Auch in diesem Jahr werden elektronische Geräte in großer Zahl unter deutschen Weihnachtsbäumen liegen. Laut einer Deloitte Erhebung planen 20 Prozent der Befragten, zum Weihnachtsfest ein Produkt aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik zu verschenken. Trotz angespannter Wirtschaftslage wollen sogar mehr von ihnen ihre Budgets für elektronische Präsente erhöhen als zurückfahren. Besonders gefragt sind 2024 Kopfhörer und Smartphones. Aber nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Geräte werden heutzutage zur Bescherung überreicht. 34 Prozent der Befragten können sich vorstellen, Unterhaltungselektronik aus zweiter Hand zu verschenken.
Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen Deloitte Consumer Spotlight Survey. Im Rahmen der repräsentativen Erhebung gaben 1.000 Befragte im Oktober und November 2024 Rückmeldung zu ihren geplanten Weihnachtskäufen. Demnach werden auch in diesem Jahr besonders häufig, nämlich von 60 Prozent der Befragten, Geld und Gutscheine verschenkt. Ebenfalls weit oben auf den Einkaufszetteln stehen Spielzeug und Kleidung mit jeweils 38 Prozent sowie Kosmetika (30%) und Schmuck (28%).
20 Prozent der Deutschen wollen ihren Lieben Unterhaltungselektronik unter den Weihnachtsbaum legen. Zwar finden sich dort Geschenke aus anderen Kategorien häufiger, gemessen an ihren hohen Preisen lassen Elektronikartikel die Kassen der Händler aber besonders laut klingeln. Abbildung 1 zeigt die im diesjährigen Weihnachtsgeschäft beliebtesten Elektronikgeschenke. Hier wird deutlich: Aktuell dominiert nicht der eine große Hardwaretrend, stattdessen verteilt sich die Nachfrage auf einen Mix aus unterschiedlichen Produkten. Und für diesen greifen die Befragten zum Teil tief in die Taschen.
Ganz oben auf der Liste stehen Kopfhörer. Egal ob in-ear, on-ear oder over-ear, ob kabellos oder kabelgebunden: Kopfhörer sind voll im Trend. Gleichauf rangiert mit dem Smartphone ein kostspieligeres Geschenk, für das als Neugerät im Schnitt ein mittlerer dreistelliger Euro-Betrag fällig wird. Auch die nachhaltige Popularität von Smartwatches spiegelt sich in den Rückmeldungen der Befragten wider. Ebenfalls gerne verschenkt werden Spielekonsolen sowie Gaming-Zubehör wie Controller und Headsets. Mit Tablets, Laptops oder TV- und Audio-Geräte landen weitere hochpreisige Geräte auf deutschen Gabentischen, wenn auch nicht ganz so häufig.
Trotz Inflationsfolgen und konjunkturellen Problemen der inländischen Wirtschaft sparen die Deutschen also nicht an Weihnachtsgeschenken aus der Welt der Unterhaltungselektronik. Daran ändern auch die überwiegend hohen Kosten solcher Präsente nichts. Stattdessen planen altersübergreifend 32 Prozent sogar mehr für elektronische Geschenke auszugeben als im Vorjahr. Sparsamer sein wollen dagegen 12 Prozent, während mit 52 Prozent die Mehrheit die Ausgaben für diese Geschenke gleich halten möchte.
Bemerkenswert ist hierbei vor allem der Blick in die Alterssegmente (s. Abb. 2). Denn innerhalb der Gruppe bis 44 Jahren beabsichtigt ein überdurchschnittlich großer Teil, für Geschenke aus dem Bereich Unterhaltungselektronik mehr auszugeben als 2023. Ganz anders sieht es am anderen Ende der Altersskala aus. Bei den Befragten über 65 Jahren ist Sparen angesagt. In dieser Gruppe sind sogar jene deutlich in der Überzahl, die mit niedrigeren Ausgaben planen.
Ob unter den Labeln „pre-owned“, „pre-loved“ oder einfach nur „gebraucht“: In den letzten Jahren ist der Kauf von Unterhaltungselektronik aus zweiter Hand immer beliebter geworden. Gerade hochwertige Geräte von Premiummarken werden inzwischen nicht mehr nur auf den einschlägigen Internetmarktplätzen von Privat angeboten, sondern längst von professionellen Anbietern aufbereitet und vermarktet.
Inzwischen können sich beachtliche 60 Prozent der Befragten vorstellen, Hardware aus zweiter Hand zu kaufen (s. Abb. 3). Dabei sprechen drei wesentliche Gründe für den Kauf gebrauchter Unterhaltungselektronik:
Doch würden die Deutschen Unterhaltungselektronik aus zweiter Hand auch an Weihnachten verschenken? Einerseits sind auf diese Weise bei gleichem Budget höherwertigere Präsente möglich, andererseits haben manche Geräte bereits kleine Gebrauchsspuren, teilweise fehlt die Umverpackung und nicht immer besteht noch die Herstellergarantie. Tatsächlich herrscht beim Verschenken eine etwas stärkere Zurückhaltung als bei der Kaufabsicht für Gebrauchtgeräte zur eigenen Verwendung. Dennoch kommt für beachtliche 34 Prozent der Befragten gebrauchte Unterhaltungselektronik als Weihnachtsgeschenk infrage. Ein kleinerer Teil würde solche Geräte zwar nicht selbst nutzen, aber sehr wohl verschenken – beispielsweise als kostengünstigeres Smartphone für den Nachwuchs.
Gerätehersteller und Handel dürfen sich also freuen: Smartphone, Kopfhörer & Co. bleiben auch 2024 beliebte Weihnachtsgeschenke. Trotz Wirtschaftsflaute wollen viele sogar mehr für solche Produkte ausgeben als im Vorjahr. Dabei ist gebrauchte Hardware für viele auch als Geschenk eine echte Option – sei es, um zu sparen, oder aus Bewusstsein für die Umwelt.
Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Auch im Weihnachtsgeschäft 2025 wird Unterhaltungselektronik in großer Zahl unter deutschen Weihnachtsbäumen liegen. Dann sind wieder neuere Generationen von Smartphones oder Spielekonsolen gefragt, denn Replacements werden weiterhin den Löwenanteil der elektronischen Geschenke ausmachen. Parallel dazu gewinnt Hardware aus zweiter Hand weiter an Bedeutung. Denn professionell aufbereitete, nach wie vor performante Gebrauchtgeräte werden immer relevanter. Das gilt insbesondere für den Fall einer länger anhaltenden wirtschaftlichen Schwächephase, die dann stärker als heute die Budgets für Weihnachtsgeschenke beeinflussen könnte.
Die Deloitte Industry Briefings analysieren Themen, die die Branchen bewegen, um kurzfristig und agil auf aktuelle Markentwicklungen und Branchenthemen reagieren zu können.