m ersten Schritt erfolgt eine retrograde Analyse, wie die Forderungs- und Umsatzbuchungen im Hauptbuch zustande kommen. Dazu verknüpfen wir anhand von Systeminformationen jede Buchung mit ihren entsprechenden Vorgängerdokumenten im System. Wir rekonstruieren somit die digitale Spur einer ganzheitlichen Transaktion vom Auftragseingang bis zur Erlösbuchung auf dem Umsatzkonto. Damit können wir auch erkennen, ob zu jeder Buchung alle erwarteten Schritte stattgefunden haben.
Zum Beispiel sehen wir,
- ob für jede Umsatzbuchung ein entsprechender Warenausgang im System erfasst wurde, bevor eine Rechnung versendet wurde,
- eine (freigegebene) Bestellung diesem Warenausgang zu Grunde gelegen hat oder
- nachträglich nach Freigabe der Bestellung noch Preise oder Konditionen geändert wurden.
Ein beispielhaftes Ergebnis dieses Vorgehens kann dann die Erkenntnis sein, dass bei 90% aller Umsatzbuchungen eine Bestellung generiert, ein Warenausgang erfasst sowie darauf basierend eine Ausgangsrechnung erstellt und versendet wurde.
Bei den verbleibenden 10% der untersuchten Grundgesamtheit würde man z.B. erkennen, dass für diese entweder kein Warenausgang erfolgt ist oder bei den Buchungen kein Dokument zur Initiierung der Transaktion vorliegt. Sofern wesentlich, können diese Sachverhalte nun Gegenstand gezielter weiterer Prüfungsschritte werden, die sich somit faktenbasiert auf die wirklichen Risikobereiche für Fehler konzentrieren.