Die Deloitte-Studie im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes untersucht die Implikationen einer umfassenden Transformation dieses hochkomplexen Segments und beleuchtet potenzielle Folgen für das System der gesetzlichen Krankenversicherung.
Zentrale Ergebnisse der Studie sind:
Wer in nahezu allen Belangen des Lebens zum Smartphone greift, tut das auch, wenn es um seine Gesundheit geht. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fitness und medizinischer Indikation zusehens. Somit sind es vor allem der Verbraucher und der Patient, die den digitalen Wandel vorantreiben.
Inzwischen gibt es knapp elf Millionen digitale Endgeräte in Deutschland allein im Medizin- und Gesundheitsbereich. Was heute noch als Wearable am Arm sitzt, kann schon bald als implantierter Sensor für Insights sorgen. Sie lassen eine Verbesserung der Versorgungsqualität und Effizienz erwarten ebenso wie Vorteile etwa in Hinblick auf Prävention, Diagnostik und Therapie samt Monitoring.
Um die Nachfrage zu bedienen und neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen, erscheinen neue Anbieter auf dem Markt – zunächst dem zweiten Gesundheitsmarkt, aber mittelfristig auch auf dem ersten. Dabei handelt es sich um große Technologieunternehmen, aber auch um Start-ups, von denen jeder seinen eigenen Marktzugang sucht und nutzt – oft im zweiten Gesundheitsmarkt, wo regulative Hürden auf neue Marktteilnehmer weniger abschreckend wirken.
Das Schwergewicht der neuen Angebote liegt im ersten Schritt auf Big Data-Analysen sowie Plattformen und anderen Komponenten eines digitalen Ökosystems. Auch etablierte Hersteller vom Medizintechnik und Arzneimitteln ziehen zunehmend die digitale Karte – vorerst jedoch eher als „Add-on“ zu ihrem traditionellen Portfolio.
Gesetzliche Krankenkassen spielen auch in der digitalen Welt eine wichtige Rolle als Gestalter im Gesundheitswesen, vor allem im Hinblick auf die Steuerungshoheit und den Patientenschutz. Die Zusammenführung von Daten wird dabei zum zentralen Werttreiber und bringt einen entscheidend höheren Nutzen für alle Stakeholder.