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Cloud Ecosystems: Erfolg durch Kooperation

Ökosysteme mit Cloud-Partnern ermöglichen Unternehmen Effizienzvorteile und neue Geschäftsmodelle.

Prozesse in die Cloud verlagern, Leistungen und Services modular konsumieren, eigene Angebote auf Plattformen vermarkten: Das gehört heute für immer mehr Unternehmen zum Alltag. Die Cloud hat sich als wegweisendes Paradigma der Digitalisierung bewährt. Um ihre Möglichkeiten optimal zu nutzen, sollten sich Firmen von Anfang an als Teil eines Ökosystem-Netzwerks verstehen, in dem verschiedene Anbieter und Kunden interagieren. Dabei kommt es auf die zielführende Gestaltung von Datenschnittstellen ebenso an wie auf die Auswahl passender Dienste und die Ausrichtung der Ecosystems-Strategie auf die Business-Perspektive.

Cloud-Technologien eröffnen neue Dimensionen im Umgang mit Daten – im Zeitalter der Digitalisierung werden sie zunehmend zu einer zentralen strategischen Priorität für Unternehmen aller Branchen. Leistungen werden heute nicht mehr allein intern erbracht, sondern zunehmend auf den Servern eines Dienstleisters, oft nach dem „As-a-service“-Modell (XaaS). Die dezentrale Erfassung, Verbreitung, Auswertung, Speicherung und Vermarktung von Daten bietet große Leistungs- und Effizienzvorteile. Ganz wesentlich ist dabei, Cloud-Technologien im Kontext ihres Ökosystems zu verstehen – als Cloud Ecosystem. Denn der Cloud-Ansatz bringt nur durch Zusammenarbeit den gewünschten Erfolg. Das beginnt beim reibungslosen und sicheren Datenaustausch zwischen verschiedenen Partnern: Die Cloud ist von Grund auf ein kooperatives Modell. 

Dabei verschwimmt zugleich auch die Rollenaufteilung der beteiligten Akteure. Kunden können potenziell selbst zu Anbietern werden, die auf den Plattformen der Cloud Ecosystems eigene Daten und Dienstleistungen vermarkten. Im Zusammenspiel vielfältiger Partner wird so ein Mehrwert für alle Beteiligten generiert. Das alles bringt aber auch spezifische und weitreichende Herausforderungen mit sich. Etwa bei der Entscheidung, welche Services von welchen Anbietern bezogen werden. Zudem muss sichergestellt werden, dass die vielfältigen datengetriebenen Ansätze nahtlos ineinandergreifen. Nicht zuletzt müssen Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und bei der Zusammenarbeit differenziert vorgehen, um die erzielten Wettbewerbs-vorteile sowie eigene Intellectual Property Assets (IP) nicht zu gefährden.

Cloud Ecosystems dienen als Wegbereiter durch die digitale Transformation, um als Unternehmen erfolgreich durch die Cloud Ecosystems zu navigieren und die individuell bestmögliche Rolle im Ökosystem zu besetzen.

Ein Puzzle von möglichen Partnern und Dienstleistern


Geschäftsabläufe werden heutzutage zunehmend komplexer, die Abhängigkeit von Daten aus meist ganz unterschiedlichen Quellen steigt. Unternehmen arbeiten mit einer Vielzahl von Applikationen, die mit mehreren Systemen interagieren und die Fähigkeit besitzen sollten, bestimmte Daten aufzunehmen, zu bearbeiten und weiterzureichen. Dafür bieten Cloud-Technologien die geeigneten Lösungen – vorausgesetzt, die gewählten Services werden dabei auch bestmöglich aufeinander abgestimmt. Der Markt für Cloud-Dienstleistungen wächst rasant, entsprechend groß ist das Angebot. Allerdings ist es auch entsprechend unübersichtlich.

