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Agiles Supply Chain Management

Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette zur frühzeitigen Identifikation von Risiken und deren Minimierung

Die aktuellen Entwicklungen wie die rückläufige Wirtschaftssituation, der Technologiewandel oder die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie stellen Automobilhersteller und ihre Zulieferer vor enorme Herausforderungen. In diesen Zeiten ist die Stabilität der eigenen Supply Chain von entscheidender Bedeutung. Im Deloitte Whitepaper werden die Einflussfaktoren – unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen – zur agilen Ausrichtung der Lieferkette untersucht und praxisbezogene Handlungsoptionen vorgestellt. Damit werden die relevanten Prozesse in der bestehenden Lieferkette transparent und die Potenziale zur Stabilisierung der Supply Chain identifiziert.

Wenn es um unsere eigene Zulieferkette geht, handeln wir einfach nicht früh genug.

Teilnehmer der Deloitte-Studie „Lieferanten-Risikomanagement in der deutschen Automobilindustrie 2020"

Ein essentielles Risiko für Automobilhersteller und deren Zulieferer sind Störungen oder sogar Unterbrechungen der Versorgungssicherheit. Daher steht die Frage, wie transparent und stabil die eigenen Lieferketten sind, aktuell kontinuierlich im Raum. Aber welchen Herausforderungen begegnen Automotive Unternehmen aktuell? Wie sieht ein agiles Supply Chain Management aus? Wie kann ein Unternehmen dazu die Transparenz der Lieferkette erhöhen, die Risiken reduzieren und somit die Supply Chain stabiler und effizienter aufstellen? Dazu einige relevante Erkenntnisse dieser Studie:

Aktuelle Herausforderungen

Neben den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie gilt es auch weitere Herausforderungen zu bewältigen:

Marktrisiko – Die aktuell rückläufige Wirtschaft und angespannte Marktlage führt zu einer zusätzlichen Verunsicherung der Kunden. Diese Verunsicherung hat einen negativen Einfluss auf das Kaufverhalten der Kunden wie beispielsweise der Rückgang der Neuzulassungen von PKWs seit Anfang 2020 in Europa aufzeigt.

Technologie – Gleichzeitig steht der Technologiewechsel vom Verbrenner zum E-Antrieb sowie der Wechsel vom Hardware- zum Softwarehersteller bevor. Die Digitalisierung nimmt auch in der Automobilindustrie schon lange keinen Halt mehr. Trends wie die Elektrifizierung, das autonome Fahren, Mobilitätsdienstleistungen und Industrie 4.0 gewinnen täglich an Bedeutung.

Regulatorik – Damit einhergehend nehmen die regulatorischen Anforderungen und deren Komplexität zu. Dies wirkt sich beispielweise durch die Anforderung der Typgenehmigung von Fahrzeugen durch die notwendige Zertifizierung eines Cybersecurity-Mangements aus.

Auch eine Zunahme der Handelsrestriktionen und des Protektionismus, wie Drohung von Autozöllen gegen die EU oder die Ausweitung der Zölle auf Stahl und Aluminium, ist zu vermerken.

Zudem veranlasst der öffentliche Druck für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik Unternehmen dazu, die Transparenz der Lieferketten zu erhöhen, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. 

Ableitung der Einflussfaktoren

Die Ausrichtung auf die Lieferantennetzwerkentwicklung steht im Vordergrund bei der Bewältigung der erhöhten Herausforderungen. Zu den Einflussfaktoren auf die Lieferketten, welche agil angepasst werden sollten, gehören nach Ansicht unserer Experten insbesondere die folgenden:

Im agilen Supply Chain Management werden die zu berücksichtigen Einflussfaktoren je nach Situation unterschiedlich gewichtet.

Methoden zur Bewältigung der geänderten Supply Chain Herausforderungen

Aus unserer langjährigen Erfahrung haben sich Methoden und Tools bewährt, welche dazu dienen, Transparenz zu schaffen und somit die Lieferketten zu stabilisieren.

Das Early-Warning-System ist ein Tool zur Früherkennung und Identifikation von Risiko-Lieferanten. Hierbei werden Lieferanten anhand von operationalen und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen bewertet und Auffälligkeiten ermittelt. Zur Ableitung von Effizienz- und Optimierungspotentialen von potenziellen Risikolieferanten werden beim Supplier-Quick-Check Methoden und Werkzeuge eingesetzt, die zur Steigerung der Produktivität, Erhöhung der Liefertreue und Reduzierung der Risiken führen. Zur Absicherung von Störungen oder Unterbrechungen der Lieferungen wird das Task Force und Deep Dive Management angewendet. Hierbei werden die Ursachen der Lieferstörungen analysiert und darauf aufbauend entsprechende Maßnahmen zur Stabilisierung der Supply Chain definiert. Die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Lieferperformance und Verbesserung der Nachhaltigkeit ist das Ziel dieser Methode. Weitere Handlungsoptionen wie das Performance Improvement in Operations zur Leistungssteigerung der Wertschöpfung in Operations oder das Financial Rating von Lieferanten zur Erstellung von Risikosteckbriefen, das strukturelle und/oder finanzielle Schwächen aufzeigt, sind Teil unserer Methoden und Tools.

Nutzen Sie jetzt die Zeit für die Transformation ihrer Lieferketten hin zu einer strategisch ausgerichteten und agilen Supply Chain. Bestimmen Sie heute den Status quo und die Potenziale ihrer Lieferketten im Rahmen eines Health Checks für morgen.  

Crisis & Resilience Spotlights: Supply Chain & Response

In dieser Folge sprechen wir über Supply Chain und Crisis Response. Eine zuverlässige und resiliente Lieferkette ist in vielen Sektoren eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Wertschöpfung. Was sind bewährte Methoden, um bei einer Unterbrechung oder einem Abriss der Lieferkette die Auswirkungen zu begrenzen? Wie kann sich ein Unternehmen bestmöglich vorbereiten, um eine solche Krise nicht eintreten zu lassen bzw. frühzeitig zu erkennen? Wie kann ein wirkungsvolles und effizientes Response Management aufgebaut und etabliert werden? Welche Kommunikations- und Informationswege haben sich in der Praxis wirklich bewährt und wie kann eine wirkliche Krise von einem kurzfristigen Ausfall/Unterbrechung abgegrenzt werden? Diese und weitere Fragen bespreche ich mit zwei ausgewiesenen Experten und Praktikern Sonja Remschel und Dietmar Kaesser.