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Der Atmosphäre langfristig CO2 entziehen

Fast 50 Venture Client Award 2023 Gewinner: Holcim MAQER Ventures

Um Baustoffe zu dekarbonisieren, arbeitet die Holcim-Gruppe mit dem Schweizer Cleantech-Start-up neustark zusammen. Das Projekt von Holcim MAQER Ventures wurde mit dem Venture Client Award 2023 in der Kategorie Sustainability ausgezeichnet.

Von Michael Hasenpusch

Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Baustoffindustrie in den Mittelpunkt gerückt. Lange Zeit galt sie als einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen, insbesondere die Zementproduktion ist mit hohen CO2-Emissionen verbunden. Deshalb suchen die Hersteller nach innovativen Lösungen, um den ökologischen Fußabdruck von Baustoffen zu reduzieren. Die Holcim AG, ein weltweit tätiger Baustoffhersteller mit Hauptsitz in der Schweiz, strebt konzernweit eine Netto-null-Emission von Treibhausgasen an und setzt dabei auch auf alternative Bau- und Rohstoffe für die Zementproduktion.

Um dieses Emissionsziel zu erreichen, hat sich Holcim unter anderem für eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen neustark entschieden. Dessen innovative Lösung zur CO2-Speicherung besteht aus zwei zunächst voneinander getrennten Prozessen. Im ersten wird CO2 aus Biogasanlagen abgetrennt und verflüssigt. Im zweiten wird das CO2 im Abbruchbeton gespeichert. Das mit CO2 versetzte Baugranulat kann anschließend wieder auf herkömmliche Weise verwendet werden, zum Beispiel zur Herstellung von Recyclingbeton. Für das Venture-Client-Projekt mit neustark wurde Holcim mit dem Venture Client Award 2023 in der Kategorie Sustainability ausgezeichnet.

„Die Lösung von neustark ist besonders interessant, weil das CO2 der Atmosphäre entzogen und im Baumaterial langfristig gespeichert wird. Bis 2030 will neustark auf diese Weise eine Million Tonnen CO2 entfernen. Die Zusammenarbeit mit Holcim wird neustark helfen, die Technologie weltweit zu skalieren“, sagt Bengt Steinbrecher, Head of Digital Partnerships bei Holcim MAQER Ventures. Bei der Suche nach innovativen Lösungen wird die Holcim-Gruppe von der eigenen Holcim MAQER Ventures unterstützt. Deren Ziel ist es, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Bauindustrie durch Partnerschaften und Investitionen in Start-ups voranzutreiben.

Neben den Instrumenten Venturecapital und dem Accelerator-Programm für Start-ups setzt Holcim MAQER Ventures auch auf Venture Clienting. Dabei profitieren Großunternehmen von den innovativen Lösungen der Start-ups, indem sie in einer frühen Phase eine Kundenbeziehung zu ihnen aufbauen und so Marktzugang und Fachwissen teilen. „Das Venture-Clienting-Modell ist aber so aufgebaut, dass beide Seiten ihren Nutzen ziehen“, sagt Steinbrecher.

Dafür sorgen die drei Komponenten Validierung, Partnerschaft und Skalierung, aus denen Venture Clienting bei Holcim MAQER Ventures besteht. Zunächst müssen die Start-ups beweisen, dass ihre Technologie unter realen Bedingungen funktioniert. Bereits hier, bei der Validierung, profitieren sie vom Feedback der Experten des Unternehmens. Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe erhalten sie Zugang zur Baubranche. Durch die internationale Aufstellung der Holcim-Gruppe ist die Lösung zudem skalierbar.

© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Alle Rechte vorbehalten. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv

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