Im Zentrum eines Cloud Ecosystems steht immer ein Public Cloud Provider, also z.B. einer der großen Hyperscaler wie etwa Amazon Web Services, Google/GCP, Microsoft/Azure oder Alibaba Cloud, die Unternehmen Zugang zu Cloud-Plattformen ermöglichen und dafür die Infrastruktur sowie die Rechenleistung ihrer Data Center zur Verfügung stellen. Ergänzt werden die Hyperscaler durch große internationale Anbieter mit spezifischerem Zuschnitt wie etwa Salesforce, SAP oder Servicenow. Dieser Rahmen ermöglicht Unternehmen dann den unkomplizierten Zugriff auf eine große Vielfalt an Cloud-Dienstleistungen von Anbietern aus aller Welt in einer Vielzahl an Bereichen, wie etwa CRM, interne und externe Arbeitsabläufe, Datenanalyse, Datenvisualisierung, Kollaborations-tools, Sicherheit, maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz (KI). Mit vielen Anbietern unterhält Deloitte strategische Allianzen, um die oft komplexen Herausforderungen unserer Kunden situations-unabhängig bestmöglich zu bewältigen. Neben den Hyperscalern finden sich unter diesen Allianz-Partnern auch spezialisierte Anbieter wie z.B. Celonis, die Cloud-gestützte Process Mining Services für digitale Prozessanalyse und -optimierung anbieten. Angesichts der kaum noch überschaubaren Möglichkeiten der neuen Cloud-Dienste können die Experten von Deloitte durch ihre Allianzen und Projekterfahrungen interessierten Unternehmen bei der Auswahl der passenden „Puzzle-Teile“ eine neutrale und ergebnisorientierte Unterstützung liefern.

Cloud Ecosystems: Vorteile und Chancen


Durch Cloud-Technologien werden immer mehr Prozesse schneller, günstiger und zunehmend automatisiert, und auch der finanzielle Aufwand dafür reduziert sich. Denn die Leistungen werden modular je nach Bedarf und Nutzung berechnet. Es sind keine einmaligen hohen Investitionen in Systeme und Hardware mehr nötig, die dann irgendwann obsolet werden. Bei Cloud-Diensten ist das Angebot immer auf dem jeweils aktuellsten Stand der Technik. Bilanziell wandeln sich die anfallenden Kosten von der Kapital- zur Betriebsausgabe („from CapEx to OpEx“): Sie sind im Schnitt niedriger, berechenbarer und korrelieren meist mit der tatsächlichen Nutzung des Dienstes. Entscheidender Vorteil des Cloud-Ansatzes ist dabei die problemlose Skalierbarkeit. Sollte später mehr Kapazität einer Dienstleistung als geplant notwendig werden, kann diese einfach hinzugebucht und von den Servern der Hyperscaler bedarfsgerecht zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt werden. 

Generell sinken dadurch die Einstiegshürden für den Zugriff auf fortgeschrittene Technologien, Software oder Algorithmen. Neue Dienste – z.B. Microservices – sind in modularer Form ergänzend konsumierbar und können agil erprobt werden, ohne schon gleich Entscheidungen über große Ausgaben fällen zu müssen. Auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten so die Möglichkeit, trotz geringerer Ressourcen führende neue digitale Ansätze wie Artificial Intelligence, Machine Learning oder Blockchain zu nutzen. Es kann hier von einer Demokratisierung der Technologien gesprochen werden, von der auch der innovationsfreudige deutsche Mittelstand trotz häufig begrenzter interner Ressourcen besonders profitieren kann. Auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen eröffnet die Cloud Mittelständlern neue Möglichkeiten, beispielsweise die Vermarktung intern erarbeiteter Branchenlösungen für spezifische Aufgaben, wie z.B. eine Lösung für die bessere Steuerung eines Lagerroboters. Hier kommt die Ökosystem-Dimension der Cloud erneut ins Spiel: Über die offenen Plattformen der Cloud Ecosystems können Unter-nehmen ihre neuen Produkte modular vertreiben und ihren Partnern „as-a-service“ zur Verfügung stellen. Auch die Monetarisierung von Daten ist eine attraktive Option. Es ist wichtig, dabei den Wert von Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) per se zu erkennen. Diese haben sich in den letzten Jahren von einer IT-Entwicklungs-Technik zum Thema mit entscheidender geschäftlicher Relevanz entwickelt: Viele Unternehmen erheben täglich Unmengen von Daten, die einen reellen Wert darstellen und mit anderen Daten z.B. von Cloud Ecosystems-Partnern zu kritischen Größen aggregiert und analysiert werden können oder auch zu diesem Zweck an Dritte verkauft werden können. 

