In einer zunehmend vernetzten Welt mit sich schnell wandelnden Kundenbedürfnissen und -erwartungen bieten sich Chancen für Innovationen im Bereich internationaler Überweisungen. Unsere Studie Auslandszahlungsverkehr im Retailbanking verdeutlicht, dass Kund:innen schnellere, kostengünstigere und transparentere Möglichkeiten bei Überweisungen in Länder außerhalb des SEPA-Raumes erwarten. Traditionelle Banken stehen vor der Herausforderung, sich mithilfe moderner Technologien neu auszurichten, um konkurrenzfähig zu bleiben und die Marktchancen im Auslandszahlungsverkehr optimal auszuschöpfen.
Die internationale Überweisung hat sich zu einem wichtigen Produkt für Finanzinstitute entwickelt. Während wir eine zunehmende Integration der europäischen Finanzmärkte begleiten, stehen Kund:innen bei Überweisungen in Länder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz weiterhin vor Herausforderungen wie hohen Gebühren, langen Bearbeitungszeiten und begrenzter Transparenz. In einer Welt, in der wir es gewohnt sind, dass digitale Kommunikation sofort erfolgt, erscheinen diese Einschränkungen bei internationalen Überweisungen überholt. Banken nutzen hier nicht das volle Potenzial technischer und kommerzieller Möglichkeiten. Dazu befragte Deloitte in der Studie „Auslandszahlungsverkehr im Retailbanking“ 1.000 Privatkund:innen in Deutschland und identifizierte signifikante Lücken zwischen Kundenerwartungen und den derzeit von Banken angebotenen Dienstleistungen. Die Studie wurde von Ende Oktober bis Anfang November 2024 mit 1.000 Befragten im Alter von 18 bis 65 Jahren in Deutschland durchgeführt.
Privatkunden nutzen Auslandsüberweisungen und erwarten passende Serviceleistungen
Etwa 59% der Befragten nutzen die Möglichkeit von Überweisungen in Länder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz, wobei 17% dies mehrmals im Monat tun. Diese Transaktionen dienen hauptsächlich dem Kauf von Waren (52%) und der Unterstützung von Familie oder Freunden im Ausland (45%). Die überwiesenen Beträge sind, mit meist unter 1.000 Euro, in der Regel überschaubar. Die häufigsten Zielländer der Auslandsüberweisungen sind die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und die Türkei. Dies spiegelt auch die wirtschaftlichen Beziehungen der Bundesrepublik wider.
Dabei entwickeln sich Kundenanforderungen an Überweisungen weiter: Schnelligkeit ist ihnen sehr wichtig. 28% der Befragten erwarten, dass die Gelder innerhalb von zwei Stunden eintreffen, und weitere 33% finden eine Gutschrift beim Empfänger innerhalb eines Tages akzeptabel. 52% der Befragten würden Echtzeitüberweisungen auch bei Überweisungen in Länder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz gerne nutzen. Trotz des Wunsches nach Geschwindigkeit, ist die Sicherheit der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Anbieters, gefolgt von den Transaktionskosten und der Transparenz über die anfallenden Gebühren. Die Teilnehmenden schätzen auch weitere Dienstleistungen, allerdings ist die Zahlungsbereitschaft insgesamt eher gering.
Drittanbieter verstärken den Handlungsdruck auf traditionelle Banken
Bei Überweisungen in Länder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz spielt auch die wachsende Konkurrenz durch Drittanbietern wie Western Union, Wise und Revolut eine Rolle. Zwar rangieren traditionelle Banken in der Präferenz der Kund:innen noch an der Spitzen, doch entscheiden sich mittlerweile viele auch für andere Anbieter, insbesondere wenn diese spezifische Bedürfnisse erfüllen. Der Trend zu digitalen Lösungen weist auf ein mögliches Risiko für Banken hin, Kund:innen an Wettbewerber zu verlieren, es sei denn, sie passen sich den veränderten Anforderungen an. Technologische Fortschritte bieten vielversprechende Lösungen für schnellere und effizientere internationale Überweisungen. Banken sollten jedoch diese Innovationen in ihre Infrastruktur integrieren und gleichzeitig benutzerfreundliche und sichere Dienstleistungen gewährleisten.
Banken müssen entschlossen handeln, um im Markt für internationale Geldüberweisungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Indem Finanzinstitute auf Kundenwünsche nach Schnelligkeit, Transparenz und zusätzlichen Dienstleistungen eingehen, können sie nicht nur ihre Kundenbasis halten, sondern auch neues Marktpotenzial erschließen. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Zukunft der internationalen Zahlungen zu formen und die Rolle der Banken in dieser dynamischen Landschaft neu zu definieren.
Laden Sie hier die vollständige Studie herunter und erfahren Sie, wie Sie für Ihre Services für Auslandsüberweisungen in Länder außerhalb SEPA überzeugen können.