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Dekarbonisierung der Luftfahrt

Cleared for take-off: Wie lassen sich die Kohlenstoffemissionen im Sektor effektiv senken?

Die Dekarbonisierung ist zu einer zentralen globalen Aufgabe für Regierungen, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt geworden. Für einige Sektoren stellt der Umbau in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von Kohlenstoff aber eine große Herausforderung dar – so auch für die Luftfahrt. Die gemeinsam von Deloitte und Shell durchgeführte Studie gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Branche, identifiziert die Hindernisse für die Dekarbonisierung, und schlägt Lösungen sowie einen „Flugplan“ vor, um die Entwicklung auch in diesem Sektor zu beschleunigen.

 

Die Luftfahrt ist von grundlegender Bedeutung für die Weltwirtschaft und verbindet Menschen über alle Kontinente hinweg. Sie spielt heute mehr denn je eine entscheidende Rolle bei der Erweiterung des Horizonts und der Möglichkeiten, zu arbeiten, zu leben, zu lernen und zu reisen. Wenn noch mehr Personen, Gesellschaften und Unternehmen in den Genuss dieser Vorteile kommen sollen, muss der Luftfahrtsektor verantwortungsbewusst wachsen und seinen Beitrag zu einer „Net-Zero“ Zukunft leisten.

Vor der COVID-19-Pandemie verursachte der Luftverkehr im Jahr 2019 rund eine Milliarde Tonnen Kohlenstoffemissionen, was circa 3 Prozent der gesamten weltweit in die Atmosphäre abgegebenen Emissionen entspricht. Und doch wurde der Luftverkehr bei der Dekarbonisierung bislang noch nicht ausreichend berücksichtigt. Wenn die Gesellschaft das Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erreichen will, muss sie jetzt handeln.

Bereitschaft zur Dekarbonisierung: Wo stehen wir heute?

 

90 Prozent der für die Studie Befragten bezeichneten die Dekarbonisierung der Luftfahrt als eine Priorität, doch es gibt erhebliche Hindernisse für die Umsetzung. Nachhaltiger Flugkraftstoff SAF (Sustainable Aviation Fuel) ist zwei- bis achtmal teurer als herkömmlicher Jet-Treibstoff, es mangelt an Klarheit und Abstimmung zwischen Regierungen und Regulierungsbehörden in Bezug auf die Emissionsreduktionsziele, und viele in der Luftfahrtindustrie sind skeptisch, was die Rolle von Kohlenstoffkompensationen bei der Verringerung von Emissionen angeht, auch wenn SAF und andere Maßnahmen zum Tragen kommen.

Die Studie schlägt klare Strategien zur Überwindung dieser Hindernisse vor. Mit branchenweiter Zusammenarbeit, Innovationen und Engagement können diese Strategien die Nettoemissionen des Luftverkehrs erheblich reduzieren. Die schnellere Produktion, Bereitstellung und Verwendung von SAF ist von entscheidender Bedeutung - daher sind Anreize seitens der Regierungen und Regulierungsbehörden erforderlich. Banken und andere Finanzinstitutionen sollten ermutigt werden, im Rahmen ihrer ESG-Verpflichtungen entsprechende Finanzmittel für die Produktion und den Kauf von SAF bereitzustellen.

Zentrale Ergebnisse der Studie

 

Deloitte und Shell haben mehr als 100 Führungskräfte und Experten aus der Luftfahrtbranche befragt, die über 60 Organisationen aus dem gesamten globalen Luftfahrt-Ökosystem vertreten. Ziel war es, die Haupthindernisse für die Dekarbonisierung der Luftfahrt und praktische Lösungen zur Beschleunigung des Übergangs der Branche zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft zu ermitteln.

Hauptergebnisse der Studie sind:

  • Der Luftfahrtsektor wurde in der Vergangenheit oft als ein Sektor betrachtet, der erst später als andere dekarbonisiert werden wird, weil er so komplex ist und nur 3 Prozent der weltweiten Emissionen ausmacht. Aber es besteht nun die Notwendigkeit, zu handeln.
  • Der Sektor sieht sich mit mehreren Hindernissen für die Dekarbonisierung konfrontiert: die mangelnde Bereitschaft der Passagiere, die höheren Kosten emissionsarmer Lösungen zu akzeptieren, die fehlende Unterstützung durch die Regulierungsbehörden, die sehr hohen Kosten für SAF sowie Bedenken hinsichtlich Qualität, Transparenz und Kommunikation
  • Die langfristige Kundennachfrage, die durch entsprechende Anreizmechanismen und differenzierte Angebote gefördert werden kann, wird eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung der Mittel und für die Bereitschaft der Fluggesellschaften spielen, in die Senkung ihrer Emissionen zu investieren.
  • Länder- und regionenbezogene politische Anreize in Bezug auf Angebot und Nachfrage werden die Einführung von SAF und Regulierung auf regionaler und globaler Ebene beschleunigen.
  • Ausgleichsmaßnahmen können eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der frühen Phasen der Dekarbonisierung spielen. Dazu müssen sie jedoch transparenter und überprüfbar gemacht werden. Sie müssen für die Passagiere emotional ansprechender sein, und ihre Auswirkungen sollten deutlicher kommuniziert werden.
  • Die Entscheidung für SAF als primäres Mittel zur Dekarbonisierung des Sektors wird sich überproportional stark auf die Senkung der Emissionen auswirken, da es nicht notwendig ist, Flugzeuge von Grund auf neu zu konstruieren. Infolgedessen können sich die Investitionen und F&E-Anstrengungen hauptsächlich auf die Skalierung der Produktion und die Senkung der Kosten dieses Alternativ-Treibstoffs konzentrieren.
  • Die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren ist für die erfolgreiche Einführung von SAF unerlässlich. Sie kann die Kosten für die erforderlichen Technologien wie Wasserstofferzeugung, direkte Luftabscheidung und Biomasseumwandlung senken und eine effiziente Nutzung knapper Ressourcen gewährleisten.
  • Der Pfad zur Dekarbonisierung muss ehrgeiziger beschritten werden, und die Investitionen müssen früher bereitgestellt werden, um den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden, ausreichende SAF-Mengen zu erzeugen und die Kosten auf das Niveau zu senken, das für eine breite Einführung innerhalb von 15 Jahren erforderlich ist.
  • Einzelne Initiativen sollten in umfassende Pläne integriert werden, die alle Stationen der Wertschöpfungskette abdecken - von den Energieerzeugern bis zu den Endverbrauchern. Diese Pläne sollten systematisch in Gebieten mit günstigen politischen Maßnahmen, Marktbedingungen und Zugang zu SAF umgesetzt werden.

Laden Sie hier den vollständigen Report „Cleared for take-off“ herunter und erfahren Sie mehr Details zur Dekarbonisierung der Luftfahrt. 

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