München, 28. Januar 2025 – Das steigende Interesse an gesunder Ernährung wird im Getränkeregal offenbar nicht erfüllt. Denn zwei Drittel des Sortiments werden derzeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern als ungesund eingestuft. Das ist vielen Kundinnen und Kunden (61%) zu viel, wie eine aktuelle Deloitte-Befragung zeigt. 69 Prozent der in Deutschland Befragten würden es befürworten, wenn ihr Supermarkt ungesunde Getränke durch gesunde Alternativen ersetzt.
Konkret bedeutet das für 42 Prozent der Befragten möglichst wenig Zucker. Vitamine und Mineralstoffe sowie natürliche Inhaltsstoffe machen für 32 und 27 Prozent der Teilnehmenden ein gesundes Getränk aus. Dabei gibt es unterschiedliche Vorstellungen je nach Alter: Während die Abneigung gegen Zucker sowie der Wunsch nach Vitaminen und Mineralstoffen altersübergreifend stark ist, erwarten nur 13 Prozent der 18- bis 24-Jährigen natürliche Inhaltsstoffe in gesunden Getränken. In der ältesten Befragungsgruppe (65+ Jahre) ist es dagegen fast jeder Dritte.
„Die Verbraucherinnen und Verbraucher eint der Wunsch nach gesunder Ernährung, doch das Verständnis ist höchst individuell. Anbieter sind gut beraten, ihr Sortiment sehr genau an die Zielgruppe anzupassen“, ordnet Egbert Wege, Partner und Einzelhandelsexperte bei Deloitte, die Ergebnisse ein.
Getränke sollen die Gesundheit stärken, nicht nur „nicht ungesund“ sein
Ausgesprochener Beliebtheit erfreuen sich aktuell Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in Getränken. Fast jeder Dritte (32%) hält sie für ein entscheidendes Kriterium eines gesunden Getränks. Interessant dabei: Die meisten Befragten (92%) haben kein spezifisches Nahrungsergänzungsmittel in flüssiger Form im Blick, sie wünschen sich lediglich „viele Vitamine“. „Dieser Entwicklung folgend sollten Hersteller Produkte mit für die breite Masse geeigneten Inhaltsstoffen entwickeln und deren gesundheitliche Vorteile klar kommunizieren“, so Anna Krug, Director und Einzelhandelsexpertin bei Deloitte.
Vor allem Jüngere wünschen sich mehr Unterstützung zu gesünderen Entscheidungen
Konsumentinnen und Konsumenten suchen also gezielt nach gesunden Nährstoffen in Getränken. 57 Prozent geben an, sich zu diesem Zweck vor dem Kauf die Nährwerte und Inhaltsstoffe genauer anzuschauen. Dennoch schätzen die Befragten 41 Prozent der von ihnen konsumierten Getränke als ungesund ein. „Die Diskrepanz lässt einen Schluss zu: Viele benötigen Hilfestellung bei der Umsetzung ihrer guten Vorsätze. Fast die Hälfte der Befragten erhofft sich von ihrem Supermarkt Unterstützung bei der Auswahl gesünderer Marken und Alternativen. Ein deutliches Signal in Richtung Händler“, sagt Egbert Wege.
Doch auch hier sind die Unterschiede nach Altersgruppen signifikant: Das Interesse an Impulsen rund um den Einkauf nimmt mit zunehmendem Alter rapide ab. Während 27 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ab 65 Jahren von ihrem Supermarkt keine zusätzlichen Informationen für ihre Einkaufsentscheidungen brauchen, suchen fast alle Befragten unter 35 Jahren (95%) aktiv nach Hilfe, um ihre Ernährungsgewohnheiten zu optimieren. Auch die Altersgruppen zwischen 35 und 64 Jahren wünschen sich Unterstützung zum gesünderen Einkaufskorb – einigen Maßnahmen, wie beispielsweise personalisierten Ernährungsplänen, stehen die Befragten dieser Gruppen aber verhaltener gegenüber. Die Bereitschaft, für individuelle Angebote eigene Daten wie Lieblingsprodukte, Kassenbons oder Ernährungsziele preiszugeben, ist in der Gen Z am größten (86%; 77%; 77%).
„Digitale Tools, die über Kalorien- und Nährwerte informieren und gesündere Alternativen empfehlen, können intelligent in den Einkaufsprozess integriert werden. Insbesondere jüngere Konsumentinnen und Konsumenten schätzen solche ergänzenden Services, die sie bei ihren persönlichen Gesundheitszielen unterstützen“, resümiert Egbert Wege.
Die vorliegenden Ergebnisse wurden im Rahmen des Deloitte Consumer Spotlight Survey im Januar 2025 in einer repräsentativen Online-Befragung erhoben. 1.000 deutsche Konsumentinnen und Konsumenten haben dabei unter anderem Auskunft zu ihren Erwartungen und Wünschen an ein gesundes Getränkeangebot gegeben.
Hier finden Sie die vollständige Studie „Prost, auf die Gesundheit!“.
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