Herausforderungen der „API Economy“


Um Enttäuschungen bei der Implementierung von Cloud-Lösungen vorzubeugen, sollten Unternehmen bereits vorab überlegen, welche Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) benötigt werden, damit die zu berücksichtigenden Software-Anwendungen wie geplant miteinander kommunizieren können. Bei vielen Unternehmen ist diese Aufgabe von hoher Komplexität, da teils noch monolithische Legacy-Systeme im Betrieb sind, bei denen eine Kompatibilität zu den neuen Möglichkeiten nur schwer herzustellen ist. Um dem zu begegnen, wurden im Lauf der Zeit oft individuelle Lösungen erarbeitet, die sich dann aber bei Weiterentwicklungen regelmäßig als entwicklungstechnisches Nadelöhr herausstellen. Für eine Systemintegration, die eine Vergleichbarkeit der Daten und eine Anschlussfähigkeit zu einem Cloud Ecosystem herstellt, ist der Anteil an Eigenentwicklungen möglichst zurückzu-fahren. Vielmehr sollten verbreitete Cloud-Standards als Bezugspunkt dienen. Auch Multi-Cloud-Ecosystems-Strategien können erwogen werden, um mehr Flexibilität und Leistungsfähigkeit herzustellen sowie die Abhängigkeit von den einzelnen Hyperscalern zu verringern. 

Erst auf der Grundlage einheitlicher Daten und entsprechender Schnittstellen sind die neuen Geschäftsmodelle in Zusammenarbeit mit Ökosystem-Partnern möglich. So kann auch die nötige Masse für eine effiziente Monetarisierung von Daten erzielt werden – eine weitere typische Problemstellung gerade von eher kleineren Unternehmen bei Cloud-Geschäftsmodellen. Wenn sich verschiedene Partner zur gemeinsamen Auswertung von Daten im Ökosystem zusammentun, ermöglicht ihnen das einen qualitativen Sprung beim Aufbau von neuen Geschäftsmodellen, die z.B. für einen einzelnen Mittelständler oft gar nicht darstellbar wären. Allerdings bedeutet das Teilen von Daten in der „API Economy“ in der Praxis auch eine strategische Gratwanderung, die klug geplant werden muss. Einerseits gilt es, den Wert der vorhandenen Daten zu maximieren, andererseits sollten aber auch dem Wettbewerb keine uner-wünschten Einblicke in die eigenen Geschäftsabläufe ermöglichen werden.
Um solche Abwägungen auszutarieren, ist sowohl ein umfassendes Verständnis der Relevanz der Daten als auch der Programmierschnittstellen erforderlich, wie die Cloud-Experten von Deloitte in der eigenen Praxis immer wieder feststellen. 

Eine weitere zentrale Herausforderung für ein Cloud Ecosystem ist die Herstellung von Vertrauen. Cyber Security hat bei den digitalen Cloud-Technologien höchste Bedeutung, um den Schutz von geistigem Eigentum und persönlichen Daten sowie einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Deloitte hat in diesem Bereich umfassende Expertise aufgebaut, um Security und Datenschutz fundamental in der Cloud-Umsetzung zu verankern. Natürlich müssen dabei geltende Regulationen wie die DSGVO eingehalten werden. Zertifizierungen geben Anwendern zusätzliche Sicherheit: Sie spielen eine grundlegende Rolle in der Gewährleistung, da unabhängige Dritte die Einhaltung bestimmter Anforderungen bewerten und überprüfen, bevor eine Zertifizierung oder Re-zertifizierung erteilt wird. Das gilt sowohl beim Beziehen von Leistungen aus der Cloud als auch beim Vermarkten eigener Angebote, die ihrerseits zertifiziert werden können – ebenfalls eine Dienstleistung, die vom Deloitte-Netzwerk erbracht werden kann. 

Erfolgsfaktor Ganzheitlichkeit


Bei der Umsetzung einer Cloud-Strategie sollte Ganzheitlichkeit ein leitender Aspekt sein. Immer noch kommt es vor, dass die Cloud in Unternehmen vorrangig als IT-Thema verstanden wird. Doch diese Sichtweise ist zu eng: Eine ganzheitliche Denkweise unter Einbezug der Geschäftsleitung ist eine wesentliche Voraussetzung, um Frustrationen zu vermeiden, wenn einige Geschäftsbereiche entweder den gesamtheitlichen Mehrwert oder auch die Auswirkungen auf die Organisation nicht vollständig verstehen oder unterstützen. So wie der Erfolg im Cloud Ecoystem eine Kooperation mit externen Partnern erfordert, ist auch die Abstimmung zwischen den verschiedenen Bereichen innerhalb des Unternehmens nötig. Bei der Gestaltung eines eigenen Ansatzes sollten insbesondere die Business- und IT-Perspektiven zusammengeführt werden, um Fehlinvestitionen ebenso wie technisch nicht umsetzbare strategische Vorgaben zu vermeiden. Chancen, aber auch Risiken sind dabei frühzeitig zu identifizieren. Außerdem ist die Abstimmung auf vorliegende Prozesse und das Organisationsmodell entscheidend. Die technische Migration in die Cloud ist nicht der erste Schritt: Die Erfüllung wichtiger Anforderungen im Unternehmensumfeld muss vorab sichergestellt sein. Der Erfolg im Cloud Ecosystem erfordert eine ganzheitliche Integration von Technologie, Organisation und Menschen. 

