Das Thema Nachhaltigkeit hat Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette und muss in den Unternehmen strategisch verankert werden. Dabei wird bei der Kapitalanlage immer öfter nicht nur die finanzielle Rendite, sondern auch eine Nachhaltigkeitswirkung angestrebt. Produkt-klassifizierungen gemäß der Offenlegungsverordnung (Verordnung (EU) 2019/2088, englisch: Sustainable Finance Disclosure Regulation [SFDR]) sollen Investoren eine höhere Transparenz in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten bieten und eine Unterstützung bei einer besseren Auswahl gemäß ihrer jeweiligen Präferenzen darstellen.
Deloitte hat dies zum Anlass genommen, eine Auswahl an Artikel-8- und Artikel-9-Immobilienfonds genauer zu untersuchen und deren Ambitionsniveaus zu vergleichen. In der Analyse wurden alle verfügbaren nachhaltigkeitsbezogenen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt zusammengestellt. Hierbei lag der Fokus auf der Nachhaltigkeits-Dimension „Ökologie“. In einem weiteren Schritt wurden die untersuchten Fonds in vier Kategorien unterteilt. In erster Linie wurde das Ziel der Verringerung bzw. Vermeidung des CO2-Ausstoßes als Maßstab gewählt, um einen „positiven Impact auf die Nachhaltigkeit“ zu bewerten. Die einzelnen Kategorien definieren sich wie folgt:
Pioneer
Adopter
Complier
Ungenügende Informationen
Alle betrachteten Immobilienfonds sind compliant mit den Anforderungen der SFDR. Jedoch setzen sich einige Fonds höhere Ambitionen oder Ziele bezüglich der CO2-Reduktion als andere. Der Analyse nach leisten 39 Prozent der betrachteten Artikel-8- und 67 Prozent der betrachteten Artikel-9-Immobilienfonds einen nachvollziehbaren Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Für Fondsmanager, die Ihren Anlegern echte Transparenz bieten möchten, empfiehlt es sich, über die regulatorischen Pflichten hinaus transparent die Ziele und Ambitionslevel der Finanzprodukte aufzuzeigen. Darüber hinaus lassen sich folgende vier Leitlinien beachten:
1. Nutzen Sie quantifizierbare und damit messbare bzw. vergleichbare Kriterien.
2. Nutzen Sie Scoring-Modelle und achten Sie darauf, die dahinterliegende Logik und Zielsetzungen transparent zu gestalten.
3. Beachten Sie bei CO2-Emissionen den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.
4. Machen Sie die Informationen leicht zugänglich.
Der Klimawandel ist ein reales Problem und wir stehen gemeinsam mit unseren Kunden in der Verantwortung, Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen. Artikel-8- und insbesondere Artikel-9-Immobilienfonds sollen einen nachvollziehbaren Beitrag gegen den Klimawandel und bzw. oder für die geförderten sozialen Zwecke leisten. Hier sind die Fondsmanager ebenso wie deren Berater gefordert, die Produkte ambitioniert und mit der gebotenen Transparenz zu gestalten.
Für Anleger gilt: Die Wahrheit steckt im Detail. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die Klassifizierung nach Artikel 8 oder 9. Diese ist kein Label und garantiert solitär betrachtet nicht, dass Sie Ihr Geld nachhaltig nach Ihren Zielen und Prioritäten investiert haben. Hierfür sind immer auch die Details der Produktstrategie im Einzelnen zu würdigen.
Bei weiteren Fragen zum Thema nachhaltige Immobilienfonds kommen Sie gerne auf uns zu. Laden Sie hier unsere Analyse zu Artikel-8- und Artikel-9-Immobilienfonds herunter, in der wir die beiden Ambitionsniveaus miteinander vergleichen.