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Vom Durchhalten zum Durchstarten: Arbeiten nach der Pandemie

Unternehmen treten im Umgang mit der COVID-19-Krise in eine neue Phase: Die humane Umgestaltung der Arbeitswelt setzt neue Potenziale frei.

Die Zukunft der Arbeit wird im Kontext der Pandemie neu geschrieben. Ungeahnte Disruption verursacht massive Probleme, mobilisiert aber auch erhebliche Energien. Dieser Effekt zeigt sich auch in den gelebten Strukturen unserer Arbeitswelt: Die Unternehmen haben es nun in der Hand, aus der Krisenbewältigung in eine neue Wachstumsphase umzuschalten. Die kontinuierliche Adaption an neue Umstände wird dabei zur Normalität werden. Der Wandel betrifft die Zukunfts-Dimensionen Arbeit, Workforce und Arbeitsplatz.

Wie können Unternehmen die richtigen Lehren aus der Pandemie-Krise ziehen und das Momentum der gegenwärtigen Lage optimal für eine umgestaltete Zukunft des Arbeitens nach der Pandemie nutzen? Im neuen Report „From survive to thrive: The future of work in a post-pandemic world“ legen die Experten von Deloitte dar, worauf es dabei ankommt. Eine Voraussetzung ist zunächst der ehrliche Blick zurück: Wie hat sich die Arbeitswelt unter den disruptiven Vorzeichen der letzten 12 Monate entwickelt? Einerseits eröffnet die neue Situation viele Möglichkeiten, Arbeitsabläufe für die Mitarbeiter effizienter zu gestalten. Demgegenüber stehen aber auch negative Folgen wie Isolation und Verunsicherung. Daher kommt es jetzt mit der Perspektive auf die Zukunft vor allem darauf an, den „menschlichen Faktor“ der Arbeit ins Zentrum zu rücken. Ziel ist eine humanere Welt des Arbeitens, die die menschlichen Fähigkeiten durch technologische Ansätze noch potenziert. In mehreren Schritten unterstützen Führungskräfte ihre Verwirklichung: Zunächst müssen sie dafür sorgen, dass ein neues Mindset etabliert und unternehmensweit gelebt wird. Die Arbeit sollte außerdem so gestaltet werden, dass sie die Mitarbeiter befähigt und ermächtigt, aktiv den Erfolg der Zukunft überhaupt erst Wirklichkeit werden zu lassen. Statt nur auf historische Performance-Daten zu schauen, richtet sich der Blick deshalb nun entschieden nach vorn. Der Umbruch wird sich dabei in drei Dimensionen abspielen:

1. Der Umbau der Arbeit


In den technologisch orientierten Transformationen der letzten Dekade wurde die Dimension der Arbeit oft durch eine auf Effizienzkriterien verengte Sicht wahrgenommen. Nun gilt es, die Zukunft des Arbeitens nach der Pandemie als einen fluiden Ablauf zu gestalten, nicht mehr nur entlang von rigiden Prozess Schritten. Es müssen nun auch die inspirierenden, sinnhaften Potenziale der Arbeit stärker aktiviert werden. In der globalen Deloitte Studie Human Capital Trends 2021 gaben 61 Prozent der befragten Executives an, aktuell eine Umgestaltung der Arbeit ins Auge zu fassen. Vor der Pandemie waren es nur 29 Prozent. Damit solche Anstrengungen ans Ziel führen, rückt nun vor allem die spezifisch menschliche Arbeitsweise in den Fokus. Dabei müssen die Akteure vorab erst einmal den Ambitionslevel der Umgestaltung definieren. Welche Verbesserungen sind möglich? Welche technologischen Fähigkeiten helfen bei ihrer Umsetzung? Die Aufmerksamkeit sollte auf einen Horizont jenseits bloßer Prozessoptimierung gerichtet werden, hin zu einer Ergebnis-orientierten Perspektive, die zugleich ein besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtetes Arbeiten ermöglicht. Die „Soziale Organisation“ von morgen lebt einen authentischen Unternehmenszweck (Purpose), fördert die Möglichkeiten der Mitarbeiter und hat eine strategische Zukunftsperspektive.

