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Covenant Breach – What’s next?

Strategien im Umgang mit den Finanzierern

Erst kürzlich musste ein DAX-Unternehmen nach eigenen Angaben wegen der Coronakrise 3 Milliarden Euro Goodwill abschreiben. Angesichts der signifikanten Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf die Ertrags-, Liquiditäts- sowie Eigenkapitalsituation vieler Unternehmen müssen sich CFOs derzeit deutlich intensiver mit drohenden Covenant Breaches auseinandersetzen.

 

Ein Covenant Breach kann sowohl rechtliche als auch erhebliche finanzielle Folgen mit sich bringen: So kann im Worst Case ein Kreditgeber von vertraglichen Kündigungsrechten Gebrauch machen, und die Geschäftsführung können unter Umständen auch persönliche Haftungsrisiken treffen. Darüber hinaus wird – ohne entsprechende Gegenmaßnahmen – die Atmosphäre zwischen den Kreditparteien belastet. 

Besondere Herausforderungen meistern

 

Als Folge eines (drohenden) Covenant Breaches ziehen die Banken ihre Kontrollmechanismen gewöhnlich deutlich an. So reduzieren sich beispielsweise die zeitlichen Abstände für die Berichterstattungspflichten der Kreditnehmer gegenüber den Finanzierern zur Prüfung der Covenants. Neben dem Firmenkundenberater kommt nunmehr auch ein Vertreter der Restrukturierungsabteilungen der Banken als weiterer Kontakt hinzu. Das jeweilige Unternehmen befindet sich ab diesem Zeitpunkt unter besonderer Beobachtung und unter Umständen wird durch die Finanzierer nun ein umfangreiches Independent Business Review oder ein Sanierungsgutachten durch einen unabhängigen Dritten eingefordert. Eine dann von den Finanzierern entsprechend geforderte engmaschige Kommunikation wird in diesen Fällen für den CFO zu einer besonderen Herausforderung, zeitlich wie inhaltlich. 

Geeignete Strategien ergreifen

 

Um solch einer Situation rechtzeitig entgegenzuwirken oder sie besser gänzlich zu vermeiden, muss der CFO frühzeitig und proaktiv Maßnahmen ergreifen, die nicht allein in dem Versuch bestehen sollten, einen Covenant Breach „gerade noch“ abzuwenden. CFOs können vorbeugen, indem sie bestehende Verträge im Hinblick auf die jeweiligen Definitionen, Überprüfungsdaten und Informationspflichten sowie die Generierung der relevanten Daten regelmäßig überprüfen. Ein einmal aufgesetztes Covenant-Modell auf Basis der gegebenen Vertragslage und mit in regelmäßigen Intervallen integrierten aktuellen Daten kann hier Abhilfe schaffen.

Die folgenden drei Punkte können dabei unterstützen, dass sich Covenants für Unternehmen nicht zu einer möglichen Schwachstelle entwickeln: 

  • Zuerst sollte das Controlling, wie von Deloitte empfohlen, über eine belastbare, integrierte Unternehmensplanung verfügen, die die aktuelle Sondersituation berücksichtigt. Die Planung sollte auf die individuell vereinbarten Financial Covenants abgestimmt sein und kann so den Grundstein für weitere Handlungsoptionen legen. 
  • Des Weiteren hilft eine Szenarienbetrachtung, die die künftig notwendige Liquidität bestimmen kann. 
  • Im Anschluss sollten zusätzlich eine vorausschauende Covenant-Berechnung erstellt sowie Handlungsmöglichkeiten zur Vermeidung etwaiger Verstöße generiert werden. Auf dieser Basis kann der CFO indikativ einschätzen, welche Folgen eines Covenant Breaches möglich sind.

Zeichnet sich trotz präventiver Maßnahmen ein möglicher Covenant Breach ab, sollte der CFO eine Verhandlungs- sowie eine proaktive Kommunikationsstrategie mit den Finanzierungspartnern vorbereiten, gerade vor dem Hintergrund, dass die Praxis zeigt, dass Unternehmen (noch) besser auf einen drohenden Covenant Breach vorbereitet sein könnten. 

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