München, 9. April 2025 – In einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld befindet sich der Fitnessmarkt in Deutschland im Aufwärtstrend. Die Anzahl der Mitglieder wuchs im Jahr 2024 um 4 Prozent auf 11,7 Millionen, der Gesamtumsatz um 7 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Damit übertreffen beide Werte im zweiten Jahr ohne pandemiebedingte Einschränkungen die Rekordergebnisse von 2019, auch wenn das Wachstum im Vergleich zu 2023 etwas niedriger ausfällt. In Europa bleibt Deutschland somit der größte Markt in Bezug auf die Mitglieder. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie „Der deutsche Fitnessmarkt“ von Deloitte.
Kettensegment baut Marktanteil bei Umsatz und Mitgliedern aus
Die Anzahl der Fitnessanlagen in Deutschland blieb mit 9.127 (+0,2%) zwar weitgehend konstant gegenüber 2023, doch die Dominanz der Ketten nimmt zu. Fitnessketten wuchsen 2024 um 281 Anlagenauf insgesamt 2.666 (+12%). Grund dafür waren unter anderem Neueröffnungen der etablierten Kettenbetreiber sowie Firmenzusammenschlüsse und -übernahmen. Gleichzeitig verzeichneten Einzelbetriebe und das Special Interest Segment ein Minus von 134 (-3%) und 131 (-5%) Anlagen im Vergleich zum Vorjahr. Letzteres leidet vor allem unter einem Rückgang an EMS-Einrichtungen (-6%), eine Trainingsmethode, die durch elektrische Impulse die Muskulatur trainiert.
Die zunehmende Konsolidierung in Richtung des Kettensegments zeigt sich auch am entsprechenden Umsatzanteil: Fitnessketten generierten die Hälfte des Umsatzes (50%, +2,6 %-Pkt. zum Vorjahr), gefolgt von Einzelbetrieben (43%).
„Studiobetreiber in Deutschland profitieren von dem Wunsch der Menschen, sich mehr zu bewegen“, sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der deutschen Sport Business Gruppe. „Rund zwei Drittel der Teilnehmenden einer umfangreichen Konsumentenumfrage in Zusammenarbeit mit EuropeActive trainieren mindestens einmal die Woche – ein absoluter Rekordwert. Das Fitnessstudio ist dabei das beliebteste Trainingsumfeld, gerne in Kombination mit anderen Umgebungen wie Outdoor- oder Home-Fitness.“
Der Umsatz der Branche wuchs nicht zuletzt auch durch die schrittweise ansteigenden Mitgliedsbeiträge. Denn die wachsenden Betriebskosten wurden zum Teil an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben. 2024 betrug der durchschnittliche monatliche Mitgliedsbeitrag für eine Standardmitgliedschaft über zwölf Monate 46,95 Euro (brutto). Das sind zwar nur 2 Prozent mehr als im Vorjahr, jedoch ganze 10 Prozent mehr als 2019.
Top-10-Kettenbetriebe halten Positionen im Ranking und wachsen weiter
Die Zusammensetzung der zehn mitgliederstärksten Fitnessketten bleibt 2024 im Vergleich zu 2023 unverändert. Gut drei Viertel der Fitnessketten-Mitgliedschaften in Deutschland wurden bei diesen Anbietern abgeschlossen; sie gewannen 92 Anlagen (+6%) und 332.000 Mitgliedschaften (+7%) hinzu. Angeführt werden die Top 10 seit mittlerweile fünf Jahren und mit deutlichem Abstand von der RSGGroup (ca. 1,4 Mio. Mitgliedschaften), FitX (ca. 1 Mio.) und clever fit (ca. 900 Tsd.). Den größten Mitgliederzuwachs innerhalb des Rankings verzeichnet die LifeFit Group, die sich mit 446.000 Mitgliedern zum Jahresende 2024 den Top 5 nähert. Dieser Zuwachs kommt unter anderem durch die Übernahme anderer Marktteilnehmer. 46 Anlagen gewann die LifeFit Group dazu.
Die M&A-Aktivitäten im europäischen Gesamtmarkt stiegen derweil auf ein neues Rekordniveau. Mit 30 Transaktionen markierte das Jahr 2024 eine deutliche Trendwende im Vergleich zu zwölf und 13 in den beiden Vorjahren. Die Zahlen aus 2022 und 2023 spiegeln unter anderem die Auswirkungen der Pandemie, der Inflation, höherer Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten wider.
Starkes Wachstum auch bei Aggregatoren
Ein deutliches Wachstum zeigt sich auch im Aggregatorenmarkt, der die Partnerstandorte 2024 auf 40.000 ausbauen konnte. Dabei stiegen die Mitgliedschaften um mehr als 60 Prozent auf 1,21 Millionenund der Umsatz um mehr als 40 Prozent auf 480 Millionen Euro. Circa 80 Prozent aller Partnerstandorte gehören zu einem der vier größten Partnernetzwerke in Deutschland: Urban Sports Club, EGYM Wellpass, Hansefit und Wellhub. Übergeordnet erhöhen die Aggregatoren somit die Penetration im deutschen Markt um rund 1,5 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent.
„Die steigende Anzahl klassischer Fitnessstudios, ein breiteres Angebotsspektrum für Konsumentinnen und Konsumenten sowie ein stetig wachsendes Gesundheitsbewusstsein innerhalb der deutschen Bevölkerung sind eine sehr gute Basis für die positive Weiterentwicklung des Fitnessmarktes“ fasst Stefan Ludwig zusammen.
Über die Studie
Die Studie „Der deutsche Fitnessmarkt“ erstellt Deloitte regelmäßig seit 2004. Für die Erhebung der Kennzahlen des Fitnessmarktes wurden Ende 2024 mithilfe eines digitalen Fragebogens sowie in Kooperation mit dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) deutschlandweit Fitnessbetriebe befragt. Hinzu kam noch eine Befragung der größten Kettenbetriebe durch Deloitte, welche die Basis für die detaillierten Kennzahlen einzelner Unternehmen darstellt. In die Studie fanden auch die Ergebnisse einer Konsumentenbefragung, die Deloitte im Auftrag des europäischen Fitnessverbandes EuropeActive Anfang 2025 durchführte, Eingang.
Die komplette Studie finden Sie hier: Studie: Der deutsche Fitnessmarkt 2024 | Deloitte Deutschland.
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