Open Banking bedeutet, dass sich die geschlossene Finanzwelt unaufhaltsam zu einem offenen, kundenzentrierten Ökosystem entwickelt und sich dabei an regulatorischen Anforderungen und Neuerungen orientieren muss. Die Vision, dass Banken zu modernen Serviceanbietern werden, die mehr als nur reine Finanzdienstleistungen abdecken, ohne dabei auf zeitgemäße Sicherheitsstandards zu verzichten, gewinnen seit der Einführung der PSD2 sowie der Erweiterung durch die neue PSD 3 mehr und mehr an Bedeutung.
Wir von Deloitte verstehen Open Banking als eine Entwicklung, die viele neue Geschäftsfelder mit sich bringt. Dabei stehen Daten, Prozesse und innovative Funktionalitäten im Fokus eines dynamischen Ökosystems, das Banken, Kunden und Drittanbieter, wie beispielsweise FinTech-Unternehmen, miteinander verbindet.
Banken müssen sich transformieren, um künftig weiterhin eine wichtige Rolle für ihre Kunden zu spielen. Wie setzt man eine derartige Transformation effizient und nachhaltig um? Und wie können die seit Jahrzehnten bewährten Werte von Banken, wie beispielsweise Sicherheit und Vertrauen, erhalten bleiben? Im Rahmen der Deloitte Open Banking PoV Serie werden die verschiedenen Aspekte von Open Banking, von regulatorischen Neuerungen über Experteninterviews bis hin zu strategischen Handlungsfeldern und Use Cases, detaillierter betrachtet.
In der heutigen digitalen Welt stehen Banken vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen durch innovative Mehrwertangebote zu erweitern. Die Konsumentenstudie “Bankdatenbasierte Mehrwertangebote" untersucht die Akzeptanz und Verbreitung entsprechender Angebote in Deutschland. Sie bietet wertvolle Einblicke in die Bereitschaft der Bankkund:innen, ihre Finanzdaten zu teilen, um von personalisierten Dienstleistungen zu profitieren. An der Studie nahmen 1.000 deutsche Konsument:innen teil.
Die Studie zeigt, dass Online-Banking eine entscheidende Voraussetzung für die Nutzung datenbasierter Mehrwertangebote ist. Zwar zeigt die Online-Banking-Nutzungsrate von 90 Prozent, dass die digitale Transformation im Bankensektor weit fortgeschritten ist, allerdings fragen Kund:innen verschiedene Mehrwertservices nach, die aktuell noch nicht von ihrer Bank angeboten werden. Sie verstehen zwar die Vorteile datenbasierter Mehrwertangebote, es gibt aber Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Eingriffs in die Privatsphäre. Die Studie beleuchtet diese Herausforderungen und bietet Handlungsempfehlungen für Banken, um das Kundenvertrauen zu stärken und eine höhere Bereitschaft zu schaffen, eigene Daten für Mehrwertangebote zu teilen. Die Ergebnisse der Studie sind ein Weckruf für Banken, die Chancen der Datenmonetarisierung zu nutzen und durch maßgeschneiderte Angebote die Kundenbindung zu intensivieren.
Die zweite Zahlungsdiensterichtlinie der EU (PSD2) gilt als Startschuss des Open Banking und bot eine große Chance für neue Marktteilnehmer, wie etwa FinTechs. Es konnten Schnittstellen zwischen Banken und Drittanbietern implementiert und über die Banken sowohl Kontoinformationen als auch Kontofunktionen zur Verfügung gestellt werden.
Die Vielzahl an Herausforderungen bei der Umsetzung der PSD2 hat dennoch dazu geführt, dass einige vielversprechende Use Cases sowohl für Kunden als auch für Unternehmen innerhalb des Ökosystems ungenutzt blieben oder aufgrund strategischer und technologischer Hindernisse bislang nicht realisiert werden konnten. Die erwartete Skalierung von Use Cases im Europäischen Open Banking Markt, wie von zahlreichen Experten prognostiziert, blieb aus.
Die Europäische Kommission begegnet den Herausforderungen und Veränderungen im Anwendungsbereich der PSD2 mit der Veröffentlichung des „EU Financial Data Access and Payments Package“. Dazu gehört die PSD3, die Payment Services Regulation (PSR) und die Financial Data Access Regulation (FIDA). Zur Vereinfachung fassen wir diese Regelungen im Folgenden zusammen und bezeichnen sie einheitlich als neue Payment-Regulation.
Neben Personal Finance Management, personalisierten Finanzangeboten und Credit-Scoring gibt es eine Vielzahl weiterer Use Cases, die sich unter der neuen Payment-Regulation umsetzen lassen.
Im ersten PoV erfahren Sie, welche Chancen die neue Payment-Regulation für die Finanzindustrie bietet und wie sie die Marktakzeptanz von Open Banking weiter vorantreibt.
Auch wenn die Einführung der PSD2 als „Startschuss“ für Open Banking in Europa bereits einige Jahre zurückliegt, befinden sich entsprechende Initiativen global gesehen noch in einem frühen Stadium der Umsetzung, deren Potenziale noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Die Idee, Finanzdaten und -dienstleistungen nach Kundenzustimmung einzusehen, hat sich bereits in einigen Ländern weltweit durchgesetzt und deutet auf einen Paradigmenwechsel hin, der zu integrativen, vernetzten und innovativen Bankdienstleistungen führt.
Im Hinblick auf Vorschriften, Standards und deren Umsetzung bestehen signifikante Unterschiede. Länder wie die Schweiz, Singapur oder die USA verfügen derzeit über keine oder noch ausbaufähige formelle oder obligatorische Open Banking Regelungen. In Ländern wie UK, Australien, Bahrain oder auch Deutschland sind entsprechende Initiativen maßgeblich regulatorisch getrieben.
Neben der Regulatorik wurden weitere maßgebliche Faktoren für den Fortschrittsgrad von Open Banking identifiziert wie beispielsweise das Innovationsumfeld, die Akzeptanz der Verbraucher:innen sowie das Adaptionspotenzial. Unsere Untersuchungen verdeutlichen, dass die Rahmenbedingungen einen bedeutenden Einfluss auf die Verwirklichung des Potenzials des offenen Bankenwesen haben.
In unserem zweiten PoV erfahren Sie, wie sich Open Banking in verschiedenen Teilen der Welt entwickelt und welche „Lessons Learned“ für die erfolgreiche Umsetzung von Open Banking Initiativen abgeleitet werden können.
In einer Zeit des Wandels im Finanzdienstleistungssektor bringt die Zahlungsdienstrichtlinie PSD3 eine neue Ära des Open Banking mit sich. Diese Entwicklung wird durch die EU-Verordnungen PSR und FIDA unterstützt, die Innovation, Verbraucherschutz und Wettbewerb fördern. Experten wie Thomas Gmelch von Tink und Florian Schwabl von Yapily beleuchten die Reaktionen der Branche auf diese Gesetzgebung und geben Einblicke in die Zukunft des Open Bankings.
Die PSD3 zielt darauf ab, die Qualität und Verfügbarkeit von APIs zu verbessern, um die Akzeptanz bei Entwicklern zu erhöhen und tragfähige Geschäftsmodelle zu fördern. Mit der Einführung von FIDA könnten neue Anwendungsfälle im Open Banking entstehen, die das Investieren für Endkund:innen alltagsrelevant machen und bisher unbetroffene Branchen wie Versicherer zur Öffnung verpflichten.
Eine Harmonisierung und Standardisierung in der EU macht die Nutzung von Open Banking für Drittdienste planbarer und reduziert Risiken. Einheitliche Standards für technische Schnittstellen könnten viele Innovationshemmnisse beseitigen. Banken müssen sich frühzeitig mit den Anforderungen der PSD3 beschäftigen und diese als strategische Positionierung verstehen, um einen weiteren Schritt in Richtung Open Finance zu gehen.
Gemeinsam können wir das volle Potenzial von Open Banking erschließen und auf ein vernetztes, effizienteres und kundenorientierteres Finanzsystem hinarbeiten.
Mit der PSD3 erweitert sich der Horizont für Open Finance – und damit auch für Versicherungen. Während PSD2 vor allem Banken und FinTechs neue Möglichkeiten bot, öffnet die neue Richtlinie nun auch Versicherern den Zugang zu wertvollen Zahlungsinformationen. Doch was bedeutet das konkret? Die regulatorischen Änderungen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Branche haben. Neue datenbasierte Modelle rücken in den Fokus, die das Kundenerlebnis transformieren und bisher ungenutzte Potenziale freisetzen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie Versicherer den Zugang zu diesen Daten gestalten und welche strategischen Anpassungen notwendig sind, um sich erfolgreich im neuen Ökosystem zu positionieren. In unserem Point of View werfen wir einen genaueren Blick auf die Chancen und Herausforderungen der PSD3 für Versicherer – und warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich mit den neuen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
Die umfassende regulatorische, fachliche und technische Expertise, das weitreichende Verständnis über veränderte Kundenerwartungen und-bedürfnisse sowie das tiefe Marktverständnis von Deloitte bieten die Möglichkeit zur Feststellung des eigenen Reifegrads, z.B. in Form eines Open-Banking-Readiness-Assessments. Des Weiteren sind beispielsweise zielgerichteten Studien oder Befragungen von Marktteilnehmern ermöglichen wir ein individuelles Benchmarking von Unterstützen von der Ausarbeitung der Open Banking Strategie bis zur technischen Umsetzung.
Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir eine zugeschnittene vollständige Lösung für die Zukunft, die sich verändernde interne und externe Faktoren ganzheitlich berücksichtigt und begleiten Sie von der Ideation bis zur Implementierung.