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Studie: Low-Code-Entwicklungsplattformen im Krankenhaus

Für eine schnellere und effizientere Umsetzung von Digitalisierungsprojekten

Deutsche Krankenhäuser stehen wie weitere Bereiche des deutschen Gesundheitswesens vor der komplexen Aufgabe der Digitalisierung zusätzlich zu den bestehenden, mannigfaltigen Herausforderungen wie Fachpersonalmangel und Kostendruck. Die aktuelle Deloitte Studie zeigt auf, wie Low-Code-Entwicklungsplattformen im Krankenhaus einen entscheidenden Beitrag zur Digitalisierung leisten können.

Die Voraussetzungen für die Digitalisierung und den dringend notwendigen Wandel waren in Folge der Pandemie und dank der Digitaloffensive durch den Gesetzgeber mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), der Telematikinfrastruktur (TI) und der Etablierung von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) nie besser. Der Fokus des KHZG liegt auf der Digitalisierung der Kernprozesse; die Verwaltung mit ihren abteilungs- und systemübergreifenden Prozessen wird zunehmend zu einem zentralen Bereich des digitalen Wandels. Für die Effizienz der Krankenhäuser, aber auch für ihre Attraktivität als Arbeitgeber, kann diese Entwicklung nur von Vorteil sein. Denn noch sind die zentralen IT-Plattformen der Krankenhäuser, das Enterprise Ressource Planning (ERP)-System und das Krankenhausinformationssystem (KIS), nicht optimal aufgestellt. Beide Grundpfeiler der aktuellen Krankenhaus-IT müssen sich nun immer stärker einem Plattform-Ansatz nähern und immer mehr Schnittstellen zu Systemen und Organisationen bilden. Dafür ist nicht nur eine Modernisierung dieser Kernsysteme notwendig, sondern häufig auch eine grundlegende Erweiterung der Fähigkeiten.

Der Blick in den Krankenhausalltag zeigt: Die Herausforderungen sind vielschichtig und eindimensionale Ansätze genügen nicht. Im Rahmen einer Digitalstrategie müssen mehrere Dimensionen adressiert und mit Lösungsansätzen hinterlegt werden:

  1. Entkopplung von Apps, Fachanwendungen und Kern-IT-Systemen durch modularisierte Architektur und moderne API-Konzepte (Architektur-Dimension)

  2. Flexibilisierung der Kerntechnologien und Nutzung der Erfahrung im Cloud-Bereich und bei der nutzerzentrierten Entwicklung von Apps durch Start-ups (Technologie-Dimension)

  3. Aufbau von Digitalkompetenz in IT und Fachbereichen, mit dem Ziel die Zusammenarbeit zu stärken und Aufgabenteilung für Digitalisierungsprojekte zu optimieren (Personal-Dimension)

  4. Kultureller Shift zu Self-Service- und Plattform-Ansätzen, Einführung von agilen Arbeitsweisen und Zusammenarbeitsmodellen, z.B. produktzentrierte Teams (Organisations-Dimension)

Digitalisierungsprojekte dank Low-Code-Plattformen effizienter umsetzen

 

Als Lösungsansatz für die Digitalisierung von bereichs- oder funktionsübergreifenden Prozessen, Erweiterung von Fachanwendungen oder für benutzergruppenspezifische Apps bieten sich No- oder Low-Code Plattformen an. No- oder Low-Code-Plattformen stehen für eine visuelle, modellbasierte Softwareentwicklung, die nur sehr geringe oder keine Programmierkenntnisse erfordert. Diese inzwischen etablierten Plattformen ermöglichen ein breites Funktionsspektrum von einfachen Apps, aber auch von aufwendigen Lösungen bis hin zu komplexen Softwareprodukten.

Der Vorteil der Low-Code-Plattformen entsteht aus der vollständigen Integration aller Entwicklungswerkzeuge und -prozesse in einer Plattform. Mit dieser können alle relevanten Stakeholder aus Fach- und IT-Abteilungen eng und arbeitsteilig zusammenarbeiten. Die Fachabteilungen stellen mit intuitiv zu bedienenden Werkzeugen und vorgefertigten visuellen Bausteinen die grundlegenden Elemente einer Software auf Basis der erarbeiten digitalen Prozesse oder User Journeys zusammen, die im Anschluss nur noch den Feinschliff durch einen Programmierer benötigen.

Handlungsempfehlung für Krankenhäuser

 

Im Rahmen der Digitalstrategie sollte auf Basis der digitalen Ambitionen der Einsatz von Low-Code-Plattformen unbedingt in Betracht gezogen werden. Insbesondere wenn auf der Roadmap erkennbar ist, dass die Modernisierung der zentralen Plattformen (ERP, KIS) weitestgehend zeitgleich oder direkt im Anschluss der aktuellen Initiativen und Projekte erfolgt, umfangreiche Anpassungen an den Kernsystemen einer schnellen Migration im Weg stehen, oder die eigenen digitalen Ambitionen mit den bestehenden Systemen nicht umsetzbar sind.

Konkrete Vorteile von Low-Code-Entwicklungsplattformen im Krankenhaus:

  • Es entstehen innovative Lösungen durch enge Zusammenarbeit von Fachbereich und IT
  • Die Entwicklungsgeschwindigkeit steigt
  • Es werden weniger Entwicklungskapazitäten benötigt
  • Die Integration in die bestehenden Plattformen gelingt auf Basis von standardisierten Web Services wie z.B. HL7 FHIR
  • Der gesamte Entwicklungsprozess wird automatisch dokumentiert und unterliegt auf der Plattform einem Lifecycle Man¬agement
  • IT-Security zur sicheren Entwicklung ist integriert
Low-Code-Plattformen ermöglichen Krankenhäusern, innovative Lösungen zu entwickeln ohne große Investitionen zu tätigen, bzw. Risiken einzugehen. Mitarbeitende aus den Fachabteilungen können sich auf gute Prozesse und optimales Nutzer- bzw. Patientenerlebnis konzentrieren.

Matthias Wiesenauer, Senior Manager Health Care Technology bei Deloitte

Fazit

 

Mithilfe von Low-Code-Plattformen können Krankenhäuser, abhängig von der eigenen digitalen Ambition, neue Wege bei der Bewältigung der Herausforderung der Digitalisierung einschlagen und mit den bestehenden ERP- und KIS-Systemen vernetzte, aber unabhängige Lösungen für digitale Prozesse entwickeln. Da Low-Code-Plattformen eine visuelle Softwareentwicklung ermöglichen, können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachabteilungen dabei auf das Prozess-Design fokussieren und ohne Programmierkenntnisse aus vorgefertigten Modulen eine Anwendung zusammenstellen. Den „Feinschliff“ erledigen die Softwareentwickler der IT-Abteilung bzw. spezielle Teams.

Details zu weiteren Vorteilen von Low-Code-Plattformen im Krankenhausumfeld und konkrete Anwendungsfälle (z.B. zum Einweisungs- und Entlassmanagement oder dem Onboarding neuer Mitarbeiter) finden Sie in unserer Studie „Low-Code-Entwicklungsplattformen im Krankenhaus“ zum Download.

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