Europa und das globale Cloud-Ökosystem


Cloud Ecosystems haben auch eine geopolitische Dimension, die gerade im Kontext der Datenschutz-Thematik zum Tragen kommt. Die global führenden Hyperscaler stammen aus den USA und aus Asien. Ihre wesentlich größeren und oft einheitlicheren Heimatmärkte ermöglichten schnelles Wachstum und höhere Effizienz. Allerdings weichen die gebotenen Standards oft von europäischen Vorstellungen und Anforderungen ab. In dieser Perspektive haben europäische Anbieter nun ihrerseits die große Chance, sich durch eigene Standards ein Alleinstellungsmerkmal zwischen den geopolitischen Polen zu erarbeiten – eine Vision, deren Verwirklichung aber noch einige Herausforder-ungen stellt. Im Cloud-Bereich herrscht in Europa noch Nachholbedarf, sowohl bei den politischen Rahmenbedingungen als auch in der Wirtschaft. Ein zukunftsweisender aktueller Impuls ist das Projekt GAIA-X für ein europäisches digitales Ökosystem, an dem sich die Bundesregierung beteiligt. Beabsichtigt ist eine Plattform für Cloud-Anwendungen wie etwa Telemedizin oder Datenpools von Partnerunternehmen. Die Automobilbranche hat auf dieser Grundlage schon ein eigenes Projekt entwickelt: Catena-X, ein offenes, skalierbares Netzwerk für den Austausch von Automotive-Daten über Unternehmensgrenzen hinweg. Beteiligt sind neben großen OEMs auch Zulieferer, TK-Unternehmen und Technologiekonzerne. 

Deloitte als starker Partner für Cloud Ecosystems


Bei der Entwicklung eines Cloud-Ansatzes mit Ökosystem-Dimension bietet externe Unterstützung eine wertvolle Orientierung. Die erfahrenen Experten von Deloitte vereinen das nötige technologische Wissen mit tiefer Business-Kenntnis. Damit können sie als Wegbereiter für die digitale Transformation in allen denkbaren Branchen Unternehmen helfen, erfolgreich durch die Cloud Ecosystems zu navigieren sowie die individuell bestmögliche Rolle im Ökosystem zu besetzen. 

Die ganzheitliche Beratung umfasst strategische, technologische, regulatorische und operative Aspekte ebenso wie rechtliche und steuerliche. Bei der Finanzierung des Schritts in die Cloud kann es beispielsweise vorteilhaft sein, die Lokalisierung von Intangible Assets – wie geistigem Eigentum – buchhalterisch zu optimieren. Hierzu berät Deloitte ebenso wie zu den vielen Förderungsprogrammen, die z.B. für KMU existieren. Starke Cyber-Security-Expertise und ein wachsender, großer Stamm von zertifizierten Mitarbeitern für die diversen Cloud-Allianz-Partner von Deloitte gewährleisten höchste Standards an Sicherheit und IT-Know-how. Darüber hinaus ist schließlich auch die eigene Beratungsarbeit zunehmend durch Cloud Ecosystems geprägt: Aufbauend auf den Cloud-Allianzen mit den großen Anbietern werden hauseigene Services entwickelt und modular angeboten, die dann an die Prozesse der Kunden angepasst werden können. Deloitte folgt dem Bestreben, jede Cloud-Transformation mit der richtigen Balance von Individualisierung und Standardisierung zu gestalten, und vor allem den neuen Ansatz von Anfang an in der geschäftlichen Perspektive zu verankern. Nur mit einer strategischen Kooperation von Business und IT gelingt die Transformation – gemäß dem Motto „business-led, tech-enabled“.

Erfahren Sie mehr zum Thema Cloud:

  • Intelligent Edge Cloud: Wie Edge-Computing, KI und fortschrittliche Konnektivität Unternehmen in die Lage versetzen, besser auf eine sich schnell verändernde Welt zu reagieren.
  • Cloud First: Entwicklung und Management einer effektiven Cloud-Strategie
  • Cyber Cloud Framework: Die sichere Grundlage und Zukunft einer kosteneffizienten, skalierbaren und flexiblen IT.

 

Und Ecosystems:

  • Deloitte & AWS Alliance: Die Partnerschaft von Deloitte und Amazon Web Services (AWS) fokussiert sich darauf, Cloud-Transformation für jedes Unternehmen zu ermöglichen.

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