Energiewende, steigende Bezugskosten und wachsender Margendruck – die Energiewirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Viele davon sind durch externe Faktoren verursacht und unterliegen dynamischen Entwicklungen. Häufig sind die zukünftigen Rahmenbedingungen ungewiss – dennoch muss das Management der Energieversorger Entscheidungen treffen, die das Unternehmen möglichst zukunftssicher und wettbewerbsstark machen. 

Aufgabe des Controllings ist es, dem Management steuerungsrelevante Informationen zu liefern, sodass es datenbasierte Entscheidungen treffen kann. Bei vielen der aktuellen Herausforderungen können eindeutige Steuerungsinformation einen großen Mehrwert liefern: Wie sollen Preise perspektivisch gestaltet werden und an welchen Parametern müssen gezielt Anpassungen vorgenommen werden? Welche sind die Kostentreiber des Unternehmens und wie lassen sich diese beeinflussen bzw. optimieren? In welchen Unternehmensbereichen sind Planabweichungen aufgetreten und wie können diese ausgesteuert werden? Und nicht zuletzt – mit welchen konkreten Maßnahmen lässt sich die Energiewende sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll umsetzen?

Was sind aus Sicht der Energieversorger aktuell die größten Herausforderungen?

Am häufigsten wurde von den Befragten die stärkere Einbindung der Controlling-Informationen als Herausforderung genannt. Dies legt den Schluss nahe, dass die vom Controlling generierten Informationen derzeit noch nicht durchgehend in die operative und strategische Entscheidungsfindung einbezogen werden und dass das Controlling enger mit der Unternehmenssteuerung des Managements verknüpft werden sollte.

Ausgehend von dieser sowie der weiteren genannten großen Herausforderungen werden von Energieversorgern trotz der bestehenden (personellen) Ressourcenengpässe, die als größtes Hemmnis für eine ganzheitliche Weiterentwicklung des Controllingsystems eingestuft werden, zahlreiche Weiterentwicklungsbedarfe im Controlling gesehen und angegangen. 

Controlling: Wo sehen die Energieversorger Verbesserungspotenziale?

Um zu analysieren, welche Aspekte des Controllings in der Zukunft als besonders notwendig erachtet werden, wurden in der Umfrage jeweils die aktuelle Ausprägung sowie der Ausbaubedarf in den Kategorien Controlling-Rollen sowie Berichte, Datenverfügbarkeit und Prozesse abgefragt. Von den Befragten wurden hierbei insbesondere folgende Entwicklungsfelder priorisiert:

• Sowohl die klassischen monetären Berichte sollen weiter ausgebaut werden als auch eine Erweiterung des Controllings hin zu den nicht-monetären Kennzahlen umgesetzt werden. Die großen Themen sind hier kurzfristig die Vertriebsteuerung sowie das Performance Management; mittel- bis langfristig auch das Thema Nachhaltigkeit. 
• Ein weiterer großer Ansatzpunkt ist die Rolle des Controllings, bei der sich viele wünschen, die Rolle des Business Partners oder auch Methodengebers stärker auszuprägen, um die Informationen noch stärker in die Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. 
• Abschließend sind noch die Effizienz und die Automatisierung der Controlling-Prozesse zu nennen, welche für viele Befragte Optimierungs- und Weiterentwicklungspotenziale beinhalten. 

Viele Energieversorger haben für sich erkannt, dass Transparenz und die Verfügbarkeit von relevanten Steuerungsinformationen einen großen Mehrwert für die Unternehmensteuerung bieten können. Die Weiterentwicklung des Controllings stellt insofern eine wichtige Option dar, um die Weichen für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg zu stellen.

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