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Digitalisierung im Gesundheitswesen

Aktuelle Erkenntnisse zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Von Deloitte durchgeführte repräsentative Umfragen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen erfassen die Perspektive der Bürger:innen auf Maßnahmen aus aktuellen Gesetzesvorhaben wie z.B. „Opt-out“ ePA, assistierte Telemedizin oder E-Rezept. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Befragungen aus dem Herbst 2023 und dem Frühjahr 2024 zeigen zum einen niedrige Kenntnisstände bereits bestehender Anwendungen und Tools und zum anderen große Anteile unentschiedener Bürger:innen in Bezug auf neue Maßnahmen. Zum Start des E-Rezepts konnten wir in einer Umfrage erstmalig belegen, dass die vielfach in den Medien erwähnten Probleme zwar bestehen, die Befragten jedoch trotzdem insgesamt (sehr) zufrieden mit dem E-Rezept sind. Große Kenntnislücken bestehen hingegen beim Wiederholungsrezept. Unsere Schlussfolgerung daraus: Zur erfolgreichen Durchdringung von Digitalisierung im Gesundheitswesen ist eine optimierte, sektorenübergreifende Kommunikations- und Überzeugungsarbeit notwendig.

 

Digitalisierungsstrategie des Gesundheitsministeriums adressiert Nachholbedarf

 

Eine Vielzahl digitaler Anwendungen und Tools, wie z.B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) (Einführung: 2020) oder die elektronische Patientenakte (ePA) (Einführung: 2021), wurde in den vergangenen Jahren in das deutsche Gesundheitswesen integriert. Nichtsdestotrotz besteht hinsichtlich der Digitalisierung im Gesundheitswesen im internationalen Vergleich mit führenden Ländern wie Dänemark, Estland oder Israel weiterhin erheblicher Aufholbedarf.

Zur stärkeren Etablierung digitaler Anwendungen und Tools im Gesundheitswesen hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Frühjahr 2023 eine Digitalisierungsstrategie verabschiedet, und im Juli und August 2023 wurden mit dem Digital-Gesetz (DigiG) und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) zwei konkrete Gesetzesinitiativen vom Kabinett verabschiedet. Diese beinhalten z.T. umfassende Änderungen und Neuerungen, unter anderem die Umwandlung der ePA von einer „Opt-in“- zu einer „Opt-out“-Variante und einen breiteren Zugang zu Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken (z.B. für Privatwirtschaft und Gesundheitsämter). Des Weiteren sind Anpassungen für die Telemedizin, DiGA und das E-Rezept vorgesehen.

Krankenhaus-Vergleichsportale und Präventionsansätze (Versichertenbefragung Juni 2024)

 

Im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Bürgern haben wir im Zuge der Einführung des Bundes-Klinik-Atlas die Relevanz von Krankenhaus-Vergleichsportalen bei der Auswahl von Krankenhäusern im Vergleich zu etablierten Kriterien (wie z.B. Wohnortnähe) untersucht.

Darüber hinaus haben im Zusammenhang mit den Präventionsvorhaben der Bundesregierung die Relevanz und Offenheit unterschiedlicher Präventionsansätze (z.B. Bonusprogramme und Risikoprämien) unter Bürgern abgefragt. 

Laden Sie hier unsere Zusammenfassung der Befragungsergebnisse herunter und erfahren Sie mehr Details. Kommen Sie gerne auf uns zur weiteren Diskussion zu.

E-Rezept (Versichertenbefragung Februar 2024)

 

Wie zufrieden sind Versicherte mit dem E-Rezept?

Die Ergebnisse der Befragung unter GKV-Versicherten zeigen, dass zwar zwei Monate nach der verpflichtenden Einführung mehr als 30 Prozent der Befragten Probleme bei der Ausstellung bzw. Einlösung des E-Rezepts hatten, aber auch, dass mehr als 80 Prozent zufrieden bis sehr zufrieden mit dem E-Rezept sind. Neben technischen Optimierungspotenzialen bestehen auch weitere Hebel zur Steigerung der Marktdurchdringung. So sind z.B. die Möglichkeit für Chroniker:innen (oder andere Patientengruppen), Wiederholungsrezepte ausgestellt zu bekommen, noch zu wenig bekannt.

