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Market Consolidation im Bankensektor

Mögliche Herausforderungen für die Branche

Der Bankensektor in Deutschland steht bereits seit Jahren vor den Herausforderungen rückläufiger und geringer Profitabilität, im europäischen aber auch im internationalen Vergleich. Veraltete Strukturen, Kosten- und Investitionsdruck im Rahmen der Digitalisierung und als Konsequenz von verändertem Kundenverhalten, sowie der Eintritt neuer, rein digitaler und für den Kunden kostengünstigerer Challenger stellen die etablierten Banken weiterhin vor große Herausforderungen. Eine der möglichen Antworten auf die bestehenden Herausforderungen ist die Nutzung von Skaleneffekten und Kostensynergien aus einer Konsolidierung des Bankenmarktes bspw. durch Übernahmen und Fusionen.

Bislang sind große Fusionen in Deutschlands Bankenbranche allerdings eher die Ausnahme. Die Konsolidierung findet im Wesentlichen im kleinteiligen Sparkassen- und Genossenschafts-Sektor statt. Seit der Finanzkrise im Jahr 2007 ist die Anzahl der Kreditinstitute in Deutschland um etwa ein Viertel zurück gegangen, dennoch gilt Deutschland im europäischen Vergleich im Verhältnis zur Bevölkerung als „overbanked“ und aufgrund der Vielzahl kleinerer Institute zu fragmentiert, um Preismacht gegenüber den Kunden auszuüben. 

Darüber hinaus ist zu beobachten, dass Institute sich vermehrt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und unprofitable non-core Geschäftsbereiche oder Vermögensgegenstände veräußern. Die Corona-Krise verstärkt die bestehenden Trends und könnte als Katalysator für eine neue Transaktions- und Fusionswelle unter Deutschlands bzw. Europas Bankenbranche fungieren.

Wir als Deloitte begleiten unsere Kunden bei der Bewältigung dieser Herausforderungen und bieten ein umfangreiches End-to-End M&A Produktangebot entlang der verschiedenen Phasen des Transaktionszyklus. Unsere Dienstleistungen umfassen sämtliche Tätigkeiten von der Entwicklung der Transaktionsstrategie mit anschließender pre-deal Analyse zur frühzeitigen Identifikation wesentlicher Risiken und Chancen über die detaillierte in-deal Due Diligence Phase bis hin zur post-deal Implementation eines gemeinsamen Target Business und Operating Model.

Pre- und Post Merger Support für Banken

 

Sicherstellung der Day 1 Readiness

Auf was Banken bei einem Pre-/ Post Merger besonders achten sollten.

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Haupttreiber der Bankenkonsolidierung

 

Es existieren mehrere Haupttreiber für den zunehmenden Konsolidierungsdruck in der deutschen sowie europäischen Bankenbranche, die sich zudem je nach Art des Geschäftsmodells unterscheiden – hierbei sind Universalbanken - insbesondere mit ihrem Retail-Geschäft -, Direkt- und Neobanken sowie die zunehmend in den Markt drängenden Online-Plattformen getrennt zu beurteilen. 

Einer der Haupttreiber für die Konsolidierung der Universalbanken ist der bestehende Kostendruck, der aus den schwächer werdenden Umsatzpotentialen im Niedrigzinsumfeld und den zumeist teuren Filialnetzwerken entsteht, welche aufgrund von geändertem Kundenverhalten immer weniger nachgefragt werden. Darüber hinaus unterliegen Universalbanken auch weiteren Herausforderungen:

  • Abnehmende Kundenbasis, da Kunden immer häufiger Direktbanken nutzen
  • Investitionsdruck aufgrund des erhöhten und zunehmenden Fokus auf Digitalisierung- und Restrukturierungsbemühungen
  • Anstrengungen, das Produktangebot im Provisionsgeschäft - bspw. im Payments-Bereich - auszubauen, und
  • den Marktanteil in profitableren Märkten, wie z.B. Consumer Finance, zu erhöhen

Direktbanken unterliegen im Vergleich zu den klassischen Universal- und/oder Filialbanken dem Konsolidierungsdruck weitaus weniger, da sie bereits über hoch-digitalisierte Geschäfts- und Vertriebsprozesse verfügen und die Kostenführerschaft übernommen haben. Dennoch existieren auch für Direktbanken Herausforderungen und somit Anreize für Akquisitionen, Fusionen oder Divestments: 

  • Zunehmende Konkurrenz von Neobanken, die das Direktbankprinzip auf reine App-Lösungen zuspitzen
  • Schnelllebigkeit von zusätzlich angebotenen Features – konstante Investitionen werden benötigt, um das Wachstum der Kundenbasis aufrecht zu erhalten
  • Geringe Profitabilität günstiger Standardprodukte (z.B. kostenlose Konten), die als Einstieg für den Verkauf von zusätzlichen, profitableren Produkten dienen, sowie Kreditkarten, Vermittlungsleistungen und Consumer Finance

