Nachdem der initiale COVID-19-Ausnahmezustand überwunden zu sein scheint und in manchen Lebenssituationen wieder so etwas wie Normalität eintritt, überlegen viele Organisationen, wie sie die gelernten Verhaltensweisen in neue Arbeitsweisen überführen können und welche Fragen sie ihren Mitarbeiter*innen beantworten müssen und können:
- Warum braucht es auch in Zukunft Remote Work?
- Wie ist Remote Work ausgestaltet und welche Aufgaben eignen sich besonders?
- Wie viele Regeln braucht es und wie viel gesunder Menschenverstand reicht aus?
- Welche Auswirkungen hat dies auf unsere Unternehmenskultur? Was sind die Erfolgsfaktoren?
Einige Organisationen antworten auf diese Fragen sehr besonnen und arbeiten bereits an der Evaluierung der bestehenden Instrumente für die Zukunft. Andere präferieren, wie in der Zeit vor COVID-19 weiterzuarbeiten, soweit dies möglich ist. Und einige von ihnen haben sogar digitale Kontrollmechanismen eingeführt, um überprüfen zu können, ob Mitarbeiter*innen den Anforderungen auch am Heimarbeitsplatz gerecht werden.
Es gibt hierauf keine Standardantwort – aber unsere Empfehlung: 1. nichts überstürzen und 2. nicht jedes Detail versuchen zu regeln.
Über die Zukunft der Arbeit wird schon seit Jahren und lange vor COVID-19 viel geredet. Die letzten Wochen und Monate haben aber einige Aspekte schneller erlebbar gemacht als in all den Jahren zuvor. Es geht nicht darum, möglichst schnell eine vermeintlich neue Normalität herzustellen, sondern vielmehr ganz bewusst und ganzheitlich zu überlegen, auf Basis welcher Erfahrungen der Pandemiezeit welcher mittel- bis langfristige Zielzustand erreicht werden sollte, und im Umkehrschluss zu definieren, welche Aspekte hiervon bereits durch kurzfristige Maßnahmen zielführend verankert werden können.
Hierbei stehen die erhöhte Flexibilität und damit Kosteneffizienzen sowie Produktivitätssteigerungen im Vordergrund und es gilt, das Momentum als Chance zu nutzen, diese Nutzenpotenziale fokussiert zu realisieren. Dabei kann man aktuell von einer erhöhten Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter*innen, Führungskräfte und vonseiten der Sozialpartner profitieren.
Als Deloitte sehen wir in dem Gelernten für alle Organisationen eine große Chance, wenn die Befähigung und die Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden. Es braucht
- eine Analyse der Aufgaben, die remote pro Jobprofil gut erbracht werden können,
- ein Verständnis der Mitarbeiterbedürfnisse,
- flexible Regelungen in Abhängigkeit von Teamkultur und Führungskraft,
- besonnene Führungskräfte, die ohne starre Regelungen den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter*innen gestalten wollen,
- die richtigen Arbeitsmodelle und die geeignete Infrastruktur, um virtuelles Arbeiten zu einem Erfolg zu machen, und
- eine vernünftige Change Story und deren Begleitung, um die Veränderung nachhaltig zu verankern.
Wir haben miterlebt, dass unsere eigene Gesundheit und unser Wohlbefinden in den letzten Wochen zur Priorität geworden sind - und so ergibt sich aus der Situation die Chance, die mentale und körperliche Verfassung der Mitarbeiter*innen zur Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit und Produktivität weiterzuverfolgen. Organisationen, die Wellbeing und Engagement ihrer Mitarbeiter*innen als Erfolgsfaktor sehen, können sich auch in Restrukturierungssituationen als wertvoller Arbeitgeber positionieren und entsprechend attraktiv bleiben.
Die Herausforderungen, die richtigen Prioritäten für Risikominimierung und Produktivität zu setzen, lassen sich aus unserer Sicht sehr gut mit einer bewährten Methodik und einem strukturierten Prozess effektiv bewältigen.
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