Die Automobil-Megatrends haben einen massiven, aber in ihren spezifischen Auswirkungen höchst unsicheren Einfluss auf die gesamte Industrie. Das zeigen auch die Ergebnisse unserer Automotive Value Chain-Studie "Supplier Industry Outlook".
Was bedeuten die Veränderungen für die Wertschöpfungskette? Die OEMs werden ihren Fokus von der Produktzentrierung auf die Interaktion mit dem Kunden lenken. Gleichzeitig kommt die technologische Fokussierung hin zu Elektro-Antrieb und autonomem Fahren. Die Fahrzeuge von morgen und die Art und Weise, wie Menschen ihre Mobilität organisieren, werden sich deutlich von dem unterscheiden, was wir heute kennen.
Der klassische Produktinnovationsprozess hat bis dahin ausgedient, Produktlebenszyklen werden kürzer, die Individualisierung wird zunehmen, neue Themen wie Software-Engineering gewinnen an Bedeutung. Dies fordert mehr Innovation in immer kürzeren Zeiträumen gerade auch bei den Zulieferern. Logische Folge ist: Hohe Investitionen insbesondere in F&E sind notwendig.
Hinzu kommt, dass es in vielen Fällen schlecht möglich ist, sich auf einen konkreten Innovationspfad festzulegen. Experimente mit neuen Produkten, Technologien und Geschäftsmodellen sind jedoch teuer.
Besonders herausfordernd ist die Transformation für die Zulieferer dann, wenn das aktuelle Kerngeschäft in Bereichen angesiedelt ist, die in Zukunft durch neue Technologien ersetzt werden.
Nehmen wir einen Turbolader-Hersteller. Auch wenn in einem „sterbenden Segment“ unterwegs, werden hier die Umsätze in den nächsten Jahren aufgrund der Optimierung von Verbrennungsmotoren sogar noch steigen – dann aber je nach Sensitivität der Marktentwicklung rapide zurückgehen. Ziel muss es hier daher schon heute sein, neue Märkte und neue, gegebenenfalls non-automotive Segmente aufzubauen.
Die großen Zulieferer wie Bosch, Continental, Mahle und ZF sind für die Transformation gut aufgestellt. Sie haben eine exzellente Fähigkeit, Systeme zu integrieren und verschieben bereits heute ihre Portfolios in Richtung langfristig zukunftsfähiger Produkte.
Während sich bei den kleinen, spezialisierten Zulieferern ein differenziertes Bild abzeichnet, sind insbesondere mittelgroße Zulieferer in der Zwickmühle: Oftmals wenig differenziertes Produktportfolio, limitierte globale Präsenz, hoher Margendruck und begrenzte finanzielle Schlagkraft.
Jeder Zulieferer muss entsprechend seiner Situation evaluieren, wie sich diese Themen auf seine Strategie auswirken. Jedoch tauchen stets ähnliche Fragestellungen auf:
Exemplarische Handlungsoptionen können sein:
Details zu den jeweiligen Handlungsoptionen finden Sie in unserem Artikel aus der Fachzeitschrift OEM & Lieferant (2/2018; siehe Download-Möglichkeit). Der Artikel skizziert außerdem mit dem "Deloitte Supplier Financial Transformation Model", wie Zulieferer optimal bei der notwendigen Neuausrichtung vorgehen sollten. Das Modell macht die wesentlichen Entscheidungskriterien greifbar und quantifiziert die finanziellen Auswirkungen der Handlungsoptionen durch deren Abbildung in G&V, Bilanz und Cash Flow. Auf dieser Basis können strategische Optionen bewertet und Entscheidungen bezüglich des zu verfolgenden Transformationspfades herbeigeführt werden.
Details zum "Deloitte Financial Transformation Model" finden Sie in der zugehörigen Studie "The Future of the Automotive Value Chain: Supplier Financial Transformation".