Zurzeit wird die deutsche Energiewirtschaft von unterschiedlichen Entwicklungen unter Druck gesetzt. Neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unter anderem auf die globalen Lieferketten führen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und weitere geopolitische Ereignisse zu Störungen auf den europäischen Energiemärkten. Vor diesem Hintergrund entwickeln sich ein hohes Preisniveau und eine hohe Volatilität der Großhandelspreise für Strom und Gas. Beide Faktoren führen zu einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise in den letzten Monaten (Stand Oktober 2022 rd. 10,4 %) geführt .
Dementsprechend sind Preisanpassungen von Bestandsverträgen für Kunden der Grund- und Sonderversorgung notwendig. Daher hat der Gesetzgeber verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Energiepreise zu dämpfen (z.B. Wegfall EEG-Umlage, Einführung/Rückabwicklung Gaspreisumlage, Einführung Strom-/Gaspreisbremse etc.). Allerdings liegen noch weitere Gründe neben den regulatorischen Vorgaben vor, die eine Anpassung der bestehenden Strom- und Gasverträge notwendig machen. Hierzu zählen auch Kostensteigerungen beispielsweise der Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Damit bei jeder Preisanpassung das inhärente Risiko unter anderem in Bezug auf Kundenabwanderungen, Erhöhung der Forderungsausfälle etc. reduziert wird, sind bei der Umsetzung und bei der Planung einer wirtschaftlichen optimierten Preisanpassung verschiedene Sachverhalte zu berücksichtigen. Hierzu zählen zum Beispiel:
Dabei ist als erfolgskritisch – im Sinne von Risiko reduzierend – eine transparente Berechnung bzw. Herleitung der Ursachen zu bewerten, aufgrund deren eine Preisanpassung notwendig wird. Unter diesen Umständen ist es wichtig, dass beispielsweise gewährleistet wird, die Kostenrechnung bzw. Deckungsbeitragsrechnung für neutrale Dritte nachvollziehbar zu formulieren. Das Ziel ist es, dass diese einer betriebswirtschaftlichen Prüfung in Bezug auf die Sachgerechtigkeit und Angemessenheit der anzusetzenden Kosten standhält.
Die Optimierung der Berechnungssystematik im Vertriebscontrolling kann verschiedene Vorteile mit sich bringen:
Dadurch kann sichergestellt werden, dass wirtschaftliche und rechtliche Risiken reduziert und Wachstumspotenziale gezielt realisiert werden können – insbesondere in turbulenten Zeiten.
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