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Die Smart Factory Düsseldorf. Jetzt auch in Kyoto.

Industrie 4.0 zum Ausprobieren – und das mit einem voll funktionsfähigen digitalen Backbone auf dem neuesten Stand der Technik: In der Smart Factory Düsseldorf von Deloitte erkunden Führungskräfte und Experten seit 2017 vernetzte Optionen für die Produktion. Der große Erfolg machte die Kollegen von Deloitte Japan hellhörig: Sie wollten ihre eigene Smart Factory! Gesagt, getan – dank Cloud-Partner AWS.

Die Situation

 

Düsseldorf-Derendorf: Ein Fertigungsteam arbeitet konzentriert an einer topmodernen Montagelinie. Cobots, Tablets und smarte Brillen kommen zum Einsatz. Doch einige Details passen nicht ins Bild: Die Mitarbeitenden tragen Hemd und Bluse, das Produkt besteht aus Kunststoff-Steckbausteinen. Willkommen in der Smart Factory Düsseldorf, hinter deren spielerisch wirkendem Ansatz ein sehr ernstes Projekt steht.

 „Wir haben hier gemeinsam mit unseren Technologiepartnern eine Industrie 4.0 Infrastruktur aufgebaut, angesichts derer viele „echte Fabriken“ vor Neid erblassen würden“, erklärt Britta Mittlefehldt, Director und Smart Factory Düsseldorf Lead bei Deloitte, diese anregend experimentelle und zugleich komplett realistische Ideen-Werkstatt für die Produktion. Die physischen Assets vor Ort sind zwar schlank. Dahinter steckt aber ein vollwertiger industrieller Backbone, an den die Produktion in der Smart Factory digital angebunden ist. Wenn dort von Workshop-Teilnehmern zwei Steckbausteine verbunden werden, erzeugt das dieselbe Buchung wie die Montage eines Pkw -Teils in einer realen Fabrik. Mit Technologien von Kooperationspartnern wie SAP, Siemens und ServiceNow wurde ein umfassendes und leistungsfähiges industrielles System eingerichtet. Damit können Kunden beispielsweise die Potenziale von Datentransparenz end-to-end für ihr eigenes Unternehmen durchspielen, von vernetzten IoT-Devices in der Fertigung bis hin zur Auftragsbuchung.

Das Projekt in Düsseldorf ist so innovativ, dass sich schnell auch Interesse aus dem globalen Deloitte-Netzwerk regte und Deloitte Japan sich an Deloitte Deutschland wandte: Auch dort sollte eine hochmoderne Smart Factory für Industrie 4.0 aufgebaut werden. Das ging erstaunlich schnell. Deloitte und dem Team um Britta Mittlefehldt gelang es, die Smart Factory in Kyoto innerhalb von nur drei Monaten hochzuziehen, während der Aufbau der eigenen Kapazitäten in Düsseldorf einst noch Jahre gebraucht hatte. Das Geheimnis dieses Erfolges? Die konsequente Umsetzung des digitalen Backbones als Cloud-Lösung. Hier war die Unterstützung durch den Deloitte-Allianzpartner Amazon Web Services (AWS) entscheidend für die schnelle und reibungslose Umsetzung. Die Grundlagen dafür hatte die Smart Factory Düsseldorf in den Jahren zuvor in zielstrebiger Arbeit geschaffen.

Wir haben hier gemeinsam mit unseren Technologiepartnern eine Industrie 4.0 Infrastruktur aufgebaut, angesichts derer viele „echte Fabriken“ vor Neid erblassen würden.

Britta Mittlefehldt, Director und Smart Factory Düsseldorf Lead bei Deloitte

Die Lösung

 

Als die Smart Factory 2017 gegründet wurde, damals noch unter dem Namen Digital Factory, war das zwar eine enorme Errungenschaft für die Erprobung von Industrie-4.0-Anwendungen. Doch bald stellten die Düsseldorfer fest, dass die Nutzung eines Manufacturing Execution System (MES), das damals noch auf fernen US-Servern lief, lokal zu bremsenden Latenzzeiten führte. Um das zu ändern, setzten Mittlefehldt & Co. gemeinsam mit AWS eine völlig neue Architektur auf, basierend auf Amazon Elastic Cloud (Amazon EC2) und Amazon Simple Storage Service (Amazon S3). Das SAP ERP wurde in die Cloud migriert, ebenso das MES. Smart Factory Tech Lead Dejan Boberic fasst die Vorteile zusammen: „Mit AWS können wir Compute- und Network-Ressourcen im Vergleich zu der On-Premise-Lösung mit signifikant geringerem Aufwand und weniger operativer Expertise ausrollen und managen.“

Der IT-Stack wurde daher konsequent mit AWS-Elementen aufgebaut. Dazu gehören unter anderem AWS Lambda (Computing Platform), Amazon QuickSight (Dashboards) und Amazon Kinesis Data Firehose (Data Stream Management). Der Ansatz punktet mit Tempo, Skalierbarkeit und Innovation. Neue Dienste können nun unkompliziert und schnell integriert werden, beispielsweise Amazon Lookout for Vision – ein Tool, das für die Qualitätskontrolle in der Fertigung konzipiert ist. Zudem ist die Leistung des Cloud-Systems dabei signifikant höher als die der alten On-Premise-Infrastruktur. Und das Deployment in andere geographische Regionen wird durch AWS ebenfalls wesentlich erleichtert. „Wegen der Verfügbarkeit und der Latenz ist es Best Practice, lokale Systeme zu nutzen. Mit AWS war das Deployment viel einfacher, als wenn wir ein On-Premise Data Center in Japan aufgebaut hätten“, so Boberic. 

Der Impact

 

Entsprechend schnell gelang die Einrichtung der Smart Factory Kyoto – und blitzschnell sind auch die Datenverbindungen. OPP/OPN bleiben weiterhin via SAP S/4HANA in Deutschland angesiedelt (Frankfurt am Main), die Datentaktung beträgt hier 30 Sekunden. Beim MES in der AWS Cloud liegt die Taktung bei 2 Sekunden, und lokal in Kyoto wird dann der Bereich von Millisekunden erreicht, wie es für die Produktion auch nötig ist. Weitere Factories sind weltweit geplant: Es liegt nur nahe, dass – getreu dem Netzwerk-Gedanken des Digital Supply Networks – das Smart Factory Konzept auch noch in weitere Regionen übertragen werden soll. Dass das sehr zügig umsetzbar ist, hat das Projekt in Kyoto gezeigt. Ähnlich schnell geht es dann natürlich auch bei Deloitte Kunden. Diese könnten sich in naher Zukunft vielleicht schon für die Lösung Deloitte Smart Factory Fabric entscheiden, die sich gerade in der Entwicklung befindet: Dieses vorkonfigurierte Paket wird sämtliche industriellen Anwendungen enthalten, die Unternehmen für die Cloud-Transformation ihrer Produktion benötigen.

Die Smart Factory ist eine internationale Erfolgsgeschichte. Aber was war eigentlich die größte Herausforderung bei dem Projekt? Britta Mittlefehldt gibt eine überraschende Antwort: „Das Sprachthema: Alle Elemente mussten ins Japanische übersetzt werden. Ein großer Aufwand, aber ansonsten lief alles unproblematisch.“ Technologisch war der Aufbau der Smart Factory Kyoto dank der AWS Cloud Lösungen schließlich weitgehend remote möglich. Und nun können Industrie-Leader auch auf der anderen Seite des Erdballs mit spielerischer Steckbaustein-Montage zukunftsweisende digitale Perspektiven für die vernetzte Produktion erkunden.

Real connections. Real impact.

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