Die Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt tiefgreifend verändert: Geschäftsprozesse, Kommunikation und Wertschöpfung verlagern sich zunehmend in den digitalen Raum. Unternehmenswerte – von Kundendaten bis hin zu Innovationswissen – existieren heute größtenteils digital. Damit ist der Cyber-Raum zu einem zentralen Machtfaktor des 21. Jahrhunderts geworden. Doch mit dieser Abhängigkeit steigt auch die Verwundbarkeit: Cyber-Angriffe, Datenlecks und IT-Ausfälle können enorme wirtschaftliche Schäden verursachen. Die Deloitte „Cyber Behaviour Study“ bietet Führungskräften gezielte Strategien zur erfolgreichen Bewältigung dieser Risiken.
Trotz wachsender Ausgaben – Prognosen gehen von über 300 Milliarden US-Dollar weltweit bis 2026 aus – gelingt es vielen Unternehmen nicht, sich effektiv gegen Bedrohungen zu wappnen. Die Cyberangriffe nehmen zu, nicht ab. Warum? Sicherheitsstrategien konzentrieren sich häufig auf technische Maßnahmen und übersehen einen zentralen Risikofaktor: den Menschen.
Führungskräfte und Sicherheitsexpert:innen treffen Entscheidungen oft unter unsicheren Gegebenheiten und Zeitdruck. Dabei können sie unbewusst auf gedankliche Abkürzungen zurückgreifen – sogenannte kognitive Verzerrungen und Heuristiken. Diese können zu systematischen Fehleinschätzungen führen:
Dies kann zu strategischen Fehleinschätzungen führen – insbesondere bei der Bewertung von Risiken, der Priorisierung von Maßnahmen und der Kommunikation von Bedrohungen.
Cyberkriminalität ist hoch entwickelt, vernetzt und professionell organisiert. Über das Dark Web floriert ein globaler Schwarzmarkt, auf dem „Cybercrime-as-a-Service“ angeboten wird. Angriffe lassen sich dort einfach und anonym beauftragen – auch von Personen ohne technisches Vorwissen. Das erschwert die Attribution und erhöht die Angriffsfrequenz massiv. Die hohe Dunkelziffer von Ereignissen und Angriffen verzerrt abermals die Wahrnehmung.
Zudem befeuern geopolitische Spannungen den Cyberraum: Staaten setzen gezielt auf Desinformation, Destabilisierung und digitale Sabotage. Anders als klassisch kriminelle Akteure verfolgen sie politische Ziele – mit gravierenden Folgen für kritische Infrastrukturen und Unternehmen sowie Debatten und Meinungsbildung. Da internationale Rechtsnormen für Konflikte im Cyber-Raum noch in der Entwicklung befinden, agieren viele Staaten in rechtlichen Grauzonen.
Obwohl 88 Prozent der Unternehmensvorstände Cyber-Sicherheit als relevantes Geschäftsrisiko erkennen, verfügen nur zwölf Prozent über ein entsprechendes Komitee auf Vorstandsebene. Ein Grund dafür: Informationsasymmetrien, fehlende Erfahrungswerte und die Überschätzung technischer Lösungen. In der Praxis zeigt sich häufig: Sichtbare Compliance (z. B. Zertifizierungen) wird echten Schutzmaßnahmen vorgezogen. Das erzeugt ein trügerisches Sicherheitsgefühl.
Zudem glauben viele Führungskräfte, dass mehr Informationen automatisch zu besseren Entscheidungen führen. Doch das Gegenteil ist oft der Fall: Eine Flut an Daten, kombiniert mit fehlender Urteilsfähigkeit, fördert riskantes Verhalten – insbesondere unter Zeitdruck, wie etwa bei Angriffen oder Krisen.
Um dem Cyber-Paradox zu entkommen, müssen Unternehmen über Technologie hinausdenken und eine resiliente Sicherheitskultur etablieren:
In einer Zeit, in der Cyberkriminalität zur Industrie geworden ist und geopolitische Spannungen im digitalen Raum ausgetragen werden, reicht Technologie allein nicht mehr aus. Unternehmen müssen lernen, Risiken realistisch zu bewerten, psychologische Fallstricke zu erkennen und ihre Organisationen ganzheitlich auf Widerstandsfähigkeit auszurichten.
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