Ein Hauptgebiet der neurowissenschaftlichen Forschung ist die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden für neurologische Erkrankungen in der Medizin, die von Parkinson und Alzheimer bis hin zu Lähmungen und Autismus reichen. Dazu erheben und analysieren weltweit Ärzte und Wissenschaftler mit modernsten Technologien enorme Datenmengen aus hunderttausenden von Gehirnscans. Ziel ist es, durch den internationalen wissenschaftlichen Austausch über Plattformen wie das Human Connectome Project ein neues und umfassenderes Verständnis der Funktionsweise und der Strukturen des menschlichen Gehirns zu erlangen – ein komplexes, dynamisches Bild, das detailliert zeigt, wie einzelne Zellen und neuronale Schaltkreise interagieren.
Neuro-Biohybride sind Systeme, bei denen lebendes Gewebe mit künstlichen Systemen interagiert. Die Grundlage dafür ist die Entwicklung eines Brain-Machine-Interface (BMI) oder Brain-Computer-Interface (BCI), das eine funktionale Verbindung zwischen dem Gehirn und künstlichen neuronalen Netzwerken oder Geräten herstellt. Die Forschung konzentriert sich darauf, neuronale Implantate aus Mesh oder anderen flexiblen Strukturen zu entwickeln, die ins Gehirn injiziert werden. Diese sollen in Zukunft die Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen und sogar eine Erweiterung der Kognition ermöglichen. Eines der am weitesten fortgeschrittenen Projekte ist das des Start-ups Synchron, das an einem implantierbaren Device namens Stentrode arbeitet. Dieses wird über zerebrale Blutgefäße ins Gehirn einpflanzt und interpretiert dort elektrische Daten von Neuronen, um gelähmten Patienten die direkte Hirnkontrolle von mobilitätsunterstützenden Geräten zu ermöglichen.
Die Entwicklung fortschrittlicher emotionaler Analysewerkzeuge erlaubt es Unternehmen, die bislang verborgenen Entscheidungsprozesse ihrer Kunden besser zu verstehen und sogar zu beeinflussen. Durch Gehirnaktivitätsmessungen, Eyetracking, Mimik-Analyse und die Messung von Hautreaktion und Herzfrequenz lässt sich die physiologische und emotionale Reaktion ermitteln, die Menschen gegenüber Marken, Produkten und Angeboten zeigen. Für Marketing und Produktentwicklung eröffnen sich so bislang ungeahnte Möglichkeiten: Die neurowissenschaftlichen Analysedaten können künftig dazu dienen, durch subtile Optimierungen gezielt die Akzeptanz von Produkten und Dienstleistungen zu steigern.
Derzeit konzentrieren sich die meisten KI-Anwendungen, wie etwa Sprach- oder Bilderkennung, auf spezifische Aufgaben. Für die Schaffung einer leistungsfähigeren künstlichen Intelligenz in der Zukunft ist aber ein tieferes Verständnis der neuronalen Grundlagen menschlicher Eigenschaften nötig. Schon jetzt arbeiten Entwickler und Wissenschaftler daran, durch die Kombination aus Verhaltensneurowissenschaften mit KI emotional intelligentere Chatbots zu programmieren oder es möglich zu machen, dass Roboter die Körperhaltungen und Bewegungen von Menschen nicht nur erfassen, sondern verstehen und interpretieren können. Damit wird künftig eine Interaktion zwischen Menschen und Maschinen möglich sein, die auch die feinen Nuancen der nonverbalen menschlichen Kommunikation umfasst.
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