Die von Deloitte durchgeführten repräsentativen Umfragen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen erfassen die Perspektive der Bürger:innen auf Maßnahmen aus aktuellen Gesetzesvorhaben wie z.B. „Opt-out“ ePA, assistierte Telemedizin oder E-Rezept. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Befragungen in 2023 und 2024 zeigten zum einen geringe Kenntnisstände über bereits bestehende Anwendungen und Tools und zum anderen große Anteile unentschlossener Bürger:innen in Bezug auf neue Maßnahmen. In der aktuellen Befragung 2025 setzen wir einen Schwerpunkt auf die Bereitstellung von Gesundheitsdaten und der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Wir zeigen, auf welche Fortschritte in den vergangenen Jahren gemacht wurden und welche unausgeschöpften Potenziale weiterhin bestehen.
Eine Vielzahl digitaler Anwendungen und Tools, wie z.B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte (ePA), wurden in den vergangenen Jahren in das deutsche Gesundheitswesen integriert. Nichtsdestotrotz besteht hinsichtlich der Digitalisierung im Gesundheitswesen im internationalen Vergleich mit führenden Ländern wie Dänemark, Estland oder Israel erheblicher Aufholbedarf.
Zur stärkeren Etablierung digitaler Anwendungen und Tools im Gesundheitswesen hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Frühjahr 2023 eine Digitalisierungsstrategie verabschiedet und entsprechende Gesetze, wie z.B. das Digital-Gesetz (DigiG), Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) und Medizinforschungsgesetz (MFG) eingebracht.
Parallel dazu treiben Gesundheitsanbieter im ersten und zweiten Gesundheitsmarkt ihre Initiativen voran und insbesondere die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz haben in den letzten Jahren stark zugenommen und mit Generativer KI auch die breite Bevölkerung erreicht.
Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.120 repräsentativ ausgewählten Bürger:innen haben wir Kenntnisstände, Nutzungsquoten und Herausforderungen zu aktuellen Digitalisierungsthemen im deutschen Gesundheitswesen abgefragt. In dieser Befragung haben wir uns auf folgende Themen und Fragestellungen fokussiert:
„Die Patienten übertragen ihre Gewohnheiten aus anderen Lebensbereichen auf den Gesundheitsmarkt. Medizinische Leistungserbringer wie Ärzte und Krankenhäuser, aber auch die Krankenkassen sind gut beraten, dieser Entwicklung durch den gezielten Ausbau digitaler Gesundheitsangebote gerecht zu werden. Im Moment sind die Patienten dem Gesundheitsmarkt voraus.“
Ibo Teuber, Sector Lead Health Care, Deloitte
Für weitere Diskussionen stehen wir gerne zur Verfügung.
In Zeiten der voranschreitenden digitalen Transformation sind Krankenhäuser nicht nur Leistungserbringer, sondern auch „Datentreuhänder“. Mit verstärkter digitaler Vernetzung stellen sich Bürger:innen immer häufiger die Frage: Wie sicher sind meine Gesundheitsdaten im Krankenhaus? Der jährliche Bericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt, dass gerade Krankenhäuser immer öfter ins Fadenkreuz von Cyber-Attacken geraten. Sensible Gesundheitsinformationen und die lebenswichtige Infrastruktur des Gesundheitswesens machen sie zu attraktiven Zielen für Online-Kriminelle.
Trotz dieses alarmierenden Kontextes zeigt unsere aktuelle repräsentative Umfrage unter 1.000 Personen, dass ein beachtlicher Anteil der Bevölkerung - 73 Prozent, um genau zu sein – „großes“ bis „volles“ Vertrauen in die Sicherheit ihrer Gesundheitsinformationen im Krankenhaus hat. Warum ist das Vertrauen so hoch, und vor allem, wie können Krankenhäuser ihre Cyber-Resilienz weiter erhöhen, um sich noch effektiver gegen Cyber-Attacken zu schützen?
Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Bürger:innen haben wir die Nutzungsbereitschaft bzw. Widerspruchsgründe im Zuge der anstehenden Einführung der „Opt-out“ ePA nach unserer erstmaligen Befragung im Jahr 2023 abgefragt. Darüber hinaus haben wir das Thema der Nutzung von Gesundheitsdaten erneut aufgegriffen und Fragen nach dem Mehrwert der Datennutzung, der Bereitschaft zum Datenaustausch und den vertrauenswürdigsten Akteuren gestellt.
Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Bürger:innen haben wir im Zuge der Einführung des Bundes-Klinik-Atlas die Relevanz von Krankenhaus-Vergleichsportalen bei der Auswahl von Krankenhäusern im Vergleich zu etablierten Kriterien (wie z.B. Wohnortnähe) untersucht. Darüber hinaus haben wir im Zusammenhang mit den Präventionsvorhaben der Bundesregierung die Relevanz und Offenheit unterschiedlicher Präventionsansätze (z.B. Bonusprogramme und Risikoprämien) unter Bürger:innen abgefragt.
Die Ergebnisse unserer repräsentativen Online-Befragung unter GKV-Versicherten zeigen, dass zwar zwei Monate nach der verpflichtenden Einführung mehr als 30 Prozent der Befragten Probleme bei der Ausstellung bzw. Einlösung des E-Rezepts hatten, aber auch, dass mehr als 80 Prozent zufrieden bis sehr zufrieden mit dem E-Rezept sind. Neben technischen Optimierungspotenzialen bestehen auch weitere Hebel zur Steigerung der Marktdurchdringung. So sind z.B. die Möglichkeit für Chroniker:innen (oder andere Patientengruppen), Wiederholungsrezepte ausgestellt zu bekommen, noch zu wenig bekannt.
Im Rahmen repräsentativen Online-Befragung mit einer Stichprobe von 1.000 Personen haben wir uns darauf fokussiert, wie die deutsche Bevölkerung auf die in der Digitalisierungsstrategie des BMG formulierten Ziele und Vorhaben blickt. Die Erhebung fand Ende August 2023 statt. Konkret werden im Rahmen unserer Studie folgende relevante Fragestellungen Richtung Kenntnisstände und Nutzungsquoten/-bereitschaft bei diesen digitalen Gesundheitsanwendungen abgefragt: Elektronische Patientenakte (ePA), Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken, Assistierte Telemedizin, E-Rezept, Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA).
Die Ergebnisse unserer Studie verdeutlichen: Das Problem liegt weniger in der Verfügbarkeit digitaler Anwendungen, sondern v.a. in ihrer Akzeptanz bzw. Nutzung durch Bürger:innen und relevante Stakeholder. So können beispielsweise weder DiGA noch ePA auch mehrere Jahre nach ihrer Einführung eine breite Marktdurchdringung verzeichnen. Zudem gingen nach einem anfänglichen Anstieg während der Corona-Pandemie die Nutzungszahlen der Videosprechstunden wieder zurück.
Für weitere Details stehen wir gerne zur Verfügung.