Die Europäische Wasserstoffbank bietet Unternehmen die Chance, sich Fördermittel für die Produktion von grünem Wasserstoff zu sichern – noch dieses Jahr bei der inzwischen dritten Auktion und einem Gesamtbudget von circa 1 Milliarde Euro.
Der Auktionsmechanismus der Europäischen Wasserstoffbank (engl. European Hydrogen Bank - EHB) unterscheidet sich grundlegend von den bekannten Innovations- und Investitionsförderinstrumenten der EU. Für Unternehmen, die in die Produktion von grünem Wasserstoff investieren wollen, bietet der Mechanismus mehrere entscheidende Vorteile: Zunächst ist hier die langfristige Unterstützung für eine kostengünstige Produktion über einen Zeitraum von zehn Jahren zu nennen. Im Gegensatz zu anderen Förderinstrumenten, die in der Regel nur die Investitionskosten (CAPEX) im Fokus haben, gewährleistet der Fördervertrag der EHB eine längerfristige Planungssicherheit auch während der Produktion. Zweitens fördert die EHB Elektrolyseurkapazitäten bereits ab einer Größe von 5 MW. Dadurch können auch kleinere Investitionsprojekte von der Förderung profitieren, was den Zugang zu den Fördermitteln für eine breitere Palette von Unternehmen ermöglicht. Im Rahmen der Regularien wird durch die Förderagentur CINEA ein level playing field sichergestellt, wobei für alle Bieter gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen gewährleistet sind.
Die eingereichten Gebote müssen vollständig und die geplanten Projekte gemäß den Kriterien der EHB förderfähig sein. Ein Gebot muss dann in den Kategorien Relevanz und Qualität ein „Pass“ erreichen, um mit dem Gebotspreis in das Ranking aufgenommen zu werden. Eine Evaluation mit Punktesystem innerhalb der genannten Kategorien findet nicht statt. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auch nicht auf dem Innovationsgrad der Vorhaben. Stattdessen findet im Rahmen der Auktion ein Wettbewerb der Geschäftsmodelle, der Beschaffungsstrategien für erneuerbare Energie sowie der Investitions- und Risikobereitschaft der bietenden Unternehmen und Konsortien statt. Dieses Auktionsdesign ist darauf ausgelegt, wettbewerbsfähige Projekte zu fördern, die wirtschaftlich tragfähig sind und das Potential haben, die europäische Wasserstoffwirtschaft nachhaltig zu stärken.
Die erste und zweite Einreichungsrunde der Europäischen Wasserstoffbank haben gezeigt, wie groß die Bereitschaft zur Produktion von grünem Wasserstoff in Europa ist. In der ersten Runde im Jahr 2023 gingen 132 Gebote ein, von denen sieben Projekte ausgewählt wurden und letztendlich sechs Projekte erfolgreich Förderverträge (Grant Agreements) unterzeichneten. Für diese Projekte stellte die EHB circa 720 Millionen Euro an Fördermitteln bereit. Die zweite Runde war ebenfalls stark umkämpft: Von 61 eingereichten Geboten erhielten 15 Projekte den Zuschlag, wobei sich die veranschlagten Fördermittel auf insgesamt 992 Millionen Euro belaufen. Zwei deutsche Projekte konnten sich durchsetzen und den Zuschlag erhalten – ein Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in der europäischen Wasserstoffwirtschaft. Die Auswertung der ersten Gebotsrunden zeigt, dass das Wettbewerbsfeld hochkompetitiv ist.
Die Erarbeitung eines förderfähigen Gebots für die Europäische Wasserstoffbank stellt selbst für fördererfahrene Unternehmen eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Obwohl die Eingangsbewertung der Gebote ausschließlich nach „Pass“ und „Fail“ erfolgt, braucht es für die Gebotserstellung erhebliche Aufwände zur Abstimmung und Ausarbeitung der verschiedenen Antragsbestandteile und verpflichtenden Anhänge. Dazu gehören unter anderem die Beschaffungs- und Abnahmestrategie sowie eine Machbarkeitsstudie. Ein zentraler Bestandteil des Gebots ist die Kalkulation nach vorgegebener EU-Methodik im Rahmen des sogenannten „Financial Information File“. Das hochkompetitive Wettbewerbsumfeld erfordert es, dass die Festlegung des Gebotspreises von fundierten finanzanalytischen und marktstrategischen Überlegungen begleitet wird. Um die notwendige Kohärenz und Korrektheit der Unterlagen sicherzustellen und das Investitionsvorhaben strategisch in die Unternehmensplanung unter den Bedingungen der EHB einzubetten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen erforderlich. Auch muss das Investitionsvorhaben so geplant werden, dass die im Gebot enthaltenen Zusagen über die Produktionsmengen über den Förderzeitraum hinweg auch erbracht werden – bei Unterschreitung einer bestimmten Grenze erlischt der Anspruch auf Förderung.
Deloitte ist Ihr kompetenter Partner bei der Vorbereitung für die Teilnahme an den Auktionsverfahren der Europäischen Wasserstoffbank für Ihre Projekte innerhalb der EU. Mit unserer langjährigen Erfahrung in EU-Antragsprozessen und Förderauktionen unterstützen wir Sie dabei, Ihr Gebot effizient vorzubereiten und Ihre Zuschlagschancen zu maximieren.
Unsere Leistungen umfassen:
Mit Deloitte als Partner profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung in Fördermittelwettbewerben. Wir unterstützen Sie dabei Ihr Gebot zu optimieren, die Belastung Ihres Projektteams zu reduzieren und Ihre Erfolgschancen zu steigern. Wenn Sie mehr zu unseren Beratungsleistungen erfahren wollen, vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Erstgespräch über die angegebenen Kontaktmöglichkeiten auf dieser Website. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.