Das energiewirtschaftliche Ökosystem verändert sich nachhaltig. Durch die Digitalisierung schwinden die Grenzen zwischen Mobilität, Telekommunikation und Energie – Infrastrukturen für ursprünglich separierte Sektoren und Güter wie Strom, Daten und Verkehr verschmelzen.
Die gute Nachricht für Energieversorger ist, dass sich aus dieser Entwicklung Möglichkeiten für neue Geschäftsfelder ergeben. Die schlechte Nachricht ist, dass auch Wettbewerber aus anderen Industrien und Sektoren diese Entwicklung erkannt haben und mit hoher Geschwindigkeit in das Kerngeschäft von Versorgern eintreten.
Energieversorger stehen vor der Herausforderung, eine nachhaltige Positionierung in Form von Produkten und Dienstleistungen in diesem entstehenden Ökosystem zu besetzen. Kundenzentrierung und Markteinführungsgeschwindigkeit stellen dabei entscheidende Wettbewerbsfaktoren dar. Gerade hier haben Energieversorger gegenüber neuen Wettbewerbern und Start-ups Aufholbedarf.
Sektorkonvergenz, neue, teils industrieferne Wettbewerber sowie die Erwartungen an ein nahtloses, kanalübergreifendes Kundenerlebnis definieren den Produkt- und Dienstleistungskatalog des Energievertriebs der Zukunft. Der Liefervertrag ist nur noch ein Baustein einer Komplettlösung im energiewirtschaftlichen Ökosystem.
Energieversorger müssen ihre Positionierung in Wertschöpfungsketten außerhalb ihres Kerngeschäfts suchen, um vollumfängliche Lösungen anbieten zu können.
Die zahlreichen, neuen funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen der veränderten Produktwelt erfordern deshalb eine Neuausrichtung der Prozesslandkarte, um die Geschwindigkeit zu erhöhen und Personalisierungsmöglichkeiten zu erweitern. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die konsequente Nutzung sinnvoller Digitalisierungspotenziale in allen Unternehmens- und Prozessbereichen.
Um genannte Prozesse umzusetzen, werden bei fast allen Versorgern neue Rollen und Organisationseinheiten benötigt. Deloitte geht davon aus, dass über 50% der aktuellen Rollen von starken inhaltlichen Veränderungen betroffen sein werden.
Das Arbeiten in der beschriebenen agilen Weise entlang der skizzierten neuen Prozesse und Strukturen ist nicht von heute auf morgen umsetzbar. Es gilt, einen Transformationspfad zu entwickeln, der einerseits das Zielbild weiter konkretisiert und andererseits bereits auf dem Weg zum Ziel die Mitarbeiter aus- und weiterbildet, sich in der neuen und agilen Arbeitsweise zurechtzufinden. Die Mannigfaltigkeit der anzugehenden Themen reicht dabei von Produkten und Dienstleistungen, Prozessen, Systemlandschaft, Organisation und Steuerung bis hin zu Fähigkeiten und Unternehmenskultur und umfasst somit alle Dimensionen eines zukünftigen Organisationsmodells.
Lesen Sie hier den kompletten Artikel, der unsere Ausführungen zum Energievertrieb der Zukunft beschreibt.