Zusätzlich zu den etablierten Vertriebskanälen sind die weiterhin zunehmend in den Markt drängenden Consumer Finance Anbieter und Online-(Vergleichs-)plattformen von zunehmender Bedeutung. Plattformen haben durch ihre Angebote eine erhöhte Transparenz und Konkurrenz in den Markt erbracht, welche für alle Teilnehmer zusätzlichen Margendruck auslösen. Allerdings unterliegt dieser Bereich auch Dynamiken:

  • Zunehmende Wichtigkeit der Plattformen resultieren in einem – für Consumer Finance Anbieter – preistransparenten und wettbewerbsintensiven Markt
  • Die Nutzung der Plattformen können zu hohen Volumina – aber geringen Margen – führen, aufgrund der relativ hohen Vermittlungsgebühren der Online-Plattformen
  • Plattformen befinden sich im starken Wachstum mit zunehmend breiterem Produktspektrum. Sie treten zunehmend als direkter Konkurrent zu ihren eigenen B2B-Kunden auf.

Resultierende M&A Trends im Bankenmarkt

 

Die Haupttreiber der Banken-Konsolidierung haben eine Reihe von Entwicklungen ausgelöst, die sich je nach Geschäftsmodell unterscheiden. Universal- und Retailbanken unterliegen heute am deutlichsten einer Reihe von Trends im M&A-Bereich:

  • Sparkassen und Genossenschaftsbanken nutzen zum Beispiel Unternehmenszusammenführungen, um Kostensynergien (z.B. ein übergreifendes Filialnetzwerk oder Synergien in Back- und Middleoffice Funktionen) zu realisieren
  • Universalbanken nutzen M&A ganz allgemein, um Digitalisierungsbemühungen durch technologiegetriebene Übernahmen zu beschleunigen.
  • Veräußerung von non-core Aktivitäten mit geringer Profitabilität an spezialisierte Erwerber, die diese Aktivitäten bündeln und dadurch profitabler durchführen können

Ein wesentlicher Trend, den Direktbanken und Consumer Finance Anbieter gemeinsam haben, liegt zunächst weniger im M&A-Bereich als in der Fortsetzung der technologiegetriebenen Implementierungen von Geschäftsprozessen (z.B. Kundenidentifikation). Daneben bestehen aber Trends auch im M&A-Umfeld:

  • Akquisition von Produkt- und Leistungsanbieter, die als Einstieg für zusätzlichen Verkauf von Produkten und Leistungen dienen
  • Wachstumsfokussierte Investitionen im Neobankenbereich
  • Akquise von Spezialisten/ spezialisierten Anbietern mit Know-how/ Expertise in der Implementierung von bestimmter technologischer Geschäftsprozessen

Ausblick

 

Der übergreifende Ausblick über die verschiedenen Geschäftsmodelle im deutschen Bankensektor ist, dass sich der aktuelle Trend der technologiegetriebenen Konsolidierungsaktivitäten im Markt fortsetzten oder sogar noch verstärken wird. Mit Blick auf die Universalbanken differenziert sich der Ausblick dabei weiter aus. Neben der allgemeinen Aussicht auf eine weitere Konsolidierung im Bereich der Sparkassen und Genossenschaftsbanken  werden Universalbanken im M&A-Bereich auch aktiv bleiben oder aktiver werden, um über Fintech-Akquisitionen oder allgemein technologiegetriebene Akquisen die End-to-End-Digitalisierung ihrer Prozess- und Servicelandschaft zu erreichen. Zusätzlich suchen Universalbanken nach Akquisitionsmöglichkeiten im Consumer Finance und Payments-Bereich, um ihren Marktanteil zu erweitern – auch wenn es hier relativ wenig Akquisitionsobjekte gibt.

Der Ausblick für den Direktbankenmarkt ist neben Unternehmenstransaktionsaktivitäten, die prozess- und technologiegetrieben sind, zudem insbesondere durch wachstumsfokussierte Unternehmenstransaktionen geprägt. Für Consumer Finance Anbieter und Plattformen besteht zudem spezifisch der Ausblick, dass weiterhin ein hoher/ wachsender Bedarf der Finanzierungen der Plattformen bestehen bleibt, der durch Corporate Finance Maßnahmen und M&A-Transaktionen befriedigt werden wird.

Fazit

 

Der aktuell zu beobachtende Konsolidierungsdruck in der Bankenbranche in Deutschland wird sich aufgrund einer Vielzahl an Treibern als Trend fortsetzen und im Ausblick wahrscheinlich noch verstärken. Die Herausforderungen für die Banken sind dabei zweifach: Die Identifikation geeigneter M&A-Targets und angesichts der häufig zugrundeliegenden Digitalisierungsbemühungen die Realisierung von Kostensynergien, die erfolgreiche Integration nach der Transaktion. Hier begleitet Deloitte bereits seit Jahren erfolgreich seine Kunden im Rahmen von M&A Transaktionen, um die Realisierung der jeweiligen Transaktionsziele zu ermöglichen. Unser End-to-End M&A Produktangebot ermöglicht eine erfolgreiche Begleitung durch die verschiedenen Phasen des Transaktionszyklus. 

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