Die von Deloitte durchgeführten repräsentativen Umfragen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen erfassen die Perspektive der Bürger:innen auf Maßnahmen aus aktuellen Gesetzesvorhaben wie z.B. „Opt-out“ ePA, assistierte Telemedizin oder E-Rezept. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Befragungen im Herbst 2023 und Frühjahr 2024 zeigen zum einen geringe Kenntnisstände über bereits bestehende Anwendungen und Tools und zum anderen große Anteile unentschlossener Bürger:innen in Bezug auf neue Maßnahmen. Den offiziellen Start der „Opt-out“ ePA am 15. Januar 2025 nehmen wir zum Anlass, die Bürger:innen erneut bezüglich ihrer Akzeptanz zu befragen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz in den letzten 12 Monaten gesunken ist. Zudem wird deutlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung grundsätzlich Mehrwerte in der Nutzung von Gesundheitsdaten sieht, aber nur die Hälfte bereit ist, ihre Daten zu teilen. Unser Fazit: Für eine erfolgreiche Durchdringung der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine optimierte, sektorenübergreifende Kommunikations- und Überzeugungsarbeit notwendig.
Eine Vielzahl digitaler Anwendungen und Tools, wie z.B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) (Einführung: 2020) oder die elektronische Patientenakte (ePA) (Einführung: 2021), wurden in den vergangenen Jahren in das deutsche Gesundheitswesen integriert. Nichtsdestotrotz besteht hinsichtlich der Digitalisierung im Gesundheitswesen im internationalen Vergleich mit führenden Ländern wie Dänemark, Estland oder Israel erheblicher Aufholbedarf.
Zur stärkeren Etablierung digitaler Anwendungen und Tools im Gesundheitswesen hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Frühjahr 2023 eine Digitalisierungsstrategie verabschiedet. Im Juli und August 2023 wurden mit dem Digital-Gesetz (DigiG) und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) zwei konkrete Gesetzesinitiativen vom Kabinett verabschiedet. Diese beinhalten z.T. umfassende Änderungen und Neuerungen, unter anderem die Umwandlung der ePA von einer „Opt-in“- zu einer „Opt-out“-Variante und einen breiteren Zugang zu Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken (z.B. für Privatwirtschaft und Gesundheitsämter). Des Weiteren sind Anpassungen für die Telemedizin, DiGA und das E-Rezept vorgesehen.
Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Bürger:innen haben wir die Nutzungsbereitschaft bzw. Widerspruchsgründe im Zuge der anstehenden Einführung der „Opt-out“ ePA nach unserer erstmaligen Befragung im Jahr 2023 abgefragt. Darüber hinaus haben wir das Thema der Nutzung von Gesundheitsdaten erneut aufgegriffen und Fragen nach dem Mehrwert der Datennutzung, der Bereitschaft zum Datenaustausch und den vertrauenswürdigsten Akteuren gestellt.
Laden Sie hier unsere Zusammenfassung der Befragungsergebnisse herunter und erfahren Sie mehr Details. Für weitere Diskussionen stehen wir gerne zur Verfügung.
Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Bürger:innen haben wir im Zuge der Einführung des Bundes-Klinik-Atlas die Relevanz von Krankenhaus-Vergleichsportalen bei der Auswahl von Krankenhäusern im Vergleich zu etablierten Kriterien (wie z.B. Wohnortnähe) untersucht. Darüber hinaus haben wir im Zusammenhang mit den Präventionsvorhaben der Bundesregierung die Relevanz und Offenheit unterschiedlicher Präventionsansätze (z.B. Bonusprogramme und Risikoprä-mien) unter Bürger:innen abgefragt.
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Wie zufrieden sind Versicherte mit dem E-Rezept?
Die Ergebnisse der Befragung unter GKV-Versicherten zeigen, dass zwar zwei Monate nach der verpflichtenden Einführung mehr als 30 Prozent der Befragten Probleme bei der Ausstellung bzw. Einlösung des E-Rezepts hatten, aber auch, dass mehr als 80 Prozent zufrieden bis sehr zufrieden mit dem E-Rezept sind. Neben technischen Optimierungspotenzialen bestehen auch weitere Hebel zur Steigerung der Marktdurchdringung. So sind z.B. die Möglichkeit für Chroniker:innen (oder andere Patientengruppen), Wiederholungsrezepte ausgestellt zu bekommen, noch zu wenig bekannt.
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Wie blickt die deutsche Bevölkerung auf die in der Digitalisierungsstrategie formulierten Ziele und Vorhaben?
Vor dem Hintergrund der o.g. Problematik bei früheren Einführungen digitaler Anwendungen und Tools soll die Studie dazu dienen, die Nutzerperspektive zu den aktuellen und geplanten Maßnahmen zu beleuchten. Hierdurch sollen Gründe für die bisher niedrigen Nutzerzahlen identifiziert und Erwartungen zu zukünftigen Nutzerzahlen ermittelt werden.
Die Daten für den deutschen Markt basieren auf einer landesweit repräsentativen Online-Befragung mit einer Stichprobe von 1.000 Personen ab 18 Jahren, die nach demografischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht und Haushaltseinkommen gewichtet wurden. Die Erhebung fand Ende August 2023 statt. Konkret werden im Rahmen unserer Studie folgende relevante Fragestellungen beantwortet:
Die Ergebnisse unserer Studie verdeutlichen: Das Problem liegt weniger in der Verfügbarkeit digitaler Anwendungen, sondern v.a. in ihrer Akzeptanz bzw. Nutzung durch Bürger und relevante Stakeholder. So können beispielsweise weder DiGA noch ePA auch mehrere Jahre nach ihrer Einführung eine breite Marktdurchdringung verzeichnen. Zudem gingen nach einem anfänglichen Anstieg während der Corona-Pandemie die Nutzungszahlen der Videosprechstunden wieder zurück.
Laden Sie hier unsere Studie herunter und erfahren Sie mehr über die Antworten der Bürger:innen bezüglich der Kenntnis und Akzeptanz von Maßnahmen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens sowie welche soziodemographischen Faktoren hierbei eine Rolle spielen.