Zum Hauptinhalt springen

Typen der Mitarbeiterentsendung

„Mobility is diversifying“: In der Mitarbeiterentsendung sind klassische Entsendetypen wie Short- und Long-Term-Entsendungen als Kerntypen nach wie vor vorherrschend. Trotzdem werden Typen wie Commuter, Lokalisierungen, Dienstreisen oder grenzüberschreitendes Remote Work zunehmend wichtiger. Wir stellen die unterschiedlichen Typen der Mitarbeiterentsendung vor.

Warum gibt es immer mehr unterschiedliche Typen der Mitarbeiterentsendung?


Entsendeabteilungen in Unternehmen mussten in den vergangenen Jahren verstärkt auf veränderte äußere Rahmenbedingungen reagieren. Hier spielen Trends wie die generelle Flexibilisierung von Arbeitsstrukturen und die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Die Anzahl der Entsendetypen ist dadurch angestiegen sowie vielfältiger und individueller geworden. 

Unternehmen müssen ihre Entsendevorgaben und -typen deshalb regelmäßig überprüfen und ggf. anpassen. Nur so können sie den veränderten Bedürfnissen einer heterogenen globalen Belegschaft gerecht werden.

Bei der Betrachtung von Entsendepopulationen in Unternehmen lässt sich feststellen, dass klassische Entsendetypen wie Short- und Long-Term-Entsendungen als Kerntypen weiterhin vorhanden sind. Deshalb dienen sie als Ausgangspunkt für weitere Betrachtungen.

In den letzten Jahren entstand eine Vielzahl an neuen Varianten wie Commutern, Remote Work über Ländergrenzen hinweg, grenzüberschreitendes Homeoffice und auch der Einsatz von Freelancern wurde verstärkt genutzt. Mitarbeitende, die fest in ein anderes Land versetzt werden, zählen mittlerweile ebenso zu gängigen Einsatztypen wie grenzüberschreitende Einstellungen. Letztere Gruppe von Mitarbeitenden befindet sich zwar nicht in einer typischen Entsendesituation, aber eine Definition von Vorgaben lohnt sich aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen. Eine deutliche Steigerung ließ sich, zumindest vor der COVID-19-Pandemie, bei den Business Travellern feststellen.

Typen der Mitarbeiterentsendung


Hinsichtlich der Dauer des Auslandeinsatzes unterscheidet die Personalabteilung in der Praxis häufig folgende Entsendeformen:

Kurzzeitige Entsendungen (Short-Term)
  • Dauer: üblicherweise zwischen 3 und 12 bzw. 18 Monate.
  • Arbeitsvertrag: Meist behalten die Mitarbeitenden ihren Arbeitsvertrag mit der Heimatlandgesellschaft des Unternehmens. Für die Zeit des Auslandseinsatzes wird dann i. d. R. eine zusätzliche Entsendevereinbarung geschlossen. 
  • Ein befristeter Arbeitsvertrag mit der aufnehmenden Gastlandgesellschaft wird i. d. R. nur abgeschlossen, wenn dies nach ausländischem Recht erforderlich ist.
 
Langfristige Entsendungen (Long-Term)
  • Dauer: üblicherweise zwischen 12 und 60 Monate.
  • Arbeitsvertrag: In der Praxis sind folgende zwei Vertragskonstellationen am häufigsten vertreten:
    • Der Arbeitsvertrag der Mitarbeitenden mit der inländischen Heimatlandgesellschaft wird ruhend gestellt. Die Mitarbeitenden erhalten einen befristeten Arbeitsvertrag mit der ausländischen Gastlandgesellschaft.
    • Die Mitarbeitenden behalten ihren Arbeitsvertrag mit der Heimatlandgesellschaft des Unternehmens bei und erhalten für die Zeit des Auslandseinsatzes eine zusätzliche Entsendevereinbarung.
 
Lokalisierungen (Permanent Transfer)

Eine Lokalisierung kann sowohl nach Ablauf einer langfristigen Entsendung erfolgen als auch als eigene Einsatzform auftreten:

  • Nach Beendigung der vorangegangenen Entsendung erfolgt ein lokaler Übertritt in die Gastlandgesellschaft. Der ruhende oder aktive Arbeitsvertrag im Heimatland wird beendet. Die Mitarbeitenden werden bei der ausländischen Gesellschaft (meist unbefristet) angestellt. Entsendebedingte Benefits werden infolgedessen beendet und die Mitarbeitenden i. d. R. zu vergleichbaren Konditionen wie ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort eingestellt. Einige Unternehmen gewähren für eine Übergangszeit anteilige Benefits. Sie lassen diese über einen festgelegten Zeitraum auslaufen oder sie über den Zeitablauf nach und nach abschmelzen, um Mitarbeitenden den Übergang zu erleichtern.
  • Mitarbeitende der ausländischen Gesellschaft wechseln in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis der inländischen Gesellschaft (ohne vorangegangene Entsendung); der aktive Arbeitsvertrag im Heimatland wird beendet.
 
Dienstreisen (Business Traveller)
  • Dauer: Die Dauer von Dienstreisen ins Ausland bewegt sich in vielen Unternehmen zwischen einem Tag und 90 Tagen. 
  • Arbeitsvertrag: Es werden keine arbeitsvertraglichen Änderungen vorgenommen. Üblicherweise werden auch keine weiteren Zahlungen oder Leistungen über die Kostenerstattung im Rahmen der Dienstreiserichtlinie hinaus gewährt.
 
Commuter
  • Dauer: Diese Entsendeform zielt weniger auf die Dauer, sondern auf die Besonderheit ab, dass einer der Arbeitsorte regelmäßig im (oft europäischen) Ausland liegt. Die Mitarbeitenden leben und arbeiten dabei in einem Land und verbringen regelmäßig Arbeitstage in einem oder mehreren anderen Ländern. Der Lebensmittelpunkt verbleibt aufgrund privater Bindungen zumeist im Heimatland.
  • Arbeitsvertrag: Der Arbeitsvertrag im Heimatland bleibt normalerweise bestehen und wird um eine Entsende- oder Zusatzvereinbarung ergänzt.

 

Sie haben weitere Fragen zum Thema Entsendetypen? Sprechen Sie uns gerne an!

Fanden Sie dies hilfreich?

Vielen Dank für Ihr Feedback

Wenn Sie helfen möchten, Deloitte.com weiter zu verbessern, füllen Sie bitte folgendes aus: 3-min-Umfrage