In einer Welt, in der Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale Verantwortung zunehmend im Fokus stehen, gewinnen ESG-bezogene (Environmental, Social, Governance) Rechtsstreitigkeiten immer mehr an Bedeutung. Die Deloitte Studie "ESG Disputes of the Future: Damage Quantification Challenges" untersucht aktuelle und zukünftige ESG-bezogene Rechtsstreitigkeiten anhand der Analyse von 305 nationalen und internationalen Fällen. Vor allem für Unternehmen, die sich auf eine strengere ESG-Regulierung vorbereiten müssen, sowie für Akteure der Zivilgesellschaft, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit einsetzen, liefert die Studie wertvolle Erkenntnisse. Sie bietet Einblicke in verschiedene Streitkategorien wie Klimaklagen, Greenwashing und Investitionsstreitigkeiten und analysiert die Methoden zur Schadensberechnung.
ESG ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern eine Fokusverschiebung, die sich in konkreten Maßnahmen, von der Bekämpfung des Klimawandels bis hin zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen, manifestiert. Organisationen, die in diesem Umfeld operieren, müssen umfangreiche nationale und internationale ESG-Regulierungsanforderungen erfüllen und gleichzeitig die Chancen nutzen, die ESG bietet. Basierend auf der Analyse von 305 ESG-Streitigkeiten (ESG Disputes) kategorisieren die Autorinnen die zugrundeliegenden Phänomene und setzen sich anhand sechs ausgewählter Beispiele mit den Charakteristiken und Herausforderungen der unterschiedlichen Methoden der Schadensbewertung auseinander.
Die Studie "ESG Disputes of the Future: Damage Quantification Challenges" richtet sich an Unternehmen, Rechtsberatungen, unternehmensinterne Rechtsabteilungen, Regierungen, NPOs/NGOs, Aktionär:innen und andere Akteure der Zivilgesellschaft, die sich mit ESG-bezogenen Streitigkeiten auseinandersetzen müssen. Sie bietet nützliche und umfangreiche Informationen über die verschiedenen Kategorien von ESG-Streitigkeiten und die Akteure und Branchen, die betroffen sind, sowie die Methoden zur Schadensberechnung. Die Leser:innen erhalten wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich ESG und können sich so besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.
Die Studie identifiziert sechs Hauptkategorien von ESG-Streitigkeiten:
Die Studie beleuchtet die Herausforderungen bei der Schadensberechnung in ESG-Streitigkeiten und stellt konventionelle Ansätze zur Schadensberechnung, einschließlich des Kostenansatzes, des ertragswertorientierten Ansatzes (Income Approach) und des Marktansatzes, vor. Das Potenzial der Schadensberechnung wurde aufgrund der inhärenten Komplexität von ESG-Themen bisher nicht voll ausgeschöpft. Die Autor:innen der Studie erwarten in dieser Hinsicht einen durch regulatorische Änderungen und neue Präzedenzfälle angeregten Wandel und eine Zunahme von Schadensersatzforderungen.
Die Studie zeigt, dass ESG-Streitigkeiten ein wachsendes und komplexes Feld sind, das Unternehmen und andere Akteur:innen vor neue Herausforderungen stellt. Die vorgestellten Fallstudien und Schadensberechnungsansätze bieten wertvolle Einblicke und helfen den Leser:innen, sich auf zukünftige ESG-bezogene Risiken und Chancen vorzubereiten. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Methoden zur Schadensberechnung ist entscheidend, um faire Lösungen zu erzielen und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern.
Susanne Kind
Manager | SPA & Dispute Advice