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„Bei Deloitte arbeiten so viele kluge Köpfe, die ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen mitbringen. Mit der Challenge wollen wir diese Vielfalt an Ideen kanalisieren."

Wie bringt man frische Ideen ins Unternehmen – und sorgt dafür, dass sie nicht in der Schublade landen? Julia und Aravind zeigen, wie das bei Deloitte funktioniert. In der Innovation Challenge tragen kreative Köpfe echte Zukunftsthemen zusammen. Julia erklärt, warum jede Idee zählt und wie aus über 100 Einreichungen zwei Gewinnerteams hervorgingen. Aravind war mit seinem Team ganz vorne mit dabei – und erzählt, wie aus einer Idee ein smartes KI-Tool für die Automobilbranche wurde.

Offen, praxisnah und mit echtem Impact: Die Innovation Challenge bei Deloitte ist mehr als nur ein Ideenwettbewerb.  
Sie ist eine Bühne für alle, die etwas bewegen wollen. Ob Berufseinsteiger oder erfahrene Kollegin: Hier zählt nicht der Titel, sondern die Idee. Julia gibt Einblicke hinter die Kulissen des Formats, Aravind zeigt, wie sein Team mit ‚Smart Compliance' ein echtes Problem für die Automobilbranche gelöst hat. Und das Beste: Auch Ideen, die nicht gewinnen, bekommen eine Chance. 

Hallo Julia! Du hast die Deloitte Innovation Challenge organisiert und mitgestaltet. Kannst du uns zunächst einen Überblick über das Format geben? Was ist die Idee hinter der Challenge? 
Die Deloitte Innovation Challenge ist eine Plattform, die Innovation bei uns im Unternehmen sichtbar macht und fördert. Die Idee dahinter ist, dass wir uns als Unternehmen kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um auch morgen erfolgreich zu sein. Was uns heute stark macht, reicht morgen vielleicht nicht mehr aus. Deshalb ist Innovation für uns der Schlüssel zum Erfolg. Bei Deloitte arbeiten so viele kluge Köpfe aus den unterschiedlichsten Bereichen, und jeder bringt eigene Perspektiven und Erfahrungen mit – sei es aus dem Kundenkontext oder aus der eigenen Expertise. Mit der Innovation Challenge wollen wir diese Vielfalt an Ideen nutzen und zeigen, dass Innovation bei uns nicht irgendwo in einem Elfenbeinturm passiert. Es geht darum, eine Plattform zu schaffen, die alle bei Deloitte anspricht und gleichzeitig die Richtung vorgibt, wohin die Reise gehen soll. 
 
Das klingt nach einer tollen Idee. Wer kann sich an der Innovation Challenge beteiligen und wie läuft der Auswahlprozess ab? Und wie war die Resonanz in diesem Jahr? 
Die Challenge ist für alle Mitarbeitenden offen – wirklich jeder und jede kann mitmachen. Wir haben bewusst darauf geachtet, dass die Teilnahme niedrigschwellig ist. Es gibt keine komplizierten Bewerbungsformulare, sondern nur ein paar prägnante Fragen, die beantwortet werden müssen. Die Ideen sollen sich an Zukunftsthemen wie beispielsweise KI oder Nachhaltigkeit orientieren, die wir als besonders relevant identifiziert haben.  

Die Resonanz war wirklich beeindruckend. Innerhalb von vier Wochen haben wir über 100 Einreichungen erhalten. Das zeigt, wie groß das Interesse an Innovationen und auch die Kreativität in unserem Unternehmen sind. Im Auswahlprozess haben interne Fachleute die einzelnen Einreichungen bewertet. Die besten Teams kamen in eine Mentoringphase, in der sie ihre Ideen weiterentwickeln konnten. Am Ende stand ein Pitch-Event, bei dem die Finalisten und Finalistinnen ihre Projekte vor einer Jury präsentierten. Anschließend wurden die Gewinnerteams gekürt. 
 
Wow, 100 Einreichungen sind wirklich eine Menge! Was passiert eigentlich mit Ideen, die nicht gewonnen haben? 
Das ist uns ganz wichtig: Keine Idee geht verloren. Auch wenn ein Projekt nicht zu den Gewinnern gehört, schauen wir uns jede Einreichung genau an. Wir prüfen, ob die Idee Potenzial hat und ob sie vielleicht in einem anderen Bereich weiterverfolgt werden kann. Oft stellen wir fest, dass eine Idee zwar nicht perfekt zur Challenge passt, aber genau das Richtige für einen anderen Geschäftsbereich ist. Dann vernetzen wir die Teams mit den entsprechenden Kolleginnen und Kollegen, damit die Idee dort weiterentwickelt werden kann. Die Challenge ist also nicht nur ein Wettbewerb, bei dem am Ende zwei Gewinnerteams gekürt werden. Sie ist vielmehr ein Instrument, um langfristig Innovationen zu fördern und kreative Ansätze sichtbar zu machen.  
 
Kommen wir jetzt zu dir, Aravind. Erstmal herzlichen Glückwunsch – du bist Teil eines der beiden Gewinnerteams! Du und dein Team habt das Konzept ‚Smart Compliance‘ entwickelt. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und was steckt hinter eurer Lösung? 
Vielen Dank! Zunächst ist es mir ganz wichtig zu betonen, dass hinter der Idee zu ‚Smart Compliance‘ ein ganzes Team steht. Ich beantworte aber gern stellvertretend für Anisha, Chetan und Corina eure Fragen. 😊 Wir kommen ursprünglich alle aus der Automobilbranche. Dort war die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden in der Softwareentwicklung und den Compliance-Teams, die für gesetzliche Anforderungen zuständig sind, oft eine echte Herausforderung. Beide sprechen quasi unterschiedliche Sprachen: Die Entwickler:innen denken in Code, während im Bereich Compliance mit langen, komplexen Gesetzestexten gearbeitet wird. Das führte oft zu Missverständnissen und einem ziemlich ineffizienten Prozess. 

