Drei Whitepaper zur Beschaffung und Bilanzierung von PPAs
Power Purchase Agreements (PPAs) sind ein zunehmend wichtiger Faktor für das Gelingen der Energiewende und zur Bewältigung steigender Energiekosten. Da es sich in der Regel um langfristige Stromlieferverträge mit mitunter erheblicher Komplexität handelt, ergeben sich zahlreiche Fragestellungen. Die Deloitte Whitepaper geben einen Überblick über die Fallstricke und Fragestellungen im Kontext von PPAs.
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Auf dieser Website erhalten Sie einen kompakten Überblick zur MiCAR. Für detailliertere Informationen stehen Ihnen darüber hinaus vier PDFs zum Download zur Verfügung:
Für die Mehrzahl der Industrieunternehmen in Deutschland bedeutet die Energiewende eine Disruption der bestehenden Beschaffungsprozesse. Kernenergie und Atomstrom aus der Steckdose gehören der Vergangenheit an. Der Paradigmenwechsel führt dazu, dass die Unternehmen die Energiebeschaffung neu überdenken müssen. Dabei stellen sich Fragen zu Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Erneuerbarkeit der Stromressourcen.
Vor diesem Hintergrund bieten Power Purchase Agreements eine effiziente und zuverlässige Option für die Energiebeschaffungsstrategie. Gleichzeitig ergeben sich durch neue Produkte und Technologien sowie durch die Folgen der hohen Energiepreise Unsicherheiten in der Finanzberichterstattung.
Power Purchase Agreements sind spezielle Stromlieferverträge aus erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen, die zwischen einem Verkäufer und einem Käufer abgeschlossen werden. Der Käufer kann sich mit einem PPA grünen Strom langfristig sichern. Der Vertrag dient der Preisfixierung auf der Einkaufsseite und bringt auf der Anbieterseite Planungssicherheit. Dies wiederum fördert den Ausbau der erneuerbaren Erzeugungsanlagen und stellt einen großen Hebel zur Reduzierung der Scope-2-Emissionen und damit der Emissionen aus dem Energieeinkauf dar.
Vor Beginn des Beschaffungsprozesses geht es für Unternehmen darum, PPAs nicht nur als eigenständiges Produkt zu verstehen. Sie müssen sich auch über die Auswirkungen unterschiedlicher Marktentwicklungen im Klaren zu sein. Folglich muss die Zielstruktur des PPAs auf Basis eines Kriterienkatalogs definiert werden. Diese kann anschließend an die Stromerzeuger kommuniziert werden, um passende Angebote einzuholen.
Sobald die Angebote vorliegen, sind im Rahmen der wirtschaftlichen Analyse alle Wert- und Risikotreiber zu identifizieren. Die finanzielle Bewertung kann anhand von Szenarien erfolgen, um zu beurteilen, in welchen Fällen der Vertrag vorteilhaft ist und in welchen nicht. Anhand der ermittelten Barwerte ist eine Einschätzung über die finanzielle Attraktivität eines PPA möglich. Zudem ist zu klären, ob der PPA die angedachte Zielstruktur erfüllt. Mit der Risikoanalyse ist zu entscheiden, ob das Unternehmen bereit ist, diese zu tragen. Die künftige bilanzielle Abbildung des PPA sollte ebenfalls im Beschaffungsprozess und bei der Vertragsausgestaltung berücksichtigt werden.
In einer detaillierten Analyse zum PPA-Beschaffungsprozess erhalten Sie weitere Informationen. Darin gehen wir auf Einflussfaktoren für die Wertermittlung ebenso ein, wie auf die Bedeutung von Capture-Preisen, stochastische Modelle und Risikoarten.
Die Klassifizierung der PPA-Verträge ist kompliziert, hat aber unmittelbare Auswirkungen auf ihre weitere Behandlung. In Abhängigkeit der Umstände beim Unternehmen und der vertraglichen Ausgestaltung kann es sich um
handeln. Da die Verträge individuell ausgehandelt werden, sind allgemeingültige Bilanzierungsaussagen nicht möglich.
Wenn beispielsweise weder eine Konsolidierung des Wind- oder Solarparks im Sinne des IFRS 10 erfolgt noch die Definition eines Leasingverhältnisses gemäß IFRS 16 erfüllt ist, werden physische Energielieferverträge wie Warentermingeschäfte im Sinne des IFRS 9 behandelt, sofern die beschaffte Bezugsmenge nicht vollständig für den Eigenbedarf verbraucht werden kann.
Zur Vertiefung der Fragestellungen zu IFRS-Rechnungslegung und Hedge Accounting zu PPA’s können Sie sich hier das Whitepaper herunterladen. Darin erfahren Sie u. a. mehr über die Unterscheidung von Gross und Net Pool Markets und die Bilanzierung von Herkunftsnachweisen.
Die Schwierigkeit bei der Bilanzierung von neuen Produkten oder Verträgen wie PPAs besteht deshalb, weil es sich um erstmalige oder seltene Sachverhalte handelt und deshalb eine vertragsspezifische Analyse und Auswertung notwendig ist.
Die Beurteilung der Bilanzierung von PPAs liegt derzeit beim IASB. Hier wird diskutiert, ob bei kurzfristigen Abverkäufen aufgrund schwankender Erzeugungsmengen die sog. „Own use exemption“ erfüllt sein kann: Diese besagt grundsätzlich, dass der gesamte eingekaufte Strom auch für die Produktion verbraucht werden muss und nicht weiterveräußert werden darf. Die Herausforderung: die teilweise schwankenden Erzeugungen aus erneuerbaren Energien korrelieren häufig nicht 1:1 mit dem Stromverbrauch.
Die Bilanzierung von PPAs erfordert deshalb eine vertragsspezifische und individuelle Analyse und Auswertung. Weitere Details erhalten Sie in diesem Whitepaper zur Bilanzierung von PPAs. Darin gehen wir außerdem auf Chancen und Risiken von Power Purchase Agreements ein und erläutern Maßnahmen, wie deren Attraktivität erhöht werden könnte.
Am 8. Mai 2024 veröffentlichte der International Accounting Standards Board (IASB) einen Entwurf zu Änderungen an IFRS 9 Finanzinstrumente und IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben hinsichtlich Verträgen über die Lieferung von erneuerbaren Energien. Damit reagiert der IASB auf Diversität in der Anwendung dieser Standards auf sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs).
Detaillierte Informationen entnehmen Sie unserem Whitepaper, das Ihnen hier zum freien Download zur Verfügung steht.
Die Energy Trading & Markets Group ist eine funktionsübergreifende Einheit bei Deloitte, die Industrieunternehmen und Energiehändlern bei allen Fragen und Herausforderungen rund um Energiebeschaffung und Commodities zur Seite steht.
Wir unterstützen Sie dabei, die Auswirkungen auf das bestehende Geschäftsmodell ganzheitlich zu analysieren und die Strukturen im Bereich Energieeinkauf mit all seiner Komplexität neu zu gestalten. Hierunter fallen auch neue Produkte wie Power Purchase Agreements (PPAs) oder Carbon Contracts for Difference (CCfD).
Kommen Sie für weitere Fragen gerne auf uns zu.