Laden Sie hier unsere Zusammenfassung der Befragungsergebnisse herunter  und erfahren Sie mehr Details. Kommen Sie gerne auf uns zur weiteren Diskussion zu.

Studie zum Stand der Digitalisierung (November 2023)

 

Wie blickt die deutsche Bevölkerung auf die in der Digitalisierungsstrategie formulierten Ziele und Vorhaben?

Vor dem Hintergrund der o.g. Problematik bei früheren Einführungen digitaler Anwendungen und Tools soll die Studie dazu dienen, die Nutzerperspektive zu den aktuellen und geplanten Maßnahmen zu beleuchten. Hierdurch sollen Gründe für die bisher niedrigen Nutzerzahlen identifiziert und Erwartungen zu zukünftigen Nutzerzahlen ermittelt werden.

Die Daten für den deutschen Markt basieren auf einer landesweit repräsentativen Online-Befragung mit einer Stichprobe von 1.000 Personen ab 18 Jahren, die nach demografischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht und Haushaltseinkommen gewichtet wurden. Die Erhebung fand Ende August 2023 statt. Konkret werden im Rahmen unserer Studie folgende relevante Fragestellungen beantwortet:

  • Was ist der Kenntnisstand zur ePA knapp drei Jahre nach ihrer Einführung im Jahr 2021?
  • Wie hoch sind die zu erwartenden Nutzer- bzw. Widerspruchszahlen der voraussichtlich ab 2025 verfügbaren „Opt-Out“ ePA?
  • Was sind Ansatzpunkte zur Reduzierung von Bedenken / Widerspruchsgründen?
  • Wie blicken Bürger auf den geplanten Zugang privatwirtschaftlicher Akteure mit Antragsrecht beim Forschungsdatenzentrum?
  • Wer genießt bei Bürgern das höchste Vertrauen im Umgang mit ihren Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken?
  • Wie hoch sind die zu erwartenden Nutzungs- bzw. Widerspruchszahlen zu den neuen Möglichkeiten der gesetzlichen Krankenkassen, datengestützte Auswertungen „zum individuellen Gesundheitsschutz“ vorzunehmen und Versicherte proaktiv zu drohenden Gesundheitsgefährdungen und Krankheitsrisiken zu informieren?
  • Wie hoch ist die Nutzungsbereitschaft für die geplante Möglichkeit, professionelle Assistenz zur Inanspruchnahme von Telemedizin in Apotheken zu erhalten?
  • Wie hoch ist die Nutzungsbereitschaft für das E-Rezept?
  • Werden die Möglichkeiten digitaler Kanäle (z.B. über die E-Rezept-App) versus analoger Kanäle (z.B. Ausdruck des Rezepts) von Bürgern gewünscht?
  • Wie hoch ist der Kenntnisstand der deutschen Bevölkerung zu DiGA drei Jahre nach ihrer Einführung?
  • Werden DiGA bis zum Ende der Verordnung genutzt oder beenden Versicherte die Nutzung bereits vorzeitig vor Verordnungsablauf?

Fazit

 

Die Ergebnisse unserer Studie verdeutlichen: Das Problem liegt weniger in der Verfügbarkeit digitaler Anwendungen, sondern v.a. in ihrer Akzeptanz bzw. Nutzung durch Bürger und relevante Stakeholder. So können beispielsweise weder DiGA noch ePA auch mehrere Jahre nach ihrer Einführung eine breite Marktdurchdringung verzeichnen. Zudem gingen nach einem anfänglichen Anstieg während der Corona-Pandemie die Nutzungszahlen der Videosprechstunden wieder zurück.

Laden Sie unsere Studie herunter und erfahren Sie mehr über die interessanten, teilweise sehr überraschenden Antworten der Bürger bezüglich Kenntnis und Akzeptanz der Maßnahmen zur Digitalisierung des Gesundheitswesen, sowie welche soziodemographischen Faktoren hierbei eine Rolle spielen.

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