Das IASB hat am 9. April 2024 den neuen Standard IFRS 18 – Darstellung und Angaben im Abschluss veröffentlicht. Vorrangiges Ziel des IASB ist es, durch die neuen Anforderungen die Beurteilung der Leistung eines Unternehmens durch eine erhöhte Vergleichbarkeit in der Darstellung zu verbessern. Der Standard wird den bisherigen IAS 1 – Darstellung des Abschlusses ersetzen.
Was ändert sich?
Die grundlegenden Neuerungen beinhalten eine Neustrukturierung der Gewinn- und Verlustrechnung, erweiterte Anforderungen an die Aggregation und Disaggregation von Informationen innerhalb der primären Abschlussbestandteile sowie Angaben für von der Unternehmensleitung definierte Leistungskennzahlen, sogenannte management-defined performance measures (MPMs).
Was bedeuten die Änderungen für IFRS-Bilanzierer?
IFRS-Anwender sollten frühzeitig ermitteln, inwiefern sie von den neuen Vorschriften betroffen sind, da die Änderungen Anpassungen am Kontenplan sowie den rechnungslegungsrelevanten IT-Systemen erforderlich machen können. Unternehmen müssen darüber hinaus analysieren, ob sich die neu mit IFRS 18 in die IFRS eingeführte Definition der MPMs auf die Darstellung von Leistungskennzahlen auswirkt.
In unserem IFRS-Praxisgespräch am 18. Juni 2024 diskutierten wir gemeinsam mit unserer Co-Referentin Dr. Ilka Canitz, Projektmanagerin des DRSC (Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e.V.), die wesentlichen Neuerungen durch IFRS 18 und die damit verbundenen praktischen Herausforderungen.
IFRS 18 – Darstellung und Angaben im Abschluss (18.06.2024)
Referenten: Daniel Bleidistel (Deloitte) und Dr. Ilka Canitz (DRSC Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e.V.)
Moderation: Silvia Geberth (Deloitte)
In der vergangenen ESEF-Saison mussten Inlandsemittenten i. S. d. § 2 Abs. 14 WpHG erstmals ihren IFRS-Konzernanhang mit den obligatorischen 252 Basistaxonomie-Elementen auszeichnen (sog. Block-Tagging). Eines der Hauptprobleme war dabei, die mit der digitalen Berichterstattung verbundenen technischen, inhaltlichen und zeitlichen Herausforderungen nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Vor dem Hintergrund der am 5. Januar 2023 in Kraft getretenen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sollten Optimierungspotenziale jedoch zeitnah identifiziert und ausgeschöpft werden. Denn durch die CSRD weitet sich das ESEF-Format ab 2024 auch auf die Nachhaltigkeitsinformationen aus. Dadurch steigt sowohl die Relevanz der digitalen Berichterstattung als auch der Druck auf die betroffenen Unternehmen.
In den IFRS-Praxisgesprächen 2023 skizzieren wir auf Basis unserer Erfahrungen und Lessons Learned aus der vergangenen ESEF-Saison, wie die digitale Nachhaltigkeitsberichterstattung aussehen könnte. Zusammen mit unserem Co-Speaker, Richard Bössen, Mitglied der Sustainability Reporting Technical Expert Group (EFRAG) und einer der Hauptarchitekten der künftigen ESRS-Taxonomie, geben wir erste Einblicke in das ESG- bzw. ESRS-Tagging und diskutieren mögliche Herausforderungen.
In der kommenden (dritten) ESEF-Saison erweitert sich der obligatorische Tagging-Umfang für das ESEF-Berichtsformat signifikant. Gemäß ESEF-VO Artikel 4 Nr. 2 i.V.m. Anhang II Nr. 3 müssen Inlandsemittenten i. S. d. § 2 Abs. 14 WpHG für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, anstatt der bisher 10 Pflicht-Basisangaben nun insgesamt 252 Basistaxonomie-Elemente beim Tagging berücksichtigen. Diese stellen größtenteils Text-Block Elemente dar und betreffen insbesondere den IFRS-Konzernanhang.
Diese signifikante Erweiterung stellt die betroffenen Unternehmen, deren Dienstleister und Software-Anbieter sowie Abschlussprüfer vor weitere Herausforderungen und erhöht den zeitlichen Druck auf die Erstellung der Jahresfinanzberichte sowie deren Prüfung.
Gemeinsam mit firesys, einem renommierten Anbieter von Software-Lösungen rund ums Reporting, möchten wir unsere Erwartungen an die neue ESEF-Saison mit Ihnen teilen und diskutieren sowie Ihnen praktische Umsetzungsmöglichkeiten hinsichtlich des Block-Taggings aufzeigen.
Referenten: Okan Zengi (Deloitte), Diana Kaufhold (firesys) und Janosch
Wild (firesys)