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"Ich habe durch die Fliegerei an Gelassenheit und Selbstvertrauen gewonnen. Das hilft auch im Arbeitsalltag: Selbst eine stressige Busy Season bringt mich nicht zum Absturz."

Amelie, Managerin im Bereich Audit & Assurance, berichtet über ihr außergewöhnliches Hobby als Pilotin.

Hallo, mein Name ist Amelie, ich bin Managerin im Bereich Audit & Assurance und leidenschaftliche Privatpilotin. 
Als Privatpilotin verbringe ich meine freien Tage am liebsten auf dem Flugplatz und in der Luft. Wie ich auf so ein Hobby gekommen bin und inwiefern prägt mich das Ganze als Person und meinen Berufsalltag? Das erzähle ich euch gerne hier im Blog.

Every story has a beginning … Wie fing alles an – sowohl bei Deloitte als auch beim Fliegen?
Das Fliegen liegt schon lange in meinem Blut. Bereits mein Uropa war ein leidenschaftlicher Pilot und infizierte mit seinem Hobby meinen Opa. Auch mein Vater erwarb schließlich in den USA seine Pilotenlizenz und war von dem Zeitpunkt an Feuer und Flamme für die Fliegerei.

Nach ein paar Flügen mit ihm stand für mich fest, dass auch ich unbedingt Pilotin werden wollte. Zum Ende meines Masterstudiums im Herbst 2018 begann ich die Ausbildung zur Privatpilotin und hielt sechs Monate später mit einem breiten Grinsen meinen Flugschein in der Hand.
Meinen Weg zu Deloitte fand ich auch über meinen Vater. Er hat als Prüfungsassistent bei Deloitte angefangen und leitet mittlerweile ein international tätiges Wirtschaftsprüfungsunternehmen.
Dieser Karriereweg hat mich schon immer fasziniert. Als Wirtschaftsprüferin kann ich meiner Affinität zu Zahlen nachgehen und die Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit leben, die ich mir im Arbeitsalltag wünsche.

Nimm uns mal mit: Wie sieht so ein klassischer Tag am Flugplatz bei dir aus? 
Ein typischer Tag am Flugplatz beginnt meistens mit viel Tratsch und Klatsch über die neusten Flugzeuge am Platz und die schönsten Routen – inklusive Kuchen- und Kaffeerating der umgebenden Flugplätze. 

Wenn dann nach der gemeinsamen Ideensammlung eine vielversprechende Route feststeht, geht der Blick noch mal aufs Wetter. Wind, Sicht, Wolkenuntergrenze etc. sind entscheidende Faktoren. Auch der Spritverbrauch muss geplant werden. Nach diesen Planungsvorbereitungen wird die Maschine aus dem Hangar gezogen und einer gründlichen Kontrolle gemäß Checkliste unterworfen. Besonders wichtig sind der Ölstand, die Kraftstoffmenge und der allgemeine Zustand der Maschine, wie etwa Dellen oder lockere Schrauben. Je nach Spritbedarf wird die Maschine zur Tankstelle gerollt und über die Tragflächen betankt.  Nach weiteren Motorchecks und Anmeldung via Funk steht einem Start schließlich nichts mehr im Wege. 

Was begeistert dich so sehr am Fliegen?
Das Fliegen ist für mich Faszination pur. Frei wie ein Vogel kann ich hinfliegen wohin ich möchte und den Boden mit seinem alltäglichen Geschehen einfach unter mir lassen. Das Sprichwort „a mile of highway takes you one mile, but a mile of runway takes you anywhere” fasst genau diese Faszination zusammen. 

Wie fühlt sich das für dich an, so ganz alleine in der hohen Luft zu sein? Gab es Momente, in denen du schon einmal Angst hattest?
Alleine oben in der Luft war die ersten Male Adrenalin pur. Eine wirkliche Angst hatte ich bisher noch nie, jedoch eine Riesenmenge Respekt. Gerade bei den ersten Soloflügen ist es enorm wichtig, seine Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Schließlich kann ich nicht mal eben wie beim Autofahren rechts ranfahren und noch mal überlegen, was genau jetzt die Ursache für den zu heißen Motor sein könnte. Fluglehrer:innen leisten sich gerne mal so Spielchen wie kurz nach dem Abheben den Motor auszumachen. So etwas kann schließlich wirklich mal passieren. Auch dann ist die Angst aber fehl am Platz. In Momenten wie diesen heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die gelernten Notverfahren anzuwenden. 

Und was war dein bisher schönster Moment beim Fliegen? 
Schöne Momente erlebe ich beim Fliegen am laufenden Band. Das erste Mal auf ca. 8.000 Fuß über den Wolken Kurven zu drehen zählt ebenso dazu wie die erste Landung auf einem Verkehrsflugplatz. Doch der erste Alleinflug ist sicher für jede:n Pilot:in ein unvergesslicher Moment, an dessen Datum sich jede:r für immer erinnern wird. Mein erster Soloflug war nach 10 Flugstunden am 25.10.2018. Der Moment, in dem der Fluglehrer das Flugzeug verlässt und über Funk einen schönen Weiterflug wünscht, ist absurd – und unglaublich emotional. Beim Gasgeben zum Start schießt einem das Adrenalin durch den Körper, denn ich weiß genau: Jeder kleine Fehler kann fatale Folgen haben.  Wenn das Fahrwerk dann wieder den sicheren Boden berührt, ist man voller Stolz, Selbstvertrauen und Freude. If you never try, you’ll never know.

Ich habe durch die Fliegerei an Gelassenheit und Selbstvertrauen gewonnen. Das hilft auch im Arbeitsalltag: Selbst eine stressige Busy Season bringt mich nicht zum Absturz.

Inwiefern prägt dein Hobby dich als Person und deinen Arbeitsalltag?
Ich habe durch die Fliegerei an Gelassenheit und Selbstvertrauen gewonnen. Das hilft auch im Arbeitsalltag: Selbst eine stressige Busy Season bringt mich nicht zum Absturz. 

Audit und Fliegen – wie passt das zusammen? 
Eigenverantwortliches Denken und Handeln brauche ich nicht nur für einen erfolgreichen und sicheren Flug, sondern auch in der Wirtschaftsprüfung. In beiden Bereichen muss ich unter Druck Entscheidungen treffen können und mit unerwarteten Situationen zurechtkommen. Auch benötige ich ein ausgeprägtes lösungsorientiertes Denken. Schließlich ist die Wirtschaftsprüfung ebenso wie das Fliegen unheimlich komplex. Hier ist die Vorbereitung auf den Flug die halbe Miete – genau wie eine sorgfältige Prüfungsplanung. Und das Wichtigste: Nicht abgehoben zu sein und stets zu wissen, dass immer noch Luft nach oben ist.

Eine gemeine Frage am Schluss: Was macht mehr Spaß? Fliegen oder dein Job im Bereich Audit & Assurance bei Deloitte?
Der Flieger fliegt und schweigt ;)