- Umsatz steigt auf 2,58 Mrd. Euro
- Größtes Wachstum in Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung
- Consulting baut starke Marktstellung aus
- Deloitte auf dem Weg zur „AI fueled company“ – Integration von KI im gesamten Unternehmen
München, 04. November 2024 — Deloitte Deutschland hat das Geschäftsjahr 2023/24 (zum 31. Mai 2024) erneut mit einem zweistelligen Wachstum abgeschlossen. Der Umsatz stieg um fast elf Prozent auf 2,58 Mrd. Euro (Gesamtleistung: 2,65 Mrd. Euro, +11,4%). Das größte Wachstum verzeichneten die Geschäftsbereiche Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Das Beratungsgeschäft konnte seine starke Marktposition ausbauen. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um rund zehn Prozent auf 13.789.
„Wir sind mit der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Angesichts der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein zweistelliges Wachstum nicht selbstverständlich“, betont Volker Krug, CEO Deloitte Deutschland. „Wir liegen damit im Rahmen unserer Erwartungen. Die Unternehmen in Deutschland haben weiterhin einen wachsenden Bedarf nach unseren Serviceleistungen mit den Schwerpunkten Trust und Transformation; die Themen Technologie, Nachhaltigkeit und regulatorische Anforderungen bleiben ganz oben auf der Agenda.“
Im Geschäftsbereich Wirtschaftsprüfung stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 um 12,5 Prozent auf 645 Mio. Euro. Deloitte konnte sich erneut bei zahlreichen Ausschreibungen durchsetzen. Zum Ende des Geschäftsjahres war Deloitte Abschlussprüfer bei insgesamt neun Unternehmen aus dem DAX 40 und damit eines der führenden Wirtschaftsprüfungsunternehmen in diesem Segment. Darüber hinaus konnte der Marktanteil bei Prüfungen von größeren mittelständischen Unternehmen ausgebaut werden. Eine weiterhin zunehmende Nachfrage verzeichnete Deloitte bei Prüfungs- und Beratungsleistungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch in den Bereichen Cyber-Sicherheit und bei der compliancegerechten Umsetzung der regulatorischen Vorgaben nahm der Bedarf zu, vor allem durch technologiegetriebene strategische und digitale Transformationsprojekte.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Steuer- und Rechtsberatung stieg um 13,2 Prozent auf 388 Mio. Euro. Hier führten die verstärkten Investitionen vor allem in der Steuerberatung zu einem beschleunigten Wachstum. Die Umsetzung der Regelungen zur globalen Mindestbesteuerung (Pillar 2) war ein wichtiger Taktgeber für die Beratung großer multinationaler Unternehmen. Dies wirkt sich vor allem positiv in den Bereichen Technologie- und Prozessberatung, Verrechnungspreise sowie der allgemeinen Steuerberatung aus. Unabhängig davon entwickelte sich das Beratungsfeld rund um das künftige Design der Unternehmenssteuerabteilungen gut, insbesondere wie der weltweite Steuererklärungsprozess organisiert ist. Hier bietet Deloitte Services an, die von der Beratung bis hin zur vollständigen Übernahme der Erstellung der Steuererklärung reichen. Dabei findet eine enge Verknüpfung von rechtlicher, prozessualer und technologischer Beratung statt.
Der Geschäftsbereich Financial Advisory steigerte den Umsatz um 4,9 Prozent auf 296 Mio. Euro. Der Bereich M&A Transaction Services konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz eines deutlichen Rückganges der Transaktionsaktivitäten im globalen und deutschen M&A-Markt gegenüber dem Vorjahr wachsen. Der Bereich Turnaround & Restructuring profitierte von der erhöhten Nachfrage nach Dienstleistungen im Restrukturierungsumfeld, sowohl bei Sanierungsprojekten als auch im Insolvenzfall. Darin spiegelten sich die insgesamt gedämpfte wirtschaftliche Situation und der Transformationsdruck in wesentlichen Branchen in Deutschland wider. Die führende Marktstellung der Forensic Services wurde durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter ausgebaut. Dabei lagen die strategischen Schwerpunkte auf dem innovativen Einsatz von Technologie im Rahmen der Forensic Analytics und der eDiscovery sowie der Bereitstellung von skalierbarer Infrastruktur für Datenmanagement.
