison dahingehend zu programmieren, dass er auf den richtigen Wegen fährt und musiziert. Eine Affinität für Mathematik und Robotik eint fast alle Schülerinnen, manche haben schon erste Programmiererfahrung in AGs oder Hochschul-Workshops gesammelt. Hier erleben sie praktisch, wie Interesse zu kreativen Lösungen und schließlich zu nutzbringenden Anwendungen führt. Schon beim Starten des Testprogramms tanzt Edison blinkend auf dem Fußboden. Wenig später piepst, summt und blinkt es überall in der Smart Factory – die perfekte spielerische Einführung in Hard- und Software und ihre unendlichen Möglichkeiten. „Unser Smart Factory Believers Programm bringt Mädchen das Programmieren näher“, sagt Britta Mittlefehldt, Leiterin der Smart Factory: „Mithilfe der Programmiersprache Scratch bringen sie dem Roboter bei, Wege durch ein Labyrinth zu finden und Lieder abzuspielen. Indem die Mädchen konkrete Fragen kreativ lösen, wächst die Neugier für das Thema.“

Jeder Roboter stößt an Grenzen, nicht aber die menschliche Kreativität

Zwei Teilnehmerinnen setzen den Roboter auf den Boden. Er fährt auf der Galerie der Smart Factory geradeaus, der programmierte Stopp funktioniert noch nicht – Wissenschaft bedeutet eben Trial and error. „Oh nein, gleich stürzt er ab!“, ruft eines der Mädchen. Doch dann wird Edison von der untersten Sprosse des Galeriegeländers aufgehalten. Dass hier wirklich nur dem Roboter, nicht aber den Teilnehmerinnen Grenzen gesetzt werden, verdeutlicht auch die herausforderndste Aufgabe des Workshops, in der Edison ein Viereck fahren muss. Nach einer Viertelstunde geschäftigen Ausprobierens und Diskutierens präsentiert ein Zweierteam seinen Vorschlag: „Wir haben den REPEAT-Wiederholungsblock verwendet und eine Schleife programmiert.“ So muss dem Roboter nicht der ganze Weg erklärt werden, sondern er „weiß“ an jedem Eckpunkt selbst, was zu tun ist. Es ist beeindruckend, welch unterschiedliche Ideen und Lösungswege die Teams im Umgang mit der Technik entwickeln. Die Technologie vergrößert unsere Möglichkeiten, aber der Mensch reizt sie aus, denkt sie weiter und macht den Unterschied.

Neugier ist der Treibstoff für gelingenden Fortschritt und Wandel

Wie der komplementäre Boys’ Day mit seinem Fokus auf Erziehungs- und Sozialberufen bietet der Girls’ Day beste Argumente und Anreize für eine Berufswahl fernab von überholten Rollenmustern. „Es gibt viele Berufe, die ganz toll für Frauen sind, auch wenn sie bisher meistens von Männern gemacht werden“, sagte Olaf Scholz bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung. Junge Frauen, so der Bundeskanzler, sollten sich davon jedoch nicht beeindrucken lassen. Dass es Vergnügen und Motivation zugleich ist, sich durch das Ausleben der eigenen Neugier weiterzuentwickeln, erfahren die Teilnehmerinnen in der Düsseldorfer Smart Factory: „Interessant und herausfordernd“, lautet ihr Tenor. In welche Richtung das individuelle technische Interesse auch geht, bei Deloitte gibt es breite berufliche Einstiegsmöglichkeiten, von der Technologieberatung für KI, Cloud und Quantum Computing bis zur Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, wo Technologie-Expertise genauso eine Rolle spielt. Sie habe ChatGPT schon gefragt, „ob sich Spielkarten beim Mischen irgendwann wieder in der ursprünglichen Reihenfolge befinden“, sagt eine der Schülerinnen, die am Girls‘ Day bei Deloitte in Düsseldorf sind. (Antwort ChatGPT: „Angenommen, du würdest eine Sekunde pro Mischvorgang benötigen, dann würde es 42949672954294967295 Sekunden dauern. Das entspricht ungefähr 136,2 Jahren!“) Genug Neugier als Treibstoff zukünftiger Innovationen ist also vorhanden. Wenn dank des Girls’ Day diese Neugier in produktive Bahnen gelenkt wird, steht dem individuellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Fortschritt nichts im Weg. Und wer weiß, welcher Frau in nicht allzu ferner Zukunft dann tatsächlich die Teleportation gelingt?

Neben Düsseldorf fand der Girls' Day an sechs weiteren Standorten statt und über 100 Schülerinnen erhielten spannende Einblicke.

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