Als ich dann zu Deloitte kam, haben wir uns gefragt: Warum nicht ein Tool entwickeln, das diesen Prozess einfacher und schneller macht? Mit der zunehmenden Digitalisierung von Fahrzeugen – also dem Konzept des Software Defined Vehicle (SDV) – wird die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben immer komplexer. Früher war das ein einmaliger Prozess vor der Produktion, aber heute müssen Softwareupdates auch nach der Produktion regelmäßig überprüft werden. Unsere Lösung ‚Smart Compliance‘ verknüpft Softwaremodule, rechtliche Anforderungen und Testfälle mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Dadurch können wir schnell erkennen, welche Änderungen eine erneute Zertifizierung erfordern und welche nicht. Das spart nicht nur Zeit, sondern macht den gesamten Prozess auch deutlich effizienter. 

Die Unterstützung während der Challenge hat uns tief beeindruckt. Bei Deloitte standen uns nicht nur umfangreiche Ressourcen eines großen Unternehmens zur Verfügung, sondern auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Teams zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit hat uns geholfen, unsere Lösung zu verfeinern und ihre Skalierbarkeit erfolgreich zu testen.

Spannend! Wie genau habt ihr KI genutzt, um all diese Elemente zu verknüpfen? Was macht eure Lösung besonders und einzigartig? 
KI ist das Herzstück von ‚Smart Compliance‘ und spielt eine entscheidende Rolle. Unser System kann aus früheren Projekten lernen und dadurch bis zu 90 % der Zuordnungen für neue Projekte automatisch vornehmen. Das spart nicht nur enorm viel Zeit, sondern reduziert auch die Fehleranfälligkeit, die bei manuellen Prozessen oft ein Problem ist. 

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die sogenannte Entscheidungsmatrix, die wir mithilfe von KI entwickelt haben. Diese Matrix analysiert automatisch, ob eine Änderung an der Software eine neue Zertifizierung erfordert oder nicht. Ein Beispiel: Wenn man das Symbol für die Handbremse im Auto vergrößert, muss das neu zertifiziert werden. Verschiebt man es jedoch nur an eine andere Stelle, ist keine erneute Zertifizierung erforderlich. Solche Details, die früher manuell geprüft wurden, kann die KI jetzt eigenständig analysieren und Entscheidungen vorbereiten. 

Darüber hinaus hilft die KI uns, die Auswirkungen neuer gesetzlicher Vorschriften auf bestehende Software zu bewerten. Die KI erkennt sofort, welche Softwaremodule betroffen sind und welche Anpassungen erforderlich sind. Das macht den gesamten Prozess nicht nur effizienter, sondern auch skalierbar. Die KI kann auch die Komplexität globaler Vorschriften bewältigen. In Regionen wie den USA, China oder der EU gibt es Millionen von rechtlichen Anforderungen, die sich ständig ändern. Unser System kann diese Anforderungen intelligent mit den entsprechenden Softwaremodulen und Testfällen verknüpfen. Das ist ein enormer Vorteil, besonders für große Automobilhersteller, die in mehreren Märkten gleichzeitig aktiv sind. 

Insgesamt ermöglicht uns die KI, Prozesse zu automatisieren, die früher extrem zeitaufwändig und fehleranfällig waren. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schafft auch die Grundlage für eine zukunftssichere Lösung, die den Anforderungen der Automobilindustrie gerecht wird. 
 
Das hört sich nach einem echten Game Changer für die Branche an. Wie hat euch die Innovation Challenge geholfen, eure Idee zu verfeinern und zu präsentieren? 
Die Challenge war für uns ein echter Wendepunkt. Wir hatten die Grundidee bereits, aber die Plattform der Challenge gab uns die Möglichkeit, sie weiter auszuarbeiten und auf ein neues Level zu heben. Besonders hilfreich war, dass wir uns intensiv mit der Frage beschäftigen konnten, welche Prozesse automatisiert werden können und wie wir unsere Lösung vor einem größeren Publikum präsentieren. Die Möglichkeit, unsere Idee vor der Führungsebene vorzustellen, war ein entscheidender Schritt, um die Aufmerksamkeit und Unterstützung für unser Projekt zu gewinnen. 

Diese Unterstützung während der Challenge hat uns besonders beeindruckt. Deloitte ist ein großes Unternehmen mit umfangreichen Ressourcen, die uns zur Verfügung standen. Wir konnten mit verschiedenen Teams zusammenarbeiten, die uns geholfen haben, die Lösung zu verfeinern und ihre Skalierbarkeit zu testen. Die Challenge war also nicht nur eine technische Übung, sondern auch eine Möglichkeit, unsere Idee strategisch zu positionieren und ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. 
 
Welche Pläne habt ihr, um ‚Smart Compliance' weiter auszubauen und das Potenzial in internationalen Märkten voll auszuschöpfen? 
Unser Ziel ist es, ‚Smart Compliance‘ als marktreifes Produkt zu etablieren. Derzeit führen wir Gespräche mit verschiedenen Automobilherstellern, die großes Interesse an unserer Lösung zeigen. Wir möchten das Tool global ausrollen – von den USA bis nach Asien. Deloitte unterstützt uns dabei mit seinem internationalen Netzwerk und den technischen Ressourcen. Der nächste Schritt ist, die Lösung zu skalieren und für alle relevanten Märkte anzupassen.