COVID-19 hat die Gesundheitssysteme weltweit aufgerüttelt und die Leistungserbringer im Gesundheitswesen zu einer raschen Digitalisierung gezwungen. Digitale Gesundheit wurde zu einem Schlagwort in der Pandemie. Viele Gesundheitsdienstleister haben daher begonnen, neue Technologien einzuführen und ihre Prozesse zu digitalisieren, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und zu optimieren. Dies wird beispielsweise beim Einsatz von Self-Service Tools, dem Internet der Dinge oder der Fernüberwachung von Patienten ersichtlich. All diese Möglichkeiten haben eine hohe Akzeptanz erreicht.
Schlagartig war Telemedizin nicht länger eine Option, sondern wurde zu einer dringenden Notwendigkeit, um die Herausforderungen der Pandemie in Bezug auf den Kontakt mit den Patienten zu bewältigen. Die Einführung neuer Lösungen dauerte plötzlich nicht mehr Monate, sondern nur noch Tage. Für viele Gesundheitsdienstleister war diese Zeit eine Belastungsprobe ihrer Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren.
Diese Phase der beschleunigten Digitalisierung in der Gesundheitsfürsorge hat nun an Momentum eingebüßt. Auch wenn die Gesundheitsdienstleister sich rasch auf den Einsatz digitaler Technologien eingelassen haben, bleibt die Frage: Werden die Investitionen auch die erwartete Nachfrage decken? Wir beleuchten mit unserer Befragung den aktuellen Stand bei der Nutzung digitaler Gesundheits-Tools und geben einen Ausblick auf den Patienten der Zukunft.
Für die Erhebung wurden im ersten Quartal 2022 rund 11.000 erwachsene Smartphone-Nutzer (18 bis 65 Jahre) in 11 europäischen Ländern befragt, mit dem Ziel, ihre Gewohnheiten in Bezug auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu ermitteln und das Potenzial für die Einführung digitaler Tools im Gesundheitsbereich zu bewerten. Wir haben untersucht, wie häufig in diesem Zusammenhang digitale Technologien genutzt werden, welche Personen sie nutzen, und welche Bedenken und Hürden die Nutzer dabei wahrnehmen.
Anhand unserer Erhebung zur Gesundheitsfürsorge und zum digitalen Verhalten haben wir zwei Patiententypen unterschieden. Traditionelle Patienten nutzen überwiegend herkömmliche und nur gelegent-lich digitale Wellness- und Gesundheitsanwendungen. „Phygitale“ Patienten hingegen sind intensive Nutzer von digitalen Lösungen. Sie zeichnen sich daneben durch fünf zentrale Merkmale aus:
Trotz des erheblichen Anteils an traditionellen Patienten ist davon auszugehen, dass sich das Verhalten der Patienten in Zukunft stärker in Richtung „phygital“ entwickeln wird. Dabei bezeichnet unsere Wortschöpfung eine Hybridform aus physisch und digital, welche die Konvergenz der physischen und der digitalen Perspektive beschreibt. Leistungserbringer stellt diese Entwicklung vor die Herausforderung, ein unkompliziertes Omnichannel-Erlebnis zu bieten, das den Bedürfnissen der Patienten der Zukunft gerecht wird. Die internationalen Befragung liefert Einblicke und Handlungsempfehlungen für Leistungserbringer, wie das Engagement der Patienten gestärkt werden kann und welche Anreize im Bereich der digitalen Gesundheit gesetzt werden können.
Laden Sie hier die vollständige Publikation herunter und erfahren Sie mehr über den Patienten der Zukunft.