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Real Estate Expertenbarometer 2023

Ergebnisse zu den Trends der Immobilienwirtschaft

Auf der EXPO REAL vom 4. bis 6. Oktober 2023 in München hat Deloitte nach dem großen Erfolg der letzten Jahre erneut in Zusammenarbeit mit der Immobilien-Zeitung das Expertenbarometer durchgeführt und die Einschätzungen der Messebesucher zu aktuellen Fragen der Immobilienwirtschaft abgefragt. Im Vorfeld der Messe und an den drei Messetagen beteiligten sich die Besucher jeweils online sowie rund um den Deloitte-Stand rege an den Umfragen.


Die Umfrageergebnisse 2023


Die EXPO REAL verzeichnete wie in den Vorjahren eine starke Beteiligung mit knapp 40.000 Teilnehmenden aus über 70 Ländern und 1.856 Ausstellern aus 36 Ländern, womit die diesjährige Messe etwa wie im Vorjahr abschnitt und fast wieder auf das Niveau der Zeiten vor der Corona-Pandemie kam. 

Investmentattraktivität, Preise, Transaktionsvolumina 


Investments in Immobilien bleiben als Anlageform gefragt, wenngleich die Attraktivität für die Mehrheit (42%) nachgelassen hat. Für knapp ein Drittel der Befragten ist die Perspektive hier unverändert, knapp ein Fünftel ist hinsichtlich dieser Anlageform positiver eingestellt. Die Marktchancen der Immobilienunternehmen für Deutschland werden zum größten Teil (42%) als unverändert bewertet, 36 Prozent sind optimistischer als vor einem halben Jahr, 22 Prozent eher pessimistischer.

Hinsichtlich der Kaufpreise von Gewerbeimmobilien sehen 47 Prozent der Teilnehmenden des Expertenbarometer 2023 im kommenden Jahr rückläufige Kaufpreise und 38 Prozent ein gleichbleibendes Preisniveau. 16 Prozent sind mit Blick auf die nächsten zwölf Monate zuversichtlicher.

Bei der Entwicklung der Transaktionsvolumina auf dem deutschen Markt erwartet knapp die Hälfte der Befragten tendenziell ein Verharren auf aktuellem Niveau, 27 Prozent sehen eine Zunahme und 24 Prozent einen Rückgang der Transaktionen.

Etwa die Hälfte der Befragten prognostiziert für Deutschland eine sinkende Attraktivität als Immobilienstandort für internationale Investoren, während 31 Prozent die Lage als unverändert einschätzen und 18 Prozent hier eine Zunahme sehen. Ein Nachlassen der Attraktivität für Investments in deutsche Wohnimmobilien erwartet ebenfalls gut die Hälfte der Teilnehmenden. Für
knapp ein Drittel der Befragten wird Deutschland in diesem Punkt attraktiver,
während ein knappes Fünftel hier keine Veränderung sieht.

Remote Work, Energiekosten, ESG


Eine der wichtigsten Fragen bei Büroimmobilien aktuell: Wie werden sich Investitionen in Büroflächen durch Remote Work verändern? Hier erwarten 56 Prozent einen Rückgang der Investitionen in Büroimmobilien, 28 Prozent erkennen keine Veränderung und 16 Prozent erwarten einen Anstieg der Investitionen.

Dass sich der Anstieg der Energiekosten auch auf die Mietentwicklung bei Wohnimmobilien auswirkt, ist unter Experten unbestritten. Entsprechend erwarten 79 Prozent der Befragten einen Anstieg der Wohnmieten, 16
Prozent sehen hier keine Veränderung und gerade mal vier Prozent rechnen mit sinkenden Mieten.

Auch bei der Frage, ob Immobilienunternehmen im kommenden Jahr mehr Geld für ESG-Investitionen ausgeben werden, gibt es klare Mehrheiten: Über 80 Prozent der Befragten sehen hier einen klaren Anstieg, rund ein Siebtel erwartet keine Veränderung, und nur jeder 25. Befragte rechnet mit einem Sinken der ESG-Investments.

Herausforderungen, Verzögerungen, Markterholung


Auf die Frage nach den größten Herausforderungen nannte gut die Hälfte der interviewten Messebesucher den Zinsanstieg, gefolgt vom Fachkräftemangel (29%) und dem Anstieg von Bau- und Energiekosten. Unter diesen Vorzeichen ist nicht überraschend, dass 57 Prozent angaben, dass in ihren Unternehmen
Entwicklungsprojekte entweder zurückgestellt oder ganz abgesagt werden.

Die Kernfrage nach der Einschätzung des Zeitpunkts einer Erholung des Immobilienmarktes wurde von den meisten Befragten recht einheitlich
beantwortet: Rund drei Viertel erwarten keine Besserung vor Herbst nächsten
Jahres, gerade mal ein Zehntel sieht dies schon für Ende diesen Jahres, weitere
14 Prozent im Frühjahr 2024.


Sehen Sie hier die Ergebnisse in unserer Auswertung. 

"Die Immobilienbranche befindet sich im schwierigen Fahrwasser. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Immobilien und die Auswirkungen der geopolitischen Veränderungen erfordern von der Branche eine rasche Neuausrichtung ihrer Strategie und Geschäftsprozesse. Dabei dürfen aber gleichzeitig Investitionen in zukunftsfähige Technologien und ESG nicht vernachlässigt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die von allen Marktteilnehmern sehnlichst erwartete Erholung des Immobilienmarkts früher als im Herbst 2024 eintritt."

Michael Müller | Partner und Real Estate Leader Germany

Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für ihren Besuch am Deloitte-Stand, der regen Beteiligung am Expertenbarometer sowie an dem Deloitte-Workshop bedanken. Es war uns wieder eine große Freude, Sie auf der Messe zu treffen und mit Ihnen über die vielfältigen Herausforderungen der Branche zu diskutieren.

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