2. Die Aktivierung der Workforce


Die Zukunft der Arbeit nach der Pandemie wird wesentlich von der Dimension der Workforce geprägt. Derzeit vollzieht sich ein fundamentaler Wandel im Verhältnis von Unternehmen und Mitarbeitern. Immer mehr hybride oder freie Rollen entstehen, Arbeitnehmer wünschen verstärkt Flexibilität und arbeiten in neuen Formen der Gig Economy. Doch diese Trends bergen noch erhebliches Entwicklungspotenzial. Eine vollumfängliche Teilhabe aller Mitarbeiter am Ökosystem des Unternehmens legt neue Energien frei und hilft beim Umsetzen der strategischen Mission. Laut der Human Capital Trends Studie 2021 betrachten Führungskräfte eine anpassungsfähige Workforce als den wichtigsten Erfolgsfaktor in einem Zeitalter der Disruption. Doch nur 17 Prozent der Befragten sehen ihre eigenen Mitarbeiter als dafür gut aufgestellt. Um das zu ändern, sollte die Belegschaft mit ihren persönlichen Erfahrungen und kreativen Ideen mehr Beachtung und Teilhabe finden. Strategien der Befähigung im Ökosystem, technologische Enabler, wie z.B. eine interne Arbeitsmarktplattform, und die Etablierung einer individuellen Workforce Experience – diese Faktoren sind Voraussetzungen, um das Potenzial der Belegschaft in Zukunft zu realisieren. 

3. Die Anpassung des Arbeitsplatzes


Die Pandemie-Krise hat in den Unternehmen unmissverständlich klar gemacht: Bei der Neuerfindung des Arbeitsplatzes der Zukunft muss es um weit mehr gehen als nur um eine physische Umgestaltung. In einer Zeit von Remote Work und Homeoffice weitet sich die Arbeitswelt auf die Alltagsumgebung aus. Nun sollte sich aber auch die organisatorische Struktur der Arbeit an die neuen Gegebenheiten anpassen, um den zukunftsweisenden Formen des Zusammenarbeitens zum Erfolg zu verhelfen. Dafür ist es wichtig, neben der strukturellen auch die soziale Dimension der Organisation zu berücksichtigen. Ein hybrides Geflecht von physischer und digitaler Interaktion in der Arbeitswelt schafft einen förderlichen Rahmen für eine freie Entfaltung der Fähigkeiten der Mitarbeiter. Durch einen hohen Grad an Anpassungsfähigkeit ermöglichen Unternehmen eine ständig optimierte Workforce Experience und kultivieren ein zunehmend dichtes und effizientes Ökosystem der Arbeit. Um diese Anpassungsfähigkeit zu erreichen, werden die Präferenzen und Rahmenbedingungen der Mitarbeiter als Ausgangspunkt aller Bemühungen genommen. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie die kulturelle Dimension des physischen Arbeitsplatzes werden gestärkt. Ein vertrauensbasierter Führungsansatz unterstützt diese Entwicklungen und misst im Licht der in der Pandemie gewonnen Erfahrungen dem Wohlbefinden der Mitarbeiter höchste Bedeutung zu. 

Durchstarten in der Krise: Die Zukunft der anpassungsfähigen „sozialen Organisation"


Welche konkreten Schritte fassen Unternehmen ins Auge, um sich für die Zukunft des Arbeitens nach der Pandemie neu aufzustellen? Die Experten von Deloitte haben vier Bereiche identifiziert, die als Säulen für einen resilienten, adaptiven Ansatz wichtig sind: organisatorische Vereinfachung, Erfahrungs basierte Arbeitsgestaltung, eine Kunden-zentrierte Perspektive auf die Mitarbeiter sowie eine Interaktion im Ökosystem, die über starre organisatorische Grenzen hinausgeht. Vor allem kommt es für Unternehmen jetzt aber darauf an, vom Krisenbewältigungsmodus in den Chancenmodus zu wechseln. Die Disruption wird dabei nicht mehr als einmaliges Ausnahmeereignis betrachtet, sondern als permanentes „New Normal“, das als Katalysator kontinuierlicher Veränderung und Verbesserung genutzt werden kann und muss. Mit diesem Ansatz wird die Zukunft der Arbeit zum Erfolg: Unternehmen binden den Faktor Well-Being ganzheitlich in die Arbeitswelt ein, befähigen und motivieren die Mitarbeiter, und sie setzen Technologie als Hebel zur Gestaltung einer menschlicheren Arbeitswelt ein, gestützt auf die Echtzeitverarbeitung von Daten und relevanten Kennzahlen. Alle Details der Analyse lesen Sie hier im kompletten Report „From survive to thrive: The future of work in a post-pandemic world“.

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