Die deutsche Technologieindustrie steht an einem Scheideweg. Bis 2035 könnte sich Deutschland zu einem globalen Technologieplayer entwickeln – oder im Wettlauf um digitale Kompetenz und Souveränität komplett ins Hintertreffen geraten. Zwei mächtige Disruptoren sorgen für eine enorme Veränderungsdynamik: Künstliche Intelligenz (KI) und Geopolitik. Die Zukunft der deutschen Technologielandschaft hängt nun ab von mutigen Entscheidungen, robusten Strategien und gemeinschaftlicher Innovation. Wir haben vier mögliche Zukunftsszenarien entwickelt.
Das Wohlergehen des deutschen Technologiesektors ist von zentraler Bedeutung für den künftigen Wohlstand unseres Landes. Als Enabler für die Digitalisierung anderer Branchen und als wesentlicher Treiber der weiteren Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen ist die Zukunft der Technologieindustrie von außerordentlich breiter Relevanz. Folglich stehen auch sechs sehr unterschiedliche Stakeholder-Gruppen im Zentrum der Analyse: Deutsche Technologieunternehmen, Globale Tech-Konzerne und Hyperscaler, Deutsche Start-ups und Innovatoren, Deutsche Industrieunternehmen, hiesige Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Politik und Regulierung.
Der Weg der deutschen Technologieindustrie in das Jahr 2035 ist keinesfalls vorbestimmt. Bei der Weichstellung heute gilt es, auch internationale Perspektiven zu berücksichtigen. Denn Zoll- und Handelspolitik sind zunehmend auch Instrumente des globalen wirtschaftlichen Wettbewerbs und werden dies absehbar in den nächsten Jahren bleiben.
Entscheidungen, die heute in Deutschland getroffen werden, prägen die Technologielandschaft von morgen. Um eine resiliente, souveräne und gleichzeitig prosperierende Zukunft zu gestalten, müssen die beteiligten Stakeholder flexibel auf veränderte Märkte und politische Rahmenbedingungen reagieren.
Für Unternehmen ergeben sich drei wesentliche Handlungsfelder:
Auch die öffentliche Hand kann die Zukunft der deutschen Technologieindustrie gezielt voranbringen:
Das Deloitte „Center for the Long View“ und ein Team aus deutschen Technologie-Experten haben gemeinsam vier extreme, aber plausible Szenarien entwickelt. Diese illustrieren, wie sich Deutschland bis 2035 digital transformieren könnte und welche Rolle die heimische Technologieindustrie dabei spielt. Die Szenarien basieren auf einer bewährten Methodik, die Branchenexpertise mit KI-gestützter Vorausschau verbindet.Im Rahmen der Studie wurden 89 Einflussfaktoren aus Politik, Wirtschaft, Technologie, Wissenschaft und Sozialem bestimmt und bewertet. Für die Entwicklung der Szenarien waren dabei jene Treiber besonders relevant, die gleichermaßen eine hohe Relevanz und Unsicherheit aufweisen. Aus diesen wurden Cluster gebildet, aus denen sich schließlich zwei zentrale Fragen für die Zukunft der Digitalisierung in Deutschland ergaben:
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Die kommenden zehn Jahre entscheiden über Deutschlands digitale Zukunft. Dabei hängt die Entwicklung des Technologiesektors in Deutschland ganz entscheidend davon ab, ob es gelingt, digitale Souveränität aufzubauen und den Vormarsch der KI in positive Arbeitsmarktbewegungen umzusetzen.
Andreas Gentner, Partner, Leiter Technology, Media & Telecommunications, Deloitte