Nach einer langen Phase der Preisstabilität ist die Inflation im Jahr 2022 weltweit massiv angestiegen. Dies ist unter anderem auf steigende Energiepreise, die Folgen der COVID-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine zurückzuführen. All diese Effekte führen dazu, dass sich Einkaufsleiter mit stetig steigenden Einkaufskosten und diversen Mehrpreisforderungen ihrer Lieferanten konfrontiert sehen. Da viele der gestiegenen Einkaufskosten nicht ohne weiteres auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden können, führt dies zu sinkenden Margen und erhöhtem Druck auf die Unternehmen.
Traditionelle Einkaufsorganisationen tragen durch Kosteneinsparungen zum Wertbeitrag eines Unternehmens bei. Angesichts steigender Marktkosten sind die „klassischen Ansätze“ jedoch nicht mehr praktikabel und zwingen die Einkaufsleiter zum Umdenken, um einerseits den steigenden Einkaufskosten entgegenzuwirken und andererseits den Wertbeitrag langfristig zu sichern. Dies geht über das Thema „Cost Avoidance“ hinaus und erfordert ein tiefgreifendes Umdenken im Einkauf und in der Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Neben Themen, wie langfristige Partnerschaften, Innovationen in die Zukunft mit langfristigem Payback, aber auch neue Spielfelder wie Qualität, Nachhaltigkeit , Innovation oder Digitalisierung , können den zukünftigen und langfristigen Wertbeitrag des Einkaufs sichern.
Die beiden Ansätze „Save the Core“ und „Change the Game“ ermöglichen einen grundsätzlichen Shift im Einkauf. „Save the Core“ setzt auf bewährte und etablierte Hebel, die aber deutlich effektiver genutzt werden müssen. Im Gegensatz dazu ändert „Change the Game“ den grundsätzlichen Umgang mit den Lieferanten, aber auch interne Strukturen und Mindsets.
Die Umsetzung von einem „Change the Game“-Ansatz bedarf eines breiteren unternehmerischen Blicks und muss ganzheitlich an den strategischen Kernpfeilern eines Unternehmens ausgerichtet werden.
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