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Dekarbonisierung im Bau- und Immobiliensektor

Chancen, Herausforderungen und Perspektiven

Die globale Wertschöpfungskette des Bau- und Immobiliensektors ist trotz ihrer positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft – sie schafft zahlreiche Arbeitsplätze und die Infrastruktur, in der wir Menschen leben und arbeiten – für mehr als 37 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. (1) Wie kann die Branche klimafreundlicher werden?
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Obwohl die Bau- und Immobilienbranche auf dem Weg zur Erreichung des Net-Zero-Ziels mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert ist, ergeben sich auch Chancen und Möglichkeiten, um die laufenden Bemühungen zur Dekarbonisierung voranzutreiben. In dieser Ausgabe der Deloitte-Serie „Pathways to Decarbonization“ untersuchen wir die Branchentrends und -herausforderungen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Unternehmen und Regierungen gemeinsam kooperative globale Ökosysteme aufbauen, vorausschauende Strategien entwickeln und die Einführung innovativer Technologien fördern können, um die Dekarbonisierung im Bau- und Immobiliensektor voranzutreiben.

Der aktuelle Stand


Der Bau- und der Immobiliensektor spielt eine entscheidende Rolle für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen weltweit. Die Wertschöpfungskette ist komplex und die getroffenen Entscheidungen sind sehr langfristig. Dies stellt eine große Herausforderung für die nachhaltige Dekarbonisierung dar. Dies betrifft sowohl die täglichen Kohlenstoffemissionen, die durch den Betrieb und die Instandhaltung von Gebäuden verursacht werden (Operational Carbon), als auch den Kohlenstoff, der in früheren Phasen der Wertschöpfungskette, vor der Inbetriebnahme einer Anlage und am Ende ihres Lebenszyklus, emittiert wird (Embodied Carbon) (Abbildung 1). So verursachen beispielsweise allein die Beschaffung und Herstellung von Baumaterialien (wie zum Beispiel Eisen, Stahl und Zement) rund elf Prozent der Emissionen des Sektors. (2)

Denken und Handeln entlang der Wertschöpfungskette


Auch wenn die Emissionen der verschiedenen Produkte, Aktivitäten und Beteiligten der Wertschöpfungskette unterschiedlich hoch sind, ist es für die Akteure der Branche wichtig, ihren jeweiligen Beitrag zum Endprodukt zu verstehen und entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, um die Emissionen insgesamt zu minimieren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass der Bau- und Immobiliensektor sowohl einen globalen Ansatz als auch einen Lebenszyklusansatz verfolgen muss, um seine Verpflichtungen aus dem Klimaabkommen von Paris zu erfüllen. 
Während sich Initiativen für eine sektorübergreifende Zusammenarbeit abzeichnen, müssen sich die Branchenakteure den folgenden Herausforderungen stellen:

  • Priorisierung auf Operational Carbon oder Embodied Carbon
  • Ressourcenknappheit (bei Rohstoffen und Arbeitskräften)
  • begrenzte regulatorische Anreize und langwierige Genehmigungsverfahren
  • Fragmentierung der Branche
  • Abhängigkeit von kohlenstoffintensiven Maschinen
  • Hindernisse bei der Einführung von neuen Technologien und uneinheitlichen Datenstandards und -richtlinien

Der Weg in die Zukunft


Trotz der Herausforderungen, mit denen der Bau- und Immobiliensektor auf dem Weg zu Net-Zero konfrontiert ist, gibt es Möglichkeiten und Hebel, um die laufenden Bemühungen zur Dekarbonisierung voranzutreiben. Anstatt sich auf inkrementelle Fortschritte zu konzentrieren, sollten die Branchenakteure einen systemischen Wandel anstreben. 

Zukünftig wird es für Unternehmen und Regierungen wichtig sein, noch stärker zusammenzuarbeiten, um kollaborative globale Ökosysteme aufzubauen, vorausschauende Strategien zu entwickeln und die Einführung von innovativen Technologien zu beschleunigen. 
Die folgenden Maßnahmen werden der Branche helfen, hierbei kurzfristig Erfolge zu erzielen: 

  • Genaue Quantifizierung ihres ökologischen Fußabdrucks entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  • Bewertung und umfängliche Einbeziehung klimabezogener Risiken und Chancen in die wirtschaftlichen Entscheidungen
  • Festlegung von verbindlichen Dekarbonisierungsstandards und -strategien, verbunden mit klaren Zielen und Performanceindikatoren
  • Identifizierung und Implementierung von Technologielösungen, die zur Verbesserung der Emissionsüberwachung und -berichterstattung beitragen
  • Implementierung von risikominimierenden Compliance & Risikovorgaben und -systemen
  • Schaffung einer Firmenkultur, die Dekarbonisierung fördert – vom operativen Mitarbeiter bis in die Geschäftsführung

(1) United Nations Environment Programme and Yale Center for Ecosystems + Architecture (2023): Building Materials and the Climate: Constructing a New Future, S. 1,  zuletzt abgerufen am 09.04.2024.

(2) International Energy Agency (2019): Global Status Report for Buildings and Construction 2019,  zuletzt abgerufen am 09.04.2024.

Laden Sie hier den vollständigen Report herunter, um mehr über die Handlungsfelder und Empfehlungen von Deloitte zu erfahren. 

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