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Studie zum Dynamic Pricing beim öffentlichen Laden

Große Akzeptanz bei Konsument:innen, Anbieter können mit Transparenz punkten

Die Monitor Deloitte Studie wirft einen eingehenden Blick auf die Nutzung und Preisgestaltung öffentlicher Ladeinfrastruktur. Zukünftig soll dem öffentlichen Laden im Bereich der E-Mobilität eine entscheidende Rolle beim Ausgleich von Angebots- und Nachfrageschwankungen zukommen, insbesondere durch den signifikanten Anstieg erneuerbarer Energien im Strommix bis 2030. Der Preis für Ladestrom wird zum entscheidenden Moderator, um Stromungleichgewichte auszugleichen sowie Angebot und Nachfrage sowohl nach Strom als auch nach öffentlicher Ladeinfrastruktur effizient zu steuern. Anhand einer Befragung von (potenziellen) E-Auto-Nutzer:innen im Herbst 2023 analysiert die Studie, wie in Zukunft Dynamic Pricing für die Preisgestaltung öffentlicher Ladeinfrastruktur genutzt werden kann. Die Studienergebnisse können öffentlichen Ladeinfrastrukturanbietern helfen, attraktive neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
"Dynamic Pricing für Öffentliches Laden" Studie herunterladen

Übersicht Studie

 

Diese Studie konzentriert sich auf die Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur sowie der möglichen Integration von Dynamic Pricing als Preisgestaltungsinstrument und geht auf die folgenden Fragen ein:

  • Wie ist die Akzeptanz von (potenziellen) E-Auto-Nutzer:innen von Dynamic Pricing?
  • Welche Preisfaktoren sind für die Befragten im Hinblick auf Dynamic Pricing attraktiv?
  • Welche Rahmenbedingungen sind für Konsument:innen im Hinblick auf Dynamic Pricing wichtig?
  • Welche Größenordnung der Preisschwankungen finden die Teilnehmenden attraktiv?

Um diese Fragen zu beantworten, hat Deloitte im August und September 2023 in Deutschland eine Umfrage mit mehr als 600 Personen durchgeführt, die sich aus aktuellen und aus potenziellen E-Auto-Nutzer:innen zusammensetzen. 

 

Erläuterung Dynamic Pricing

 

Dynamic Pricing  ist eine Preisstrategie, bei der die Preise für Produkte oder Dienstleistungen dynamisch an die aktuelle Marktsituation angepasst werden. Die Preisanpassungen erfolgen in der Regel automatisch auf Basis definierter Algorithmen und über die Zeit. In Bezug auf das Energiesystem und insbesondere Strom kann Dynamic Pricing dazu beitragen, die Nachfrage stärker entsprechend dem Angebot zu steuern, was aufgrund des steigenden Anteils an erneuerbaren Energien am Gesamtstrommix und der eingeschränkten Speicherbarkeit immer relevanter wird.

 

Clusterung nach Nutzerbedürfnissen

 

Betrachtet man die Nutzerbedürfnisse in Bezug auf öffentliches Laden genauer, wird deutlich, dass eine starke Differenzierung zwischen den verschiedenen Nutzergruppen vorliegt. Bei der Einteilung der Befragten nach ihren Bedürfnissen ergeben sich 5 relevante Cluster:

  1.  „Preis- und Komfortorientierte“: Nutzer:innen mit geringer jährlicher Fahrleistung, die primär innerhalb der eigenen Stadt unterwegs sind und keine Wallbox besitzen.
  2.  „Effizienz-Suchende“: Eigenheimbesitzer:innen höheren Alters mit Wallbox, die primär innerhalb der eigenen Stadt unterwegs sind.
  3.  „Flexible E-Mobilisten“: Junge, gutverdienende und urbane Eltern mit E-Auto Erfahrung, die Fahrzeug sowohl beruflich als auch privat nutzen und grundsätzlich offen gegenüber Neuem sind.
  4.  „Pragmatische Planer“: Größtenteils Frauen höheren Alters, die vom Land in die Stadt zur Arbeit pendeln.
  5.  „Umweltbewusste“: Hauptsächlich gut verdienende Männer höheren Alters, die E-Autos privat nutzen.

 

Key-Findings

 

Aufbauend auf den Ausgangsfragen führt die Studie “Dynamic Pricing für öffentliches Laden” zu folgenden Ergebnissen:

  • Hohe Offenheit der (potenziellen) E-Auto-Nutzer:innen gegenüber dynamischen Preisen, insbesondere in den Nutzergruppen „Umweltbewusste“ und „Flexible E-Mobilisten“.
  • Die Sicht auf Preisgestaltungsfaktoren unterscheidet sich zwischen den Clustern nur gering, wobei Tageszeit und Ladegeschwindigkeit am attraktivsten, die Anzahl der Ladestationen in der Nähe und die Auslastung am wenigsten attraktiv sind.
  • Transparenz über Preisgestaltungsfaktoren und die Existenz von Ober- und Untergrenze werden als die wichtigsten Leitplanken für die Akzeptanz der Teilnehmenden in allen Clustern angesehen.
  • Hohe Akzeptanz für kleinere Preisschwankungen von bis zu +-10%, analog zum bekannten Tanken von Benzin/Diesel. Jedoch sind „Umweltbewusste“ und „Flexible E-Mobilisten“ offen für größere Schwankungen. 

 

Handlungsempfehlungen

 

Basierend auf den Studienergebnissen haben wir fünf Handlungsempfehlungen für Betreiber öffentlicher Ladesäulen in Bezug auf Dynamic Pricing identifiziert:

  • Mit der Transformation schnell starten, um sich durch neue Geschäftsmodelle vom Wettbewerb differenzieren zu können
  • Transparenz für E-Nutzer:innen schaffen, welche Faktoren die dynamischen Preise beeinflussen
  • Einfachheit sicherstellen durch die Integration von nur wenigen Preisfaktoren
  • Berechenbarkeit der Preise gewährleisten durch die Begrenzung auf zunächst nur kleinere Schwankungskorridore
  • Durch Einbeziehen des Kunden ein Kundenverständnis aufbauen, um einen geeigneten dynamischen Preismechanismus zu entwickeln

 

Laden Sie hier unsere Studie „Dynamic Pricing für öffentliches Laden“ herunter  und erfahren Sie weitere Details zu der Nutzung und Preisgestaltung öffentlicher Ladeinfrastruktur. 

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