Der Geschäftsbereich Consulting erwirtschaftete einen Umsatz von 1,253 Mrd. Euro und erzielte damit im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 10,4 Prozent. Die Nachfrage nach Transformationsleistungen blieb über alle Sektoren hinweg hoch. Durch die geopolitischen Herausforderungen und die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit nahm der Druck auf Unternehmen zur ganzheitlichen Transformation weiter zu. Dabei waren Künstliche Intelligenz, Cloud-Technologie, Nachhaltigkeit und Lieferketten-Resilienz wesentliche Treiber. Vor allem durch die wachsende Bedeutung von Generativer AI sahen viele Kunden die Notwendigkeit, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, um sich für die Zukunft zu positionieren. Im Rahmen des Allianz-Programms von Deloitte wurde die Vernetzung und Zusammenarbeit mit externen Partnern vorangetrieben. In verschiedenen unternehmensübergreifenden Initiativen sowie dem eigenen Innovationsbereich, der „Garage“, wurden neuartige Beratungsansätze entwickelt, um sowohl dem technologischen Fortschritt als auch dem dynamischen Marktgeschehen und den veränderten Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.
Integration von KI im gesamten Unternehmen
Deloitte hat sich frühzeitig auf die Entwicklung bei Künstlicher Intelligenz vorbereitet und bereits vor Jahren ein KI-Ökosystem aus global vernetzten AI-Instituten und strategischen Partnerschaften mit akademischen Forschungsgruppen, Start-ups, Innovatoren und weltweit agierenden Technologie- und Plattformanbietern gegründet. Dabei setzt Deloitte auf Partnerschaften mit führenden Technologieunternehmen wie Microsoft OpenAI, NVIDIA, Google Cloud, AWS und Aleph Alpha.
„In die Diskussion um GenAI ist nach dem anfänglichen Hype jetzt Sachlichkeit eingekehrt“, erklärt Volker Krug. „Viele Unternehmen suchen nach konkreten Anwendungen, die ihre Geschäftsprozesse verbessern und die Produktivität erhöhen. Hier sehen wir einen hohen Bedarf bei der Unterstützung der Entwicklung einer entsprechenden KI-Strategie und bei der Umsetzung im Unternehmen. Langfristig erwarten wir durch den Einsatz von Generativer KI grundlegende Veränderungen nicht nur für die Wirtschaft allgemein, sondern auch für unsere Branche. Die Entwicklung von GenAI ist vergleichbar mit der Einführung des PC und wird die Arbeitsweise von Beratern und Prüfern stark beeinflussen.“
Deloitte verfolgt daher konsequent seine Weiterentwicklung zur „AI Fueled Company“, inklusive KI-Integration und Investments in Allianzen, Infrastruktur, Anwendungen und Bildung. Um diese Dynamik zu verstärken, hat Deloitte bis 2030 weltweit Investitionen in GenAI in Höhe von über drei Mrd. Dollar geplant. Die Investitionen dienen dazu, KI in allen wesentlichen Bereichen und Prozessen der Organisation zu etablieren und in die Kundenangebote und Dienstleistungen zu integrieren. Im Mittelpunkt steht die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Allein in Deutschland hat Deloitte im Geschäftsjahr 2023/24 rund zehn Mio. Euro für die Weiterbildung zum Thema KI investiert, einen Großteil davon im Zusammenhang mit dem selbstentwickelten „GenAI-Führerschein“ und weiteren Schulungen.
In der Wirtschaftsprüfung nutzt Deloitte generative KI in eigenen Plattformen zur Datenanalyse und um Entwürfe von Prüfungsdokumenten zu erstellen. Diese Anwendungen unterstützen bei der Erstellung von Prüfberichten, Arbeitspapieren und anderen wichtigen Dokumenten.
Beschäftigtenzahl wächst weiter
Die Zahl der Mitarbeitenden stieg um rund zehn Prozent auf 13.789 (zum 31. Mai 2024). Insgesamt waren Mitarbeitende aus 103 Nationen bei Deloitte in Deutschland tätig.
Im Arbeitgeber-Ranking konnte Deloitte seine Spitzen-Platzierung bestätigen. Im Jahr 2024 wählten Studierende der Wirtschaftswissenschaften Deloitte im Rahmen der Trendence-Studie zur Nummer Eins in den Branchen Consulting und Wirtschaftsprüfung. Im Gesamtranking aller Unternehmen platzierte sich Deloitte mit Platz 9 erneut unter den Top 10. Diese Positionierung spiegelt sich auch in der deutlich gestiegenen Zahl von Bewerbungen wider. Sie lag bei über 220.000, ein Zuwachs um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
Zudem investiert Deloitte weiter in das Schulungsangebot für alle Mitarbeitenden. Insgesamt werden unternehmensweit mehr als 600 unterschiedliche Schulungen angeboten, davon sind knapp 70 Prozent digitale Formate. Die Gesamtzahl der durch Mitarbeitende absolvierten Lernstunden lag im Geschäftsjahr 2023/2024 bei über 445.000 (+14%). Ein wichtiger Baustein der Weiterbildungsstrategie ist auch die neugebaute Deloitte University EMEA, die im Sommer bei Paris eröffnet wurde. Auf dem Campus können pro Jahr rund 20.000 Mitarbeitende aus mehr als 100 Ländern fortgebildet werden. Die Seminare vermitteln technisches und branchenspezifisches Wissen sowie Deloitte-spezifische Inhalte und dienen dem Training von Führungsqualitäten.
„Unsere Mitarbeitenden sind die Basis unseres Erfolgs. Gerade in Zeiten des technologischen Wandels und einer umfassenden Transformation der Wirtschaft kommt es darauf an, Trends frühzeitig zu erkennen und zu verstehen, um die richtigen Schlüsse für uns und unsere Kunden zu ziehen“, unterstreicht der deutsche Deloitte-CEO. „Deshalb müssen wir führend in den dafür nötigen Kompetenzen sein und unsere Kolleg:innen entsprechend befähigen. Wissen ist der Treibstoff unseres Geschäfts und die Basis für unseren künftigen Erfolg.“
Ausblick
Die Wirtschaft in Deutschland hat noch nicht auf einen Wachstumspfad zurückgefunden und die Prognosen sind zurückhaltend. Vor allem die deutsche Industrie leidet unter schwachem Wachstum, hohen Kostenstrukturen und den negativen geopolitischen Effekten. Dies dämpft die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen, wie der aktuelle CFO-Survey von Deloitte zeigt.
Dennoch besteht weiterhin ein hoher Bedarf nach Unterstützung bei den notwendigen Transformationsthemen. Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Einsatz von KI wie auch die regulatorischen Vorgaben, u.a. für ein nicht-finanzielles Reporting, erfordern die Anpassung der Prozesse und Strukturen in vielen Unternehmen.
„Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck und Unternehmen agieren vorsichtiger. Dies merken wir auch in unserem Beratungsgeschäft, wo wir dennoch auch in diesem Jahr eine positive Geschäftsentwicklung erwarten“, unterstreicht Krug. „Weitere Chancen sehen wir im Markt für Prüfungsleistungen, wo wir mit erneuten Mandantengewinnen rechnen. Hinzu kommt, dass sich im laufenden und den folgenden Geschäftsjahren die Gewinne von Prüfungsmandaten aus den vergangenen Jahren materialisieren und so einen positiven Effekt beisteuern. Mit unseren Investitionen in technologische Lösungen, der konsequenten Weiterentwicklung unseres multidisziplinären, lösungsorientierten Serviceportfolios sowie dem Ausbau unserer Steuer- und Rechtsberatung adressieren wir die Bedürfnisse unserer Kunden. Damit schaffen wir die Basis für künftiges Wachstum und stärken unser Markenversprechen Trust & Transformation.“