Hallo, mein Name ist Annika und ich bin Partnerin im Bereich Audit & Assurance. Wie wichtig ein gutes Netzwerk ist und wie meine persönlichen Erfolgsrezepte bezüglich Zeitmanagement und Priorisierung aussehen, berichte ich euch gerne jetzt.
In vielen Businesses ist der Männeranteil größer als 50 % - wirkt sich dies auf das tägliche Miteinander-Arbeiten für mich aus? Umgangston, Umgangsformen, Flexibilität, Verständnis für Beruf und Familie?
Natürlich wirkt sich der hohe Männeranteil der Organisation auf das Miteinander aus – ich empfinde das aber nicht als etwas Negatives. Gerade das Verständnis für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Zugegebenermaßen wäre es vermutlich noch leichter umzusetzen, wenn es mehr Frauen gäbe, die die Vereinbarkeit vorleben.
Wie stehe ich zur Frauenquote?
Ich selber halte nicht viel von Quoten. Meiner Meinung nach muss sich eine Organisation von allein regulieren und einpendeln. Nichtsdestotrotz haben die Diskussionen um die Frauenquote Bewegung in die Thematik gebracht. Eine solche Diskussion belebt und ist gut.
Wie würde ich insbesondere junge Bewerberinnen motivieren, bei uns einzusteigen?
Ich wurde in Bewerbungsgesprächen bisher nicht direkt nach dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie befragt. Insbesondere für Hochschulabsolvent:innen und Berufseinsteiger:innen ist das Thema vielleicht aber auch noch etwas weit weg. Ich berichte aber immer gern von meinen sehr positiven Erfahrungen und zeige auf, welche Möglichkeiten es bei Deloitte gibt. Ich freue mich, eine gelungene Balance vorleben zu können. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, jungen Bewerberinnen und Mitarbeiterinnen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten und wie viel Freiraum und Flexibilität insbesondere unser Projektgeschäft mitbringt. Dass die schlussendliche Umsetzung abhängig ist von den jeweiligen Mitarbeitenden und deren Plänen, ebenso natürlich auch von der Führungskraft, sollte jedem bewusst sein. Es sind ganz individuelle Entscheidungen zu treffen und gemeinsam zu besprechen.
Wie wichtig ist Flexibilität für mich?
Flexibilität ist extrem wichtig. Für mich sicherlich der wichtigste Aspekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese Flexibilität habe ich bei Deloitte.
Was würde ich anders machen, wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte?
Nichts - ich bin zufrieden. Als ich mich für den Schritt der Familiengründung entschieden habe, erschien mir mein angestrebtes Modell sehr gut und auch heute noch kann ich dies bestätigen und würde es nochmal genauso umsetzen.
Welches Betreuungskonzept habe ich für mein Kind?
Meine Tochter war in der Kita untergebracht, seitdem sie 7 Monate alt war. Dort und auch jetzt in der Schule wird sie bis 16 Uhr versorgt. Je nach Situation und Terminen wird sie von mir, meinem Mann oder den Großeltern abgeholt. Für uns ist es toll und eine große Unterstützung, dass meine Eltern in Hamburg wohnen.
Welche persönlichen Erfolgsrezepte habe ich bezüglich Zeitmanagement, Priorisierung, raus aus der Perfektionsfalle?
Bei aller Professionalität auch immer eine gewisse Gelassenheit – zumindest nach außen. Zeitmanagement, Organisation und Priorisierung sind Kernelemente eines erfolgreichen Modells, genauso wie die Kommunikation. Wichtig ist es, seiner Führungskraft proaktiv Ideen vorzustellen und Vorschläge zu unterbreiten, wie das gewünschte Modell sowohl für einen selbst als auch für das Unternehmen umsetzbar ist.
Ein berufsinternes Netzwerk ist extrem wichtig. Besonders bei einer Organisation wie Deloitte, die weltweit agiert. Sichtbarkeit in einer Organisation ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln.
Wie wichtig ist ein gutes Netzwerk für mich? Wie pflege ich dieses?
Extrem wichtig - und es wird immer wichtiger. Ich gebe dies jungen Kolleg:innen mit auf den Weg. Eine interne Vernetzung ist in meinen Augen genauso wichtig wie ein externes Netzwerk. Mein Netzwerk besteht sowohl aus externen Kontakten, die ich durch Fortbildungen, Geschäftsbeziehungen oder im privaten Rahmen kennengelernt habe, sowie Kolleg:innen und auch reinen Frauennetzwerken.
Wie wichtig sind persönliche Unterstützer:innen bzw. Mentor:innen dafür, beruflichen Erfolg zu haben?
Sichtbarkeit in einer Organisation ist entscheidend, um sich weiterzuentwickeln, gerade bei Deloitte ist es zudem wichtig, über die Niederlassungsgrenzen hinaus zu denken und zu agieren. Ich hatte zum Beispiel das Glück, an einem Leadership-Programm teilnehmen zu können, welches mir einen Mentor zur Seite stellte, der aus einer anderen Funktion kommt. Anfangs war dies eine etwas ungewohnte Situation. Heute finde ich das super, da es mich anregt, über den Tellerrand hinauszuschauen und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Wusste ich schon immer, dass ich Kinder und Karriere will, oder bin ich in beides „hineingewachsen“?
Nein, ganz klar nein. Dass ich „Karriere“ machen wollte, war mir immer klar. Der Kinderwunsch kam später dazu. Heute schätze ich mich sehr glücklich, beides vereinbaren zu können.
Was bedeutet es für mich, Working Mom zu sein?
Großes Glück!
Welche Herausforderungen bringt es mit sich, Kinder mit einem anspruchsvollen Job zu vereinbaren und wie löse ich diese?
Man muss beides wollen – und zwar mit großer Leidenschaft. Es ist vor allem ein Organisationsthema sowie immer eine Frage des Wollens und des Willens. Für mich ist es wichtig, dass ich in der Situation, in der ich gerade bin – also im Büro/beim Mandanten oder privat mit meiner Familie – alles gebe. Das bedeutet auch: Zuhause ist Zuhause und damit gilt: keine Emails, zumindest bis meine Tochter schläft.
„Deloitte und Kind“, das funktioniert bei mir. Welche Tipps kann ich Kolleg:innen bzw. Bewerber:innen geben, wie der anspruchsvolle Job bei Deloitte mit Kind/Kindern vereinbar ist?
Man muss sich vorher klar darüber sein, was man will: Karriere und Kind oder Arbeiten und Kind? Ein anspruchsvoller Job mit Karriereambitionen verlangt ein enormes Maß an Durchhaltevermögen und Engagement. Nicht immer verläuft da alles nach Plan. Wie man sein Modell ausgestaltet, sollte man sich selbst überlegen und entsprechend kommunizieren. Wir haben keine One-Fits-All-Lösung, was ich auch gut finde. Bei Deloitte werden individuelle Lösungen und Konzepte geschaffen, die genauso individuell sind wie unsere Mitarbeiter:innen.
Wie ist meine private Aufgabenverteilung?
Mein Mann und ich teilen uns die Betreuung relativ gleich auf. Dennoch fordert meine Tochter mich mehr. Da ist es normal, dass die eine oder andere Aufgabe bei mir bleibt.
Habe ich meine Arbeitszeit nach der Elternzeit reduziert?
Ich war bereits nach sieben Monaten zu 100 % zurück bei Deloitte. Dies war eine bewusste Entscheidung. Zweifellos hätte ich auch mit einer geringeren Stundenzahl wieder einsteigen oder eine längere Elternzeit genießen können.
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