Die Untersuchung zeigt, dass die Anzahl der zu beachtenden Normen für Unternehmen schon allein auf Bundesebene beachtlich ist. Es ist davon auszugehen, dass ein Vielfaches davon an weiteren Normen auf die Unternehmen wirkt. Dazu gehören beispielsweise EU-Vorschriften, die unmittelbar gelten, oder solche, die von Aufsichtsbehörden erlassen werden. Diese bleiben in der vorliegenden Untersuchung unberücksichtigt.
Der Anteil jährlicher Personal- und Sachaufwände bei den befragten Versicherungs- und Maschinenbauunternehmen für die Umsetzung von Normen beträgt zwischen 4 und 7 Prozent der jährlichen Gesamtaufwände.
Um die Zahlen einordnen zu können, muss man die Rentabilität der Unternehmen ins Verhältnis setzen. Mitunter ist diese so gering, dass Aufwände zur Umsetzung von Normen einen signifikanten Unterschied in der Rentabilitätsberechnung machen können. Betrachtet man diese Aufwände differenzierter, zeigen sich signifikante Unterschiede. Die Aufwände von Unternehmenseinheiten, die nah am Kerngeschäft des Unternehmens sind, betragen durchschnittlich 3 Prozent. Im Gegensatz dazu liegen die Aufwände für Stabsfunktionen zwischen 60 und 73 Prozent.
Die einmaligen Aufwände zur Implementierung neuer Normen liegen im Durchschnitt zwischen 13 und 19 Prozent des gesamten Budgets für einmalige Aufwände in den befragten Unternehmen. Demnach sind diese ein bedeutender Kostentreiber in den Unternehmen. Dennoch bleibt noch Spielraum für einmalige Investitionen ohne regulatorischen Bezug. Interessante Ergebnisse ergibt auch die Zukunftseinschätzung zur Bürokratiebelastung: Die Befragten erwarten, dass die zu beachtenden Normen zunehmen. Es zeigte sich aber auch, dass die bereits unternehmensintern beantragten Budgets für einmalige Aufwände zur Umsetzung von Normen bei 75 Prozent der teilnehmenden Versicherungsunternehmen geringer als in der Vergangenheit sind.
Am Beispiel der befragten Versicherungsindustrie zeigt sich, dass größere Versicherungen absolut gemessen mehr für Regulatorik zahlen als kleinere. Die relative Belastung für Letztere ist aber größer.
Das branchenübergreifende Resultat aus dem qualitativen Teil der Befragung ist bemerkenswert. Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer nehmen die Datenschutzvorgaben als besonders belastend wahr. Dies ist umso beachtlicher, weil der Fragebogen offene Fragen stellte, also keine Antwortmöglichkeiten zur Auswahl vorgab. Die Befragten äußerten sich ebenfalls dazu, wie aus ihrer Sicht die Normen ausgestaltet sein sollten, und machten Vorschläge zur aufwandsärmeren Regulierung, die sich auch mit Ergebnissen ähnlicher Studien decken.
Laden Sie hier die vollständige Studie „Kostenbarometer Regulatorik (Kostbar)“ herunter und erfahren Sie alle Ergebnisse im Detail.
Dorit Schroeren
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Dr. Daniel Coppi
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