Gegenstand des am 18. Mai 2017 veröffentlichten Standards für Versicherungsverträge ist die Abbildung der aus Versicherungsverträgen resultierenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im IFRS-Abschluss. Der Anwendungsbereich von IFRS 17 erstreckt sich auf alle aktiven Versicherungs- und Rückversicherungsverträge sowie auf passive Rückversicherungsverträge. Auf andere Vermögenswerte und Verbindlichkeiten eines Versicherers finden die jeweils einschlägigen Standards der IAS/IFRS Anwendung. Wir gehen davon aus, dass die börsennotierten Versicherungsgruppen, die bereits nach IFRS 4 bilanzieren, auch IFRS 17 umsetzen werden.
Im Rahmen der Erstbewertung steht die Bemessung der erwarteten Cash Flows, die Spezifizierung der Zinsstrukturkurve („Top-Down“- oder „Bottom up“-Ansatz) sowie die Bestimmung der Margen (Risikoanpassung, „Contractual Service Margin“ - CSM) im Vordergrund. Hinsichtlich der Folgebewertung ist das Thema Erfolgsausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung (u.a. Auflösung der Margen, erwartete Cash Flows) bzw. die erfolgsneutrale Verrechnung von prospektiven Schätzungsänderungen der erwarteten Cash Flows und der Risikoanpassung mit der CSM von großer Bedeutung. Ebenfalls von großem Interesse ist der Umgang mit dem Wahlrecht bezüglich der Effekte aus Zinsänderungen auf der Passivseite. Diese können entweder erfolgsneutral im sonstigen Einkommen (Other Comprehensive Income) oder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Im Hinblick auf überschussberechtigte Verträge wurde mit dem „Variable Fee“-Ansatz eine wichtige Grundsatzentscheidung getroffen, nach dem Schwankungen im Umfang des auf den Versicherer entfallenden Anteils des Kapitalanlageergebnisses und im Wert der Garantien mit der CSM verrechnet werden.
Für eine künftige, effiziente Implementierung sind dabei aus unserer Erfahrung insb. folgende Voraussetzungen zu schaffen:
Deloitte kann Sie bei allen Schritten zur IFRS-17-Umstellung vollumfänglich unterstützen – von der fachlichen Analyse, kompletter (IT-) Implementierung von Aktuariatssystemen, zentralen Nebenbüchern (Subledgers) und Kalkulationswerkzeugen, bis hin zu Buchungslösungen und Umstellungen im Hauptbuch und in der Konsolidierung sowie im